Kanton plant Strassensanierung weiter

Kriens: Tempo 30 ist trotz Volks-Nein nicht vom Tisch

Der Kanton prüft die Einführung Tempo 30 auf der Luzernerstrasse – obwohl sich die Krienser Bevölkerung wohl vor allem deswegen gegen die Testplanung ausgesprochen hat. (Bild: Adobe Stock)

Das Stimmvolk in Kriens hat die Testplanung am Sonntag abgelehnt – der Kanton Luzern prüft trotzdem die Einführung von Tempo 30 im Zentrum.

Die Kantonsstrasse durch das Zentrum von Kriens muss saniert werden. Daran ändert auch das Nein der Krienser zur Testplanung nichts. Wie geht es also weiter? Ganz einfach: Der Kanton nimmt die Sache in die Hand.

Dies bestätigt Joana Büchler, Fachspezialistin Kommunikation beim Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement, in der «Luzerner Zeitung». «Es werden alle machbaren Möglichkeiten untersucht», kündigt sie an. Das Ziel sei eine Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmenden.

Pikant: Dazu gehört auch die Prüfung der Einführung von Tempo 30 im Zentrum von Kriens. Dies um die Lärmbelastung zu reduzieren, die weit über dem erlaubten liegt (zentralplus berichtete). Sauer aufstossen dürfte dies der SVP. Sie hatte das Referendum gegen die Testplanung lanciert, um Tempo 30 zu verhindern. Entsprechend irritiert reagiert Einwohnerrat Räto Camenisch. «Das wäre ein Affront gegen die Krienser Bevölkerung. Wir haben im Abstimmungskampf stark auf Tempo 30 fokussiert und das war auch der Hauptgrund für das Nein, auch wenn die Finanzen auch eine Rolle gespielt haben mögen», wird er im Artikel der «LZ» zitiert.

Verwendete Quellen
Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


7 Kommentare
  • Profilfoto von Ercolani Enrico
    Ercolani Enrico, 16.02.2022, 14:14 Uhr

    Jetzt ist das eingetroffen was zu erwarten war. Kriens kann dank SVP nicht mehr mitentscheiden. Einfach nur frustrierend.

    👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
  • Profilfoto von Adaff
    Adaff, 15.02.2022, 23:44 Uhr

    Die Testplanung war ein Ideenwettbewerb, keine Einführung des Tempo-30. Wer euch das verkauft hat, hat euch angelogen. Jetzt haben wir den Schlamassel! Habt ihr die Abstimmungsinfos eigentlich gelesen? Aus der Testplanung wäre sicher eine bessere Lösung hervorgesprungen, als einfach mal ein pauschales Tempo-30 im Zentrum, denn das alleine reicht einfach nicht, um die Situation in den Griff zu kriegen.

    👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎2Daumen runter
    • Profilfoto von Andreas Bründler, Kriens - Bleiche
      Andreas Bründler, Kriens - Bleiche, 16.02.2022, 08:25 Uhr

      Frau/Herr Adaff: Ein Ideenwettbewerb tönt gut. Aber wir sind heute so weit, dass wir den Vorschlägen aus der grünen Ecke einfach nicht mehr trauen können. Zuviel Geschirr wurde zerschlagen. Wenn wir sehen, was Herr Borgula in der Stadt gemacht hat. Ein gutes Beispiel ist hier der Bundesplatz. Wie viele Male wurde da die Verkehrsführung geändert? Dass Besucher des KKL, die aus Zürich oder Basel anreisen, einen gefährlichen Umweg machen müssen, mit der sehr kniffligen Einfahrt in die Bundesstrasse hat viele meiner auswärtigen Verwandten und Freunde verunsichert – und damit bin auch ich jetzt verunsichert über die grüne Verkehrspolitik. Es ist mehr als klar, dass das Ziel ein gewaltiges Zurückdrängen des individuellen motorisierten Verkehrs ist. Wegen hochbetagten Tanten (91 und 92!) bin ich oft mit dem Auto in Zürich unterwegs. Ich kann ihnen aus gesundheitlichen Gründen den Zug und Tram einfach nicht mehr zumuten. Aber was man im grünen Zürich erlebt ist für jeden Autofahrer eine Zumutung. Zudem: Diese Testplanung hätte genau zum Zeitpunkt stattgefunden, wenn das Renggloch geschlossen ist. Damit wäre diese Testplanung für den Normalbetrieb gar nicht aussagekräftig gewesen. Honi soi qui mal y pense!

      👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
      Kasimir Pfyffer, 16.02.2022, 08:59 Uhr

      Nein, die Abstimmungsinfos werden in Kriens nicht gelesen. Hier stimmt man so ab, wie es auf den grossen, bunten Plakaten steht und zeigt es denen da oben im Stadthaus. Wenn dann später der Kanton kommt und trotzdem eine Steuererhöhung macht und trotzdem Tempo 30 einführt, ist das etwas ganz anderes. Weil: Denen da oben im Stadthaus hat man es gezeigt, im Fall, die müssen gar nicht meinen.

      👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔1Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Andreas Bründler, Kriens - Bleiche
    Andreas Bründler, Kriens - Bleiche, 15.02.2022, 19:37 Uhr

    Falls der Kanton Tempo 30 auf der Luzernerstrasse einführt, dann wäre das ein kompletter Affront gegenüber den Stimmberechtigten in Kriens. Dann kann man sich berechtigt fragen: Warum haben wir denn überhaupt noch Abstimmungen, wenn die Regierung sowieso macht was sie will und den Volkswillen zu 100% misachtet? Wieso sollen wir Stimmbürger noch das graue Abstimmungscouvert überhaupt einsenden, wenn unser Wille sowieso misachtet wird? So kann man die Demokratie auch kaputt machen. Sie ist sonst schon wegen der grossen Einwanderung unter massivem Druck. Die Regierung sollte solche langfristigen Ueberlegungen in seine Entscheidungen einfliessen lassen. Sonst soll sich die Regierung später nicht über die Konsequenzen wundern.

    👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎2Daumen runter
    • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
      Kasimir Pfyffer, 16.02.2022, 08:55 Uhr

      «Demokratie (…) schon wegen der grossen Einwanderung unter massivem Druck.» Was erzählen Sie da für einen Blödsinn? Erstens hat Tempo 30 genau gar nichts mit den bösen Ausländern zu tun. Zweitens wird unsere Demokratie nur von den StimmbürgerInnen beeinflusst, die auch tatsächlich abstimmen. MigrantInnen ohne CH-Pass stimmen nicht ab und haben darum auch keine Gestaltungsmöglichkeit. Drittens ging es bei der Vorlage nicht exklusiv um Tempo 30, wie das die Lemmingpartei leider erfolgreich suggeriert hat, sondern um eine Auslegeordnung. So von wegen «Volkswillen missachtet» und so.

      👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
      • Profilfoto von Andreas Pearson, Kriens - Bleiche
        Andreas Pearson, Kriens - Bleiche, 16.02.2022, 09:31 Uhr

        Herr Kasimir Pfyffer: Ich kam mit meinen Eltern per 1. Juni 1969 nach Kriens, als ich 9 Jahre alt war und bei Lehrer Erwin Amrein in die 3. Klasse ins Feldmühle ging. Wie hat sich Kriens in den Jahren verändert? Sie glauben nicht, das habe auch mit den grossen Immigrationswellen zu tun, die die Schweiz erlebt hat? Gemäss nationaler Volkszählung 1970 hatte die Schweiz damals 6.3 Millionen Einwohner. Heute sind wir über 8.5 Millionen und gehen Richtung 9 Millionen. Also über 2.2 Millionen Menschen mehr, die sich zum Teil auf engem Platz drängen.

        Krienser haben die Auswirkungen dieser Immigration hautnah erlebt. Neben dem Haus an der Südstrasse wo ich aufwuchs stand früher ein Bauernhof. Schauen Sie sich bitte die Südstrasse/St. Niklausengasse heute an. Meine Eltern entschieden 1994 in die Überbauung Bleiche der Luzerner Pensionskasse zu ziehen, als wir in unserem Haus an der Südstrasse von 10 Parten noch die einzigen Schweizer waren, und sich meine Mutter mit zunehmendem Alter einfach nicht mehr 100% sicher fühlte.

        Und jetzt zum Zusammenhang mit Tempo 30: Sehr wohl hat Tempo 30 etwas mit der stark zunehmenden Bevölkerungsdichte (auch in Kriens) zu tun. Gerade wegen dieser stark zunehmenden Bevölkerungsdichte erschallt der Ruf nach Tempo 30! Und es war von Anfang an klar wie das «Amen» in der Kirche, dass diese sogenannte «Testplanung» – notabene zu einem Zeitpunkt, wenn das Renggloch geschlossen ist – am Schluss zu Tempo 30 führen wird. Das Krienser Stimmvolk hat sich hier keinen Sand in die Augen streuen lassen und zum Glück richtig entschieden.

        👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon