Jugendliche sind mit Aussprache nicht zufrieden

Kriens: Im Asylzentrum Grosshof bleiben die Fronten verhärtet

Der Blick auf den Innenhof und die Gesellschaftsräume im neuen Asylzentrum Grosshof.

(Bild: giw)

Vergangenen Samstag hat die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen mit den rund 90 jugendlichen Bewohnern im Asylzentrum Grosshof gesprochen. Zweimal musste die Polizei Anfang Janauar ausrücken, weil die Jugendlichen randalierten. Die Aussprache verlief dabei laut den Bewohnern nicht zufriedenstellend.

Nach den Ausschreitungen im Durchgangszentrum Grosshof Anfang Januar haben sich die Jugendlichen und die zuständige Dienststelle für Asyl- und Flüchtlingswesen des Kantons Luzern am vergangenen Samstag ausgesprochen. 

Gemäss Dienststellenleiterin Silvia Bolliger verlief das Gespräch vom vergangenen Samstag konstruktiv: «Die Jugendlichen haben ihre Haltung äussern können und wir haben unsere Beweggründe für unser Handeln klar dargelegt.» Für Bolliger ging es vor allem darum, die Rechtsordnung der Schweiz und den spezifischen Schutzauftrag für minderjährige Asylsuchende zu erklären. Es sind laut Bolliger Dolmetscher eingesetzt worden für das Gespräch.

Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, konnten die rund neunzig Jugendlichen ihre Anliegen nicht ganz freiwillig darlegen. Wer nicht kam, sei vom Kanton daran erinnert worden, dass bei Nichterscheinenen eine Busse  von 10 Franken bezahlt werden müsse. So besagen es die Hausregeln im Grosshof.

Jugendliche schrieben Brief an Dienststelle

Etwas anders sehen es die ­jugendlichen Asylsuchenden: Aus ihrer Sicht ist das Gespräch wenig zufriedenstellend verlaufen, berichtet die «Luzerner Zeitung». Sie seien nicht wirklich angehört worden. Ins­gesamt habe das Treffen eher den Charakter einer einseitigen Belehrung gehabt, so die jugendlichen Asylsuchenden. Am Samstag wurden keine Änderungen vereinbart

Das war nicht im Sinne der Asylbewerber: In einem Brief haben die Bewohner des Asylzentrums Grosshof am Montag vor einer Woche ihre Gründe für den Aufstand dargelegt (zentralplus berichtete). Sie verlangten unter anderem, mehr Mitsprache zu haben und beschreiben ein Gefühl der Ohnmacht. Dieses Gefühl dürfte bleiben.

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