Kulturprojekt der Albert-Koechlin-Stiftung

880’000 Franken für die Sehnsucht

«Sehnsucht» – das Thema des diesjährigen Innerschweizer Kulturprojekts der AKS. (Bild: Screenshot AKS-Webseite)

Aus über 80 Bewerbern wurden 23 Projekte für das Innerschweizer Kulturprojekt der Albert-Koechlin-Stiftung ausgewählt. Diese durften mit finanzieller Unterstützung der Stiftung ihre Produktionen erarbeiten. Mit dabei sind aussergewöhnliche Ideen zum Thema Sehnsucht – wie etwa ein Himmel im Schweinestall.

Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit stehen kommenden April und Mai in der Innerschweiz zahlreiche Kulturprojekte zum Thema Sehnsucht an, unterstützt von der Albert-Koechlin-Stiftung (AKS). Innert sechs Wochen gehen die Veranstaltungen vom 18. April bis am 29. Mai über die Bühne: Ein Festival für Kulturinteressierte, das bereits zum fünften Mal stattfindet.

23 Projekte von 82

Seit 2001 initiiert die AKS alle drei bis vier Jahre Kulturprojekte in der Zentralschweiz – und davon jeweils eine ganze Menge. Aus rechtlichen Gründen wählte die AKS diesen Weg der Projektfinanzierung in der Kultur. Denn die Stiftung darf keine Beiträge an Veranstaltungen sprechen. Mit einer Ausschreibung jedoch, zu einem Thema und einem gemeinsamen Projekt, damit können nicht nur die 880’000 Franken Fördergelder fliessen, sondern den Produktionen kann auch eine grössere Aufmerksamkeit zukommen.

23 Projekte hat die Fachjury aus 82 eingereichten Vorschlägen ausgewählt, welche nun in den sechs Wochen ab Mitte April in der Zentralschweiz aufgeführt werden. In der Jury sitzen der Direktor des Historischen Museums Luzern, Christoph Lichtin, die Historikerin Brigitt Flüeler, die Künstlerin Lea Achermann, die ehema­li­ge Co-Leiterin des Luzerner Kleintheaters, Barbara Anderhub, der Präsident der Stiftung Innerschweizer Kunstatelier in Paris, Roland Haltmeier, die Verlegerin Flurina Paravicini und der Musikprofessor Michel Roth.

Alles hat Platz

Bei den ausgewählten Produktionen sind zahlreiche Spartenübergreifende mit dabei, an ungewöhnlichen Aufführungsorten arbeiten Laien und Profis zusammen. In Ställen, Gärten, auf Schiffen und in Türmen oder gar in der gesamten Baselstrasse zeigen die Sänger, Tänzer, Schauspieler, bildenden Künstler und Performer ihre musischen Lesungen, Filmproduktionen, Installationen, Theater, Konzerte und Performances – alles hat Platz.

Das Künstlerduo Schnell/Rüegg zeigt beispielsweise Himmelsdarstellungen verschiedener Künstler in Schweineställen. Denn: «Schweine können keinen Himmel sehen!». Die Sehnsucht nach der Ferne nimmt auch Annemarie Oechslin in ihrer Installation «Immer und immer wieder – Auszüge aus Reise-Interviews» auf.

Auch für die Kleinen gibt es selbstverständlich etwas zu sehen: Ein Road-Märchen für Menschen ab sechs Jahren, welches Nicole Davi inszeniert; Martina Binz und Daniel Korber spielen. Das Stück heisst «Hannah im Glück». Auch eine Theater-Safari durch die Baselstrasse «Wayfarin’ Strangers« von Autor Christoph Fellmann unter der Regie von Manuel Kühne gibt es zu sehen. Im Fokus stehen die Sehnsüchte der Menschen an der Baselstrasse – ein Blick hinter die Türen, die Fenster und bunten Auslagen.

Im Mai zeigen Theaterautor Dominik Busch und die Theaterschaffenden Sophie Stierle und Patric Gehrig mit «Zell:stoff» ihren neusten Wurf «Der Weg der Lachse – Ein Abend mit Menschen, die nicht da sind».

«SIGNAL! Beromünster sendet wieder» wird ein akustisch-visueller Abend von Peter Zihlmann und Robert Müller um den bekannten Landessender. Das Tanzprojekt «Niemandsland» spielt im Schirmerturm der Luzerner Museggmauer. Es geht um Rückzug an diesen abgeschiedenen Ort, seelische Narben und unerfüllte Träume. «Hymnen an die Nacht» bringt mit Musik und Texten die Romantik in unsere Zeit. Es singen Jutta Maria Böhnert und Mauro Peter.

Diese und viele weitere Produktionen des Innerschweizer Kulturprojekts finden Sie hier.

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