Grund: Der Wald darf nicht gerodet werden

Krienser Stadtrat lehnt Ökihof-Initiative ab

Auf dieser Zufahrt zum Oekihof Kriens-Horw kommt es am Wochenende regelmässig zu hohem Verkehrsaufkommen. (Bild: zvg)

Die FDP hat einen alternativen Standort für den Ökihof ins Spiel gebracht, um die Staus am Wochenende zu vermeiden. Der Krienser Stadtrat hält nun aber fest: Der Kanton wird die nötige Waldrodung nicht bewilligen. Wie es nun weitergeht.

Beim Ökihof an der Technikumstrasse in Horw herrscht oft grosser Andrang. Vor allem am Wochenende ist das Verkehrsaufkommen gross, die Wartezeit lang und die Entsorgungsstation überlastet. Seit Anfang Jahr muss sogar fünf Franken zahlen, wer samstags mit dem Autos seinen Grümpel abgeben will (zentralplus berichtete).

Deshalb braucht es einen neuen Standort, findet die FDP. Mit einer Initiative hat sie das Areal Grüt hinter dem Pilatusmarkt ins Spiel gebracht. Über 600 Krienser haben die Forderung unterzeichnet (zentralplus berichtete). Eine Petition mit dem gleichen Anliegen und über 1'000 Unterschriften wurde letzten Frühling zudem der REAL als Betreiberin überreicht.

Der Wald hat Vorrang

Doch der Stadtrat hält einen Ökihof am vorgeschlagenen Standort nicht für umsetzbar. «Es bestehen an diesem Ort kaum Realisierungschancen», schreibt er am Dienstag in einer Medienmitteilung. Das hätten Abklärungen bei der kantonalen Dienststelle Landwirtschaft und Wald gezeigt. Der Grund: Für den neuen Ökihof müsste das Grütwäldli gerodet werden. «Und dies wäre erst dann möglich, wenn nachgewiesen werden kann, dass es absolut keine Alternative gibt», so der Stadtrat.

«Entweder scheiterten Pläne an der fehlenden Bereitschaft von Grundeigentümern oder die drei Gemeinden konnten sich nicht auf eine gemeinsame Variante einigen.»

Krienser Stadtrat

Diesen Beweis zu erbringen, dürfte schwierig werden. Denn in den letzten Jahren hat eine Arbeitsgruppe von REAL insgesamt 24 andere Standorte geprüft. Bisher sei es aber nicht gelungen, gemeinsam mit Horw und Luzern eine realisierbare Lösung zu finden, schreibt der Krienser Stadtrat. «Entweder scheiterten Pläne an der fehlenden Bereitschaft von Grundeigentümern, oder aber die drei Gemeinden konnten sich nicht auf eine gemeinsame Variante einigen.»

Und eine Ausnahmebewilligung für die Rodung des Waldstücks werde vom Kanton nicht in Aussicht gestellt.

Drei Optionen für die mittelfristige Zukunft

Wie geht es nun weiter? Der Krienser Einwohnerrat wird sich an seiner März-Sitzung mit der Initiative beschäftigen, die der Stadtrat zur Ablehnung empfiehlt.

Gleichzeitig bemühen sich die Krienser Behörden weiterhin um eine neue Lösung. Welcher Weg dabei gewählt werde, sei aktuell offen. In Frage kommen laut Stadtrat drei Optionen: ein Neubau am bisherigen Standort, ein zweiter Standort zur Entlastung oder ein Neubau an einem neuen Standort. Denn auch die Exekutive räumt ein, dass eine Verbesserung wichtig sei, um die benötigten Entsorgungskapazitäten ohne Belastung von Wohngebieten anbieten zu können. Allerdings brauche es dazu den Willen aller Beteiligten.

Um die aktuelle Situation kurzfristig zu lindern, sind zudem weitere Korrekturen denkbar. Beispielsweise längere Öffnungszeiten, ein allfälliger Umbau oder weitere Lenkungsmassnahmen, die indes noch nicht konkretisiert werden. Die eingeführte Fünfliber-Gebühr am Samstag zeige zudem bereits erste positive Wirkungen, so der Stadtrat.

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2 Kommentare
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    Stofe, 18.02.2020, 15:00 Uhr

    Ach lieber Stadtrat, Quo vadis?
    Hier beim Ökihof darf auf keinen Fall auch nur ein Baum geopfert werden. Seltsam, verstehe das nicht ganz.
    Da bei der Gärtnerei/Weinhalde kommt Wald weg wegen der Überbauung für die reichen Zuzüger?

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  • Profilfoto von Stofe
    Stofe, 18.02.2020, 14:46 Uhr

    wozu muss man denn die Zufahrt zum Ökihof über diesen Kreisel machen? Die umgekehrte Richtung wäre wohl einiges besser

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