Kapuzinerkloster Wesemlin plant Wohnbau

Klostergarten als Geldquelle

So sieht die Umgestaltung des Kapuzinerklosters Wesemlin im Modell aus. Im Garten soll ein sechsstöckiger Neubau mit Wohn- und Arbeitsräumen entstehen (gelb eingefärbt). (Bild: zVg)

Das Kapuzinerkloster Wesemlin braucht Geld. Im Garten soll deshalb ein sechsstöckiger Neubau mit Wohn- und Arbeitsräumen entstehen. Beim Projekt «Lebensraum Klostergarten» stellt sich die Frage nach dem Denkmalschutz.

Anlässlich des gesamtschweizerischen Brüdertreffens in Luzern hat die Provinz-Leitung der Schweizer Kapuziner einen zukunftsweisenden Entscheid gefällt. Ein Neubau im Garten des Klosters Wesemlin soll die zukünftige Finanzierung der Klosteranlage Wesemlin sicherstellen.

Ein Schritt ins Ungewisse

Projektleiter Urs Steger von der Küste AG, welche die Gesamtleitung des Projekts übernommen hat, ist voll des Lobes über die Veränderungsbereitschaft der Kapuzinerbrüder. «Für den Orden stellen sich wichtige Fragen mit diesem Projekt.» Was bedeutet dieser Neubau für den Orden, für die Spiritualität und wie sieht das zukünftige Zusammenleben im Klostergarten aus? «Ich habe eine hochqualifizierte Diskussion unter den Brüdern miterlebt. Sie haben sich für einen Schritt in eine neue und teils ungewisse Zukunft entschieden, vollziehen diesen aber mit Begeisterung.»

Im Garten des Kapuzinerklosters soll ein sechsstöckiger Neubau entstehen. «Es sind Wohnungen mit 2,5 und 3,5 Zimmern vorgesehen», sagt Steger. Zudem sind zwei Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderungen geplant, die vom Medicum Wesemlin betrieben werden (zentral+ berichtete). Auch Büros und Räume zur gewerblichen Nutzung sind vorgesehen.

Klosteranlage Wesemlin finanzieren

Finanziert wird das Projekt von fremden Investoren – die Kapuziner stellen das Bauland zur Verfügung. Mit dem Ertrag des Projekts will der Kapuzinerorden den Weiterbestand der Klosteranlage Wesemlin sichern (zentral+ berichtete über die Zukunftspläne des Kapuzinerklosters). «Das Projekt ist aussergewöhnlich – von Beginn weg wurde auf die kapuzinische Prägung Rücksicht genommen», sagt Steger. Die Studie für den Neubau entwarf das Luzerner Architekturbüro Daniele Marques AG, welches in einem Architekturwettbewerb mit seinem Projekt den ersten Preis gewonnen hat. Auch die Betreibung bei einer Realisierung wird wohl von Externen übernommen. Der Kapuzinerorden verfüge nicht über die Erfahrungen und es wäre wahrscheinlich eine unzumutbare Belastung für die Brüder, meint Steger.

Bauen im Kloster? Da stellt sich schnell die Frage nach dem Denkmalschutz. «Bei der Projektausschreibung haben wir die Vorgaben von Cony Grünenfelder, Denkmalschützerin des Kantons Luzerns, berücksichtigt», sagt Steger und entschärft so die Problematik. Auch vor grossen Bedenken seitens der Nachbarschaft fürchtet sich Steger nicht. «Diese wurde von Beginn an miteinbezogen.» Bereits am nahe gelegenen Standort Mettenwylstrasse/Abendweg habe er ein von der Grösse her vergleichbares Projekt realisiert.

Entscheidung fällt in Rom

Das letzte Wort in den Entscheidungen des Kapuzinerordens hat die Generalleitung in Rom. Gibt sie grünes Licht, kann mit dem Bau im Frühling 2017 begonnen werden.

Die Kapuziner beschreiten mit dem Projekt «Lebensraum Klostergarten» neue Wege. Nicht nur schafft es eine nachhaltige Finanzierungsgrundlage, auch öffnet sich der ummauerte Klostergarten für Menschen, die in der Nähe von Kapuzinern arbeiten, wohnen und leben möchten. Die grosse Gartenanlage soll als spiritueller Erholungsraum für die allgemeine Bevölkerung dienen. Für die Umgestaltung des Klostergartens suchen die Kapuziner noch Sponsoren.

 

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