Pilatus-Arena sorgt in Kriens für Wirbel

Komitee weibelt mit fehlerhaftem Flyer gegen Hochhaus

Der Flyer der Gegnerschaft spricht Kritik am geplanten 110-Meter-Hochhaus aus. (Bild: zvg)

Rund um das geplante 110-Meter-Hochhaus im Krienser Mattenhof herrscht vor der Abstimmung vom 29. November grosser Wirbel. Die Gegner finden es zu hoch und kritisieren das Projekt mit einem neuen Flyer. Dessen Richtigkeit wird aber infrage gestellt.

Auf dem Krienser Mattenhof soll ein Hochhaus mit einer Höhe von 110 Metern entstehen. Das Gebäude sorgt für die meiste Kritik im ganzen Bauprojekt der geplanten Pilatus-Arena-Überbauung. Es wäre das höchste Hochhaus der Zentralschweiz. Und es soll die Sporthalle querfinanzieren.

Toll finden das die Gegner nicht, sie verschicken die Tage einen Flyer, der den Beirat Städtebau Luzern Süd zitiert, welcher für den Bau beim Mattenhof eine maximale Bauhöhe von lediglich 50 Metern empfohlen haben soll. Dies schreibt die «Luzerner Zeitung».

Empfehlung gilt nur für Mattenplatz

Ganz stimmen tut dies jedoch nicht: Die Empfehlung gelte nämlich nicht für den gesamten Mattenhof, sondern nur auf den Mattenplatz, der die Zonen beim Kreisel umfasst. Auch dort sind bauliche Massnahmen vorgesehen, allerdings nicht von grosser Höhe: Das dort vorgesehene Hochhaus soll 50 Meter in die Höhe ragen. Der grosse Bruder stünde dereinst beim Bahnhof Mattenhof.

Die Lage des grossen Hochhauses stehe somit im Dialog mit den Messehochhäusern der Allmend, erklärt die Archtiektin Monika Jauch-Stolz, Präsidentin des Beitrats, gegenüber der Zeitung. Der Schattenwurf soll somit gemäss dem Planungsbericht keine Gebäude mit Wohnungen oder Arbeitsplätzen betreffen. Lediglich auf Aussenplätze wie den Bahnhofplatz, den Bahnhof selbst und die Ringstrasse, sowie die Promenade selbst soll ein Schatten geworfen werden.

Der Beirat ist ein Fachgremium, das die Entwicklung des Gebiets begleitet. Auftraggeber ist das Gebietsmanagement Luzern Süd. Ersterer «unterstützt die Pilatus-Arena», wie Jauch mitteilt. Schliesslich hat er das Projekt schon seit acht Jahren eng begleitet.

Gegner sehen es als Ganzes

Die Projektgegner scheinen also einen Flyer entworfen zu haben, auf dem unkorrekte Inhalte draufstehen sollen. Weshalb nur? «Diese Unterscheidung zwischen Mattenplatz und Bahnhofplatz war uns wohl zu wenig bekannt», führt Komitee-Co-Gründer Bruno Amrhein gegenüber der «LZ» aus. Gleichzeitig gibt er zu verstehen, dass sie das Projekt als Ganzes betrachten würde und somit kein städtebauliches Argument für ein 110-Meter-Hochhaus bestehe. Sie begründen die hohe Planung mit «Investorenwünschen.

Grundsätzlich gegen die Arena-Projekt scheint das Komitee dennoch nicht zu sein. So verweist Amrhein, der als Privatperson gegen das Bauprojekt ankämpft, auf die 2018 eröffnete Mobiliar-Arena des BSV Bern, bei der es sich um eine kleinere, passendere Umsetzung handle. Zudem seien diese ohne Hochhäuser realisiert worden.

Projekt mit kleineren Hochhäusern: Unmöglich

In den Worten des Verwaltungsratspräsidenten der Pilatus-Arena AG klingt dies ganz anders. Toni Bucher lässt sich in dem Bericht dahingehend zitieren, dass das Projekt mit dem Bau von kleineren Hochhäusern nicht finanzierbar wäre. So würde die Erträge aus den Wohnungen erst ab einer gewissen Höhe die Halle querfinanzieren. Eine Reduzierung der Anzahl von Zuschauerplätzen hätten zudem keine Auswirkungen auf die Baukosten, führt Bucher aus.

Dass die Halle erfolgreich genutzt werden kann, darüber macht sich Bucher keine Sorgen. In der Schweiz mangle es nämlich an Hallen mit einer solchen Kapazität. Sie seien dringend gesucht. Eine Untergrenze sei auch im Vertrag mit dem Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) festgehalten.

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