Kleider abgeben, aber keine kaufen

Für die Kinderkleiderbörsen wird das Geschäft immer schwieriger. Die Leute bringen Ware, lassen diese mit einer Provision über die Börse verkaufen, aber selber kaufen nur die wenigsten ein. Dies werde für die hiesigen Kleiderbörsen immer mehr zu einen Problem, berichtet die «Zentralschweiz am Sonntag» (ZAS).

Es sei doch verrückt, gute und einwandfreie Kleider wegzuschmeissen, so etwa die Betreiber der Kleiderbörse Luna-Pärkli in Hochdorf gegenüber der ZAS: Direkt an einem Kinderspielplatz eröffneten sie ihre Börse. «Es läuft nicht schlecht, wir blicken positiv in die Zukunft», sagt Maite Schmidiger. «Aber ehrlich gesagt habe ich es mir schon ein bisschen einfacher vorgestellt.»

Im Internet billig

So wie Schmidiger gehe es laut ZAS den meisten Anbietern: Das Geschäft mit gebrauchten Kinderkleidern stocke. Im Internet und bei Discountern sind Kleider billig zu haben. Mit den Preisen könnten die Börsen zwar mithalten. Jedoch seien die Waren bei der Börse schon ein paarmal getragen worden.

Zwischen 1500 und 2500 Kleidungsstücke verkaufe Schmidiger pro Saison, sagt sie gegenüber der ZAS. 40 Prozent des Erlöses gehen an den Kunden, der die Kleider gebracht hat. 60 Prozent an die Börse. Von diesem Geschäft leben könne sie nicht. «Es steckt viel Idealismus drin», so Schmidiger.

Mehr und mehr nur Hobby

Laura Peter, Inhaberin einer Börse in Emmen und Littau sagt, dass ihre Kinderwarenbörsen in den vergangenen Jahren immer mehr zum Hobby geworden seien. Man müsse kämpfen, dass man nicht jeden Monat was drauflege.

Und Rosemarie Schneider, Geschäftsführerin des Krienser «Chinderland», ein Babyfachgeschäft mit Neuware und Secondhand-Abteilung, meint, die Zeiten hätten sich geändert. Am 23. April macht sie ihren Laden zu. «Ich will beruflich was anderes machen», sagt sie gegenüber der ZAS. «Ich höre nicht aus wirtschaftlichen Gründen auf.» Dennoch sei klar: Der Druck habe zugenommen. «Früher konnte ich ein paar gebrauchte Kinder-Jeans für 15 Franken verkaufen.» Heute könne sie 7 oder 8 Franken verlangen.

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