Der neue Krienser Stadtrat steht vor grossen finanziellen Herausforderungen. Er plant bereits mit einem Minus für das kommende Jahr. Dies, obwohl er alle von den Vorgängern beschlossenen Massnahmen umgesetzt habe.
Rund 208 Millionen Franken Aufwand bei etwa 207,2 Millionen Franken Einkünften: Der Krienser Stadtrat legt dem Parlament ein Budget 2021 vor, das bereits einen Fehlbetrag von 0,8 Millionen Franken ausweist. Und dies, obwohl ein ausgeglichenes Budget eigentlich das Ziel der städtischen Finanzstrategie sei, wie der Stadtrat selbst schreibt.
Die Gründe: Die Steuereinnahmen würden deutlich weniger schnell wachsen, als bisher aufgrund der neuen Wohnungen erwartet worden war. Gleichzeitig steigen die Kosten – bedingt durch neue Aufgaben, welche die Gemeinde zu übernehmen oder zu finanzieren habe, oder durch Kostensteigerungen bei bisherigen Aufgaben.
Corona habe die bereits schwierige Krienser Finanzlage zusätzlich verschärft, schreibt der Krienser Stadtrat in der Mitteilung vom Freitag.
Massnahmen nützten nichts
Zwar habe die Stadt die vorgesehenen Massnahmen der im Frühling 2019 gestarteten Finanzstrategie für die kommenden Jahre fast ausnahmslos umgesetzt. Die positiven Effekte dieser Sparmassnahmen und Effizienzsteigerungen im Gesamtbetrag von 4,7 Millionen Franken würden sich aber im Gesamtbudget nicht bemerkbar machen.
Im Gegenteil: «Gegenläufige Effekte ausserhalb des Einflussbereiches der Stadt drücken stark auf den Finanzhaushalt, dass ein ausgeglichenes Budget nicht möglich ist», heisst es weiter.
Nach unten korrigiert wurden auch die vermuteten Steuereinnahmen – um 6,7 Millionen Franken. Der Stadtrat will deswegen den Steuerfuss von 1.9 auf 2.0 Einheiten anheben. Falls das Parlament im November dem Finanz- und Aufgabenplan 2021–2025 und dem Budget 2021 zustimmt, würde das Volk über die Steuererhöhung befinden.
Trotz gewaltigem Spardruck will der Krienser Stadtrat dem Motto «gesunde Balance» folgend, auch investieren: Rund 8,1 Millionen Franken sind dafür für 2021 vorgesehen – gegenüber durchschnittlich 25 Millionen Franken in den Vorjahren.
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Jospeh de Mol, 25.09.2020, 15:21 Uhr Wenn die Fusionitis und deren personalisierte Turbos dereinst wieder auf den Plan treten – lange gehts wohl nicht mehr, wird Kriens gar nicht mehr anders können, als sich der Stadt Luzern an den Hals werfen, weil Finanzen derart klamm sind und die Verzweiflung derart gross ist, dass sämtliche anderen Alternativen gar nicht mehr zur Disposition stehen. De facto eine feindliche Übernahme.
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Philipp, 25.09.2020, 14:43 Uhr Auch die Bevölkerung leidet unter den finanziellen Einbussen durch Corona.
Jetzt sollen wir noch mehr bluten? Und das aufgrund des Versagens der Krienser Regierung über die letzten Jahre? Mein «Nein» bei einer allfälligen Abstimmung zur Steuererhöhung ist sicher!👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterWalter, 25.09.2020, 14:15 Uhr Es war nicht Corona, sondern die Konora unfähiger Stadträte haben dies zu verantworten.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterHans Hafen, 25.09.2020, 13:20 Uhr Der freie Fall der «Stadt» Kriens ist längst eingeläutet. Zudem werden dort die Sozialausgaben in den nächsten Jahren explodieren, Mittelständler abwandern und Kriens zum neuen Armenhaus der Agglomeration Luzern avancieren. Die Wähler ist Kriens tragen allerdings an dieser Entwicklung eine nicht unerhebliche Mitschuld: Geliefert wie bestellt!
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