Krienser Jugendliche ergreifen die Initiative

Kochen und Tanzen mit Asylbewerbern vom Pilatusblick

In Kriens machten die Jugendlichen einen Schritt auf die jungen Asylbewerber aus dem Pilatusblick zu. (Bilder:zvg)

«Zusammen». Der Titel war Programm für ein Projekt der Jugendanimation Kriens. Rund 10 Jugendliche aus Kriens hatten aus aktuellem Anlass die Initiative ergriffen und drei Veranstaltungen organisiert, in denen sie den Jugendlichen begegnen konnten, die im Krienser Asylzentrum Pilatusblick wohnen.

Jugendliche aus Kriens haben sich zusammengeschlossen, um ein Begegnungsprojekt zu initiieren. Weil Asyl-Themen auch bei ihnen aktuell intensiv diskutiert werden, gingen einige von ihnen auf Jugendanimatorin Michelle Oberle zu. Sie schlossen sich in einer Projektgruppe zusammen und entwickelten die Idee, den Jugendlichen aus dem Krienser Asylzentrum Pilatusblick in einer Veranstaltungsserie zu begegnen.

Dabei war es den Jugendlichen ein Anliegen, nicht einen Blick in den Alltag der Asylbewerber zu ergattern, sondern die Menschen dahinter kennenzulernen, schreibt die Gemeinde Kriens. «Zusammen» eben – als Hinweis, dass man gewillt sei, die Gegenwart, in der die Jugendlichen leben, gemeinsam zu gestalten.

Nach dieser Idee wurden auch die Themen gewählt, die den roten Faden durch die Veranstaltungen bildeten: «Essen», «Musik» und «Sport». An drei Halbtagen wurden diese Themen in Kleingruppen geplant. Und die Jugendlichen aus dem Zentrum für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (ZUMA) nahmen die Einladung an. Rund 15 von ihnen machten mit, kochten, tanzten, trieben Sport. Und sie nahmen so die Chance wahr, Gleichaltrige aus Kriens kennenzulernen.

Die Jugendlichen suchten für ihr Projekt einen neuen Ansatz. Die «Kultur der anderen» sollte als selbstverständlicher Teil des Alltags wahrgenommen werden. Die Jugendlichen selber hätten gemerkt, dass wir heute zwar viel herumreisen und neue Länder besuchen, zu Hause aber deren Kultur als «anders und fremd» wahrnehmen. Diesem Aspekt wurde an allen drei Veranstaltungen ein besonderes Augenmerk gewidmet.

Das Projekt sei sehr gut verlaufen. Krienser Jugendliche erhielten den direkten Zugang zu neuen Kulturen und lernten neue Jugendliche kennen. Die jungen Asylbewerber erschlossen sich einen neuen Freundeskreis und nutzten so die Gelegenheit, ihre Deutschkenntnisse zusammen mit Gleichaltrigen zu üben. Nach anfänglicher Skepsis habe sich im Projektverlauf eine sehr offene Gesprächskultur entwickelt. Sie soll jetzt auch die Grundlage bilden, um die Kontakte weiter zu pflegen.

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