Der Bau des Bypasses braucht Platz. Dazu werden auch Grundstücke benötigt, die von Unternehmen und Stiftungen bewirtschaftet werden. Ein Krienser Unternehmer schildert die schwierige Suche nach einem neuen Standort.
Das Mega-Projekt Bypass wird für die Anwohner zur Belastungsprobe – auch für ansässige Firmen und Stiftungen. Noch vor dem Kanton Luzern ist etwa die Stiftung für Schwerbehinderte Luzern am stärksten betroffen: 33'690 Quadratmeter Land muss die Stiftung abgeben. Beim Kanton sind es insgesamt 21'179 Quadratmeter. Am stärksten trifft es die Gemeinden Ebikon, Kriens, Luzern und Buchrain.
Das grösste Gebiet in Kriens ist das Gelände der Firma Herzog-Elmiger an der Längsagengasse neben dem Sonnenbergtunnel in Kriens. Das 13'000 Quadratmeter grosse Grundstück wird benötigt, weil dort die alte und die neue Autobahn zusammengeführt werden sollen.
Die Zeit drängt
Die Firma hat nun einen Aufruf an Kunden und die Öffentlichkeit geschaltet, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Firmeninhaber André Herzog sagt gegenüber der Zeitung: «Die Zeit drängt, wir müssen vorwärts machen». Bis im Sommer 2024 müsse ein neuer Firmensitz bezugsbereit sein. Dann fahren in Kriens voraussichtlich die Bagger auf.
Elmiger-Herzog handelt mit Holzwerkstoffen. Die Produkte brauchen viel Platz. Die wichtigsten Kriterien für einen neuen Standort: Fläche, Verkehrsanbindung und die Lage. Mindestens 20'000 Quadratmeter sollen es sein. Bevorzugt in der Region Luzern, nahe bei den Kunden.
Bund zahlt keinen Realersatz
Erste mögliche neue Standorte musste Elmiger bereits wieder verwerfen, weitere seien in Evaluation. Dabei habe man auch mit politischen Hürden zu kämpfen, Umzonungen seien auch zeitlich nur schwer machbar. Deshalb wird ein Gebiet in einer bestehenden Gewerbezone gesucht.
Auch finanziell wird die Züglete zur Challenge. Der Bund zahle als Entschädigung lediglich einen Preis, den Herzog gegenüber der Zeitung als «nicht besonders hoch» bezeichnet. Der Firmenbesitzer gewinnt der Herkulesaufgabe aber auch Gutes ab: So könne sich das Unternehmen etwa im Bereich der Automatisation und Modernisierung verbessern.
Falls bis Ende Jahr kein neuer Standort gefunden wird, könnte man vorläufig auf das Firmengelände in Obernau ausweichen – allerdings werde die Fläche dort nicht lange reichen, wenn die Firma weiter wachse.
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