Stadt will eine Million für Geräte ausgeben

Kriens will 1’600 Tablets oder Notebooks anschaffen

Die FDP will, dass den Kindern in der Volksschule politische Prozesse näher gebracht werden. (Bild: Adobe Stock)

Kriens will die Volksschulen für den digitalen Wandel rüsten. Im Planungsbericht, den der Krienser Einwohnerrat im Juni beraten wird, legt er dar, was es dafür braucht: massive Investitionen.

«Der Lehrplan 21 zeigt den Weg auf, der aktuelle Alltag bestätigt die Notwendigkeit: Unsere Welt wird immer digitaler», schreibt die Stadt Kriens in einer Mitteilung. Aufhalten lasse sich der Prozess längst nicht mehr.

Die Schule habe es sich in diesem Umfeld zur Aufgabe gemacht, ihre Schüler ganzheitlich an diese Aufgabe heranzuführen und eine zeitgemässe, verantwortungsbewusste Medienkompetenz gezielt zu fördern. Bereits seit einiger Zeit arbeite die Volksschule Kriens deshalb an einem Grundlagenpapier, das aufzeigt, mit welchen Massnahmen sie diese Aufgabe zeitgemäss und zukunftsgerichtet erfüllen könne.

Tablets werden im Unterricht eingesetzt

Um den Anforderungen des Lehrplan 21 und des zukünftigen Arbeitsmarktes gerecht zu werden, braucht es einen Ausbau der ICT-Infrastruktur. Die Themen Medien und Informatik sollen mit dem Lehrplan 21 von der ersten Primarklasse an in die Unterrichtsfächer integriert werden. Diese Verknüpfung von Unterrichtsfächern und Informatik sei anspruchsvoll, biete aber sehr viele Möglichkeiten.

Tablets und Smartphones werden zu einem «selbstverständlichen Arbeitsmittel und ersetzen schon heute zunehmend die herkömmlichen Lehrmittel», so die Stadt Kriens.

Die Schülerinnen sollen lernen, sich die riesige Wissensbasis rasch aus dem Internet zu Nutzen zu machen, Daten zu verarbeiten und Ergebnisse nachhaltig zu präsentieren, in virtuellen Teams zu arbeiten, Kernkompetenzen in virtuellen Netzwerken einzubringen und mit künstlicher Intelligenz umzugehen.

Die Erfahrungen mit dem Fernunterricht während Corona zeigen deutlich die Chancen, die sich mit den technischen Möglichkeiten ergeben. Zudem unterstütze die integrative Anwendung von Medien und Informatik die Entwicklung von Urteilsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Medien und Informatik.

Investitionsbedarf ist beträchtlich

Der Planungsbericht zeige nun auf, wie in den kommenden Jahren die Voraussetzungen schrittweise verbessert werden könne. Schrittweise deshalb, weil es eine beträchtliche Investition bedeute, welche die Stadt Kriens zusammen mit dem Kanton Luzern stemmen müsse. Dabei seien nicht einmal die Geräte an sich der teuerste Teil des Gesamtprojektes. Das Gesamtpaket umfasse drei Teilbereiche:

  • Geräte-Anschaffung: Insgesamt sind rund 1'600 mobile Geräte (Tablets oder Notebooks) notwendig. Diese werden den Schülerinnen zur Verfügung gestellt. Die kantonalen Vorgaben schreiben einen Verteilschlüssel pro Schulstufe vor. In der 1./2. Primarklasse ein Gerät pro 4 Kinder; in der 3.-6. Klasse ein Gerät pro 2 Kinder und für die Sekundarstufe persönliche Geräte. Persönliche Mobilgeräte seien auch für die Lehrpersonen notwendig. Die Geräte werden durch einen vom Kanton Luzern angebotenen Rahmenvertrag beschafft und den Schülern unter bestimmten Auflagen (Sorgfaltspflicht, Haftung etc.) zur Verfügung gestellt werden. Die Gerätebeschaffung für die Primar- und Sekundarschule inklusive Lehrpersonen koste in etwa 1,1 Millionen Franken.
  • WLAN-Aufbau: Um diese Geräte im Unterricht sinnvoll und zeitgemäss einsetzen zu können, müsse zuerst die Infrastruktur für den drahtlosen Internetzugang (WLAN) in den Schulanlagen geschaffen oder verbessert werden. Die Sekundarschulen werden bereits ab August 2020 über die notwendige Infrastruktur verfügen. In den kürzlich sanierten oder erst bezogenen Schulanlagen ist die Wlan-Struktur bereits vorhanden. In den anderen Primarschulanlagen müsse diese noch ausgebaut werden. Dieser einmalige Infrastruktur-Ausbau koste insgesamt rund 1.6 Mio. Franken.
  • Personelle Ressourcen: Im Planungsbericht werde letztlich auch die Frage beantwortet, welche personellen Ressourcen notwendig seien und finanziert werden müssen für den technischen Unterhalt der Geräte, für den Support und für die pädagogische Begleitung. Die Volksschule rechnet damit, dass die Pensen der zwei bisherigen Fachpersonen ausreichen würden und nur moderat ansteigen werden.

Prioritäten setzen

Der Planungsbericht zeige den Bedarf für die Umsetzung von Lehrplan 21 im Bereich Medien und Informatik auf. Die Herkulesaufgabe werde sein, Bedürfnis und die vorhandenen finanziellen Mittel der Stadt Kriens in Einklang zu bringen und Prioritäten zu setzen. «Der Einwohnerrat und der Stadtrat werden gefordert sein, die Umsetzung des Konzepts voranzutreiben», schreibt die Stadt.

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