Blockade der Seebrücke

Platz da! Klimastreik-Aktion gegen Autos in der Stadt Luzern

Mit einer aussergewöhnlichen «Gehzeug»-Aktion haben Aktivistinnen des Klimastreiks Zentralschweiz in Luzern gegen den Bypass protestiert. (Bild: PLu)

Mit einer medienwirksamen Aktion hat der Klimastreik Zentralschweiz am Freitagnachmittag auf sich aufmerksam gemacht. Mit einem sogenannten «Gehzeug» behinderten sie den Verkehr auf der Luzerner Seebrücke für kurze Zeit.

Fussgängerinnen, die so viel Platz wie ein Auto beanspruchen? Klingt seltsam, war am Freitagnachmittag auf der Luzerner Seebrücke aber Realität. Mit einem sogenannten Gehzeug haben Klimaaktivisten auf sich aufmerksam gemacht. Dabei trugen die Aktivistinnen einen Holzrahmen um sich, der in etwa der Grösse eines Autos entspricht.

Damit wollen die Klimaaktivisten darauf aufmerksam machen, wie viel Platz ein Auto beansprucht und wie viel Platz dem motorisierten Individualverkehr eingeräumt wird. Insgesamt acht solche «spazierende Autos» bahnten sich somit am Freitagnachmittag ihren Weg auf einer Fahrspur über die Seebrücke. Danach spazierte der Zug der Bahnhofstrasse entlang in Richtung Luzerner Theater und von dort durch die Neustadt zum Helvetiagärtli.

Dabei wurde der Verkehr auf der Seebrücke für kurze Zeit eingeschränkt. In Richtung Bahnhof war nur eine Fahrspur befahrbar. Die Polizei begleitete den friedlichen Protest-Umzug. Tavia Celato vom Klimastreik Zentralschweiz bestätigt auf Anfrage von zentralplus, dass die Stadt Luzern den Umzug bewilligt habe.

Protest gegen Bypass

Hintergrund der Aktion ist der Protest am geplanten Bypass-Projekt. Die Aktivisten fordern den Abbruch des Projekts. Der Klimastreik Zentralschweiz hat im Mai des vergangenen Jahres gemeinsam mit einer Vielzahl an Organisationen und Vereinen das Komitee «Bye Bypass» gegründet, welches das Autobahnprojekt öffentlich bekämpft (zentralplus berichtete).

«Im Angesicht der Klimakrise ein solch riesiges Autobahnprojekt umzusetzen ist ein Verbrechen an der Menschlichkeit.»

Klimastreik Zentralschweiz

Das Autobahnprojekt entspreche nicht den Klimazielen und verursache noch mehr Verkehr, statt eine nachhaltige Mobilitätslösung zu bieten, kritisiert der Klimastreik. Die Aktivistinnen sprechen im Zusammenhang mit dem Vorhaben gar von einem «Verbrechen angesichts der Klimakrise».

Widerstand gegen Autobahnen

«Wir brauchen günstige, verlässliche und bequeme Alternativen zum Auto. Neue Autobahnen bewirken genau das Gegenteil. Sie zementieren das Auto als dominantes Verkehrsmittel», erklärt die Aktivistin Ella Frei an einer Medienkonferenz im Vorfeld der Gehzeug-Atkion.

Wie andere Kritiker des Bypass wirft auch Klimastreik Zentralschweiz dem Bundesamt für Strassen vor, dass das Projekt auf veralteten Daten beruhe (zentralplus berichtete). Die Aktivisten schliessen ihre Position darum mit der Drohung: «Wer Autobahnen plant, erntet Widerstand!»

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14 Kommentare
  • Profilfoto von Basel tickt anders
    Basel tickt anders, 31.01.2022, 16:08 Uhr

    Dazu aktuelle Meldung der Basler Zeitung: «SVP-Vorschlag in Basel : Am Samstag soll in Einkaufsstrassen nicht demonstriert werden : Sperrzeiten für Demonstrationen : Die Basler SVP will die Bewilligungspraxis für Demos verschärfen.» Da kommt nun Bewegung in die Diskussion.

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    Cubi, 29.01.2022, 20:51 Uhr

    Und sonst haben die nichts besseres zu tun

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    • Profilfoto von Dinah
      Dinah, 31.01.2022, 12:19 Uhr

      Für eine gesunde Schweiz, nein Welt zu kämpfen? Das wir in 50 Jahren nicht überrollt werden von Klimaflüchtlingen? Oder Europa einfach noch eine höhere Mauer drum baut und die Mensch auf der falschen Seite elendig verrecken?
      Das unsere Kinder und Kindeskinder auch noch Schnee erleben dürfen? Ein Enzian nicht nur im Museum finden?
      Im Vierwaldstättersee noch baden können und mit dem Velo in die Schule fahren?
      Als junger Mensch muss das ein Ohnmachtsgefühl sein, zu sehen, wie wir alten Säcke unsere Stadt noch mehr zu betonieren. Noch mehr Platz schaffen für irgendwelche Egoverlängerungs Chläpf.
      Also unter dieser Prämisse ist ihr Kommentar mehr als… Haben Sie nichts besseres zu tun?

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  • Profilfoto von Goeggeler
    Goeggeler, 29.01.2022, 14:51 Uhr

    Die Natur auf unserer Erde gibt es noch lange, da sind die Menschen schon längst ausgestorben. Die Entwicklung geht weiter, ohne unser dazu tun. Lebewesen sterben aus, wie die Dinosaurier, neue Lebewesen entwickeln sich, das ist der Lauf der Natur.

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    Greta Thunberg Jun., 29.01.2022, 11:36 Uhr

    Heute Demonstrieren sie, das muss man der Jugend ja wohl zugestehen, dass kann ich gut verstehen. Aber morgen verstopfen sie dann mit ihrem Auto die Strassen. Weil sie im grünen leben wollen, in ihrem Haus auf dem Land. Dann sind sie endlich Erwachsen und wollen nichts mehr wissen von ihren Jungend Sünden. Was bleibt ist aber, den Leuten vorschreiben wie sie Leben sollen!

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    • Profilfoto von Kommentarschreiber
      Kommentarschreiber, 01.02.2022, 08:10 Uhr

      Ist Ihr Kommentar ein persönlicher, autobiographischer Beitrag, bzw. sprechen Sie aus eigener Erfahrung? Auf jeden Fall bedenklich und beschämend, was Sie den jüngeren Generationen unterstellen.

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    silvio merz, 29.01.2022, 08:15 Uhr

    Gut so😍🤩

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    Tanja, 28.01.2022, 17:55 Uhr

    Sehr gut, anstatt Autobahnen, brauchen wir Velowege, biodiverse Grünflächen, Freiräume! ich freue mich darauf!
    Der Bypass ist ein veraltes Projekt, dass keinen Nutzen bringt!

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  • Profilfoto von Werthmueller
    Werthmueller, 28.01.2022, 17:20 Uhr

    Das Einzige was sich ändert, dass diese pubertierenden Aktivisten uns Millionen kosten und NICHTS bringen! Oder glauben diese Klimaaktivisten immer noch an den Storch? CO2 Ausstoss der Schweiz beträgt 0.11% weltweit, Stadt Luzern 0.0000018% – China 28%, USA 16% usw.!!
    Wir können das Klima nicht retten!

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    • Profilfoto von Michael Toengi
      Michael Toengi, 28.01.2022, 17:58 Uhr

      China ist ja auch ungefähr gleich gross wie die Stadt Luzern.

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      • Profilfoto von Werthmueller
        Werthmueller, 28.01.2022, 18:56 Uhr

        Zahlenangaben in Prozent sollen Größenverhältnisse veranschaulichen und vergleichbar machen, indem die Größen zu einem einheitlichen Grundwert (Hundert) ins Verhältnis gesetzt werden. Daher wird das Prozent auch als Hilfsmaßeinheit für Verhältnisgrößen verwendet. Noch fragen?

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      • Profilfoto von Rashid Dostum
        Rashid Dostum, 28.01.2022, 20:07 Uhr

        In grösseren Relationen zu denken, fällt Ihnen offensichtlich schwer Herr Töngi.
        Mit China und den USA ist der Reigen längst nicht geschlossen. Was ist mit aufstrebenden Schwellenländern wie Russland, Brasilien, Indonesien und meinetwegen noch der Nahe Osten. Über den Daumen gerechnet sind das dann fast eine Milliarde Menschen, die nach oben wollen. Dem wachsenden Mittelstand, der dort nun ausgebildet wurde und der Armut entstiegen ist, können sie ihre sublimierten, moralinoiden Westler-Taumland-Utopien von der Konsum-Abkehr nur schwerlich beibringen.

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    • Profilfoto von Rudolf 1
      Rudolf 1, 28.01.2022, 23:41 Uhr

      beleidigende Unterstellung, strafrechtlich relevant

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    • Profilfoto von remo.gubler
      remo.gubler, 29.01.2022, 09:27 Uhr

      Jetzt beginnst mit Ausrede Nr 1, wir können nichts tun weil wir zu klein sind. Bin gespannt, was nicht kommt.

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