Anwohner der Luzernerstrasse wollen mehr Ruhe

Krienser lancieren Petition für Tempo 30

An der Krienser Busschleife wird demnächst gearbeitet für das Projekt Schappe Süd.  (Bild: Gemeinde Kriens)

Durch das Zentrum von Kriens sollen Autos künftig höchstens mit 30 Stundenkilometer fahren, zumindest, wenn es nach Anwohnern der Luzernerstrasse geht. Sie haben eine Petition für die Einführung einer Tempo-30-Zone lanciert. Bereits konnte der Initiant einen Teilerfolg im Kampf gegen den Lärm verbuchen.

Wer in Kriens unterwegs ist, spürt zurzeit: Die Gemeinde wächst. Und damit auch der Verkehr mit all seinen negativen Folgen wie Lärm und Stau. Eine Gruppe von Anwohnern der Luzernerstrasse hat genug davon und lanciert deshalb eine Petition. Die «IG attraktives Kriens» verlangt, dass im Zentrum eine Tempo-30-Zone eingeführt wird. Das soll Kriens mehr Lebensqualität verschaffen und das Zentrum attraktivieren, wie die IG in einer Mitteilung schreibt. 

Barbetreiber lanciert IG

«Tempo 30 durch das Zentrum von Kriens käme einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten gleich», sagt Dominik Hertach, Initiant der «IG attraktives Kriens», der an der Luzernerstrasse wohnt. Einerseits sorge eine Temporeduktion für weniger Lärm und damit für mehr Lebensqualität der Anwohner. Aber auch das Gewerbe profitiere, wie die Erfahrungen aus anderen Orten zeigen. In der bernischen Agglomerationsgemeinde Köniz seien seit Einführung der Verkehrsberuhigung im Schnitt sechsmal mehr Leute im Zentrum unterwegs, was die Umsätze der Läden ankurble.

Der Ruf nach Tempo 30 wird in letzter Zeit in etlichen Gemeinden laut (zentralplus berichtete). In Kriens wird der Gemeinderat diesen Donnerstag das neue Gesamtverkehrskonzept vorstellen, das anschliessend in die Phase der öffentliche Mitwirkung geht. Auch darin ist Tempo-30 ein Thema.

Mehr Stau befürchtet die IG dadurch nicht, im Gegenteil: Der Verkehr werde durch Tempo 30 flüssiger laufen, sodass auch Autofahrer schneller durch das Zentrum kämen. In den nächsten Tagen werden die Initianten entlang der Luzernerstrasse Petitionsbögen verteilen, zudem hat die IG eine Website aufgeschaltet.

Hertach führt an der Luzernerstrasse unter anderem die Café-Bar Mezzo. Dass auch der Gemeinderat Tempo 30 fordert, freut und überrascht Hertach zugleich. Im Gegensatz zum Gemeinderat schwebt ihm eine verlängerte Tempo-30-Limite bis mindestens zur Schachenstrasse oder gar dem Kupferhammer vor, weil auf dem Abschnitt nach dem Bellpark die Anwohner besonders stark leiden würden aufgrund des Strassenlärms.

Initiant verbuchte bereits Teilerfolg

Der Journalist hat bereits Mitte Dezember eine Beschwerde gegen die hohe Lärmbelastung entlang der Kantonsstrasse eingereicht beim Amt Umwelt und Energie (uwe). Mit seiner Einsprache verbuchte Hertach bereits einen Teilerfolg: Die Behörde wird als Reaktion diesen Frühling zwei Langzeit-Lärmmessungen vornehmen. Auf Grundlage dieser Daten würden dann möglicherweise Massnahme ergriffen – Tempo 30 oder ein neuer Belag sind dabei gängige Optionen, um die Lärmbelastung zu reduzieren.

Sein Vorgehen stehe auch im Zusammenhang mit einem Verkehrsprojekt am anderen Ende der Gemeinde: Die Rängglochstrasse, welche Kriens mit Littau respektive Malters verbindet, wird vom Kanton erweitert und erneuert (zentralplus berichtete). Der Abschluss dieses Projekts hat Folgen für das Verkehrsaufkommen auf der Luzernerstrasse: «Der Kanton rechnet nach der Fertigstellung mit 35 Prozent Mehrverkehr durch die Gemeinde», sagt Hertach. «Das ist eine massive Zunahme.» Deshalb sei es besonders wichtig, frühzeitig entsprechend die Lärmemissionen zu reduzieren.

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