Ambasa Mandela in der Galvanik in Zug

Kenianischer Groove lässt in Trance verfallen

«More life, more positivity» – so der kenianische Sänger Ambasa Mandela, der beinahe über die Bühne zu schweben schien.

(Bild: Marco Faoro)

Diesen Donnerstag trat in der Galvanik Zug der kenianische Sänger Ambasa Mandela – barfuss – mit Band auf. Seine Stimme erinnert an Bob Marley und die Band sorgte für faszinierende Basslines und Gitarrenlicks. Doch dass Mandela mit dieser Band auf der Bühne stand, war einem Zufall zu verdanken.

Kurz nach 21 Uhr betritt die Band um Ambasa Mandela die kleine Bühne der Galvanik. Der Frontsänger, mit Gitarre und breitem Grinsen, steht barfuss in der Mitte seiner Band. Doch wie kam es überhaupt dazu, dass sie alle heute zusammen auf der Bühne stehen?

Hinter dem ganzen Projekt steht der Schlagzeuger und Zuger Musiker Dionys Jäger. Er hat bei einer Reise nach Nairobi Ambasa per Zufall spielen gehört. «Der Vibe war von Anfang an da», meint Jäger. Die beiden tauschten Nummern aus und zurück in der Schweiz begann Jäger, seinen Traum, afrikanische Musik zu spielen, in die Tat umzusetzen.

Zusammen mit Schweizer Musikern trommelte er eine Band zusammen, organisierte Tourdaten durch die ganze Schweiz und kümmerte sich um Bewilligungen für den Aufenthalt von Mandela. Diese Zufallsbegegnung ist ein echter Glücksfall für die Zuschauer an diesem Abend in der Galvanik.

Vom ersten Ton an gegroovt

Die Band spielt die selbst verfassten Songs von Mandela. Themen wie Liebe zu den Mitmenschen oder schlicht und einfach das Leben sind wiederkehrende Motive in den Texten. «More life, more positivity», wiederholt Ambasa Mandela immer wieder. Und man nimmt ihm seine kurzen Reden vor den Songs zu 100 Prozent ab und wird zum Nachdenken angeregt.

Und auch wenn Ambasa erst am vergangenen Wochenende in Zürich gelandet ist und die Band so nicht viel Zeit zum Proben hatte, groovt die Musik, als würden sie schon seit Jahren in dieser Besetzung zusammenspielen. Dazu gehört der rhythmisch versierte Schlagzeuger Dionys Jäger, der gemeinsam mit Alex Fierz für die Perkussion sorgt. Can Etterlin sitzt am Keyboard und sorgt mit seiner Spielweise und Voicings hier und da für noch mehr Fülle.

Ambasa Mandela mit Band in der Galvanik.

Ambasa Mandela mit Band in der Galvanik.

(Bild: Marco Faoro)

Doch die Band hat noch viel mehr zu bieten: Allen voran die Bassistin Vanja Vukelic (ebenfalls barfuss) und Gitarrist Luki Sudewa. Schon fast in Trance bewegen sie sich auf der Bühne und immer wieder kann man faszinierende Basslines und Gitarrenlicks ausmachen.

Besondere Highlights sind der Posaunist Cyrill Schleiss und der Trompeter Niki Jäger. Sie halten sich meist zurück, und manchmal wünscht man sich, sie ein wenig mehr zu hören. Doch wenn sie gegen Ende des Sets immer mal wieder zu einem Solo ansetzen, huscht der ganzen Band sowie auch dem Publikum immer wieder ein Grinsen über die Lippen, weil Mandelas Musik so viel Spass macht und die Musiker zusammen perfekt harmonieren.

Frontmann in seinem Element

Ambasa Mandela kann Dionys Jäger wirklich sehr dankbar sein, dass er eine so tolle Band zusammengestellt hat. Doch auch er steht der Band in Sachen Talent und Groove in nichts nach. Mit seiner klaren Stimme, die entfernt an Bob Marley erinnert, singt er über die von Afro-Beat und Jazz angehauchten Stücke und schwebt schon fast über die Bühne.

Immer wieder lässt er sich in seiner eigenen Musik treiben und tänzelt über die Bühne, und immer wieder bringt er das Publikum dazu, mitzusingen, mitzuklatschen und mitzutanzen. Auch wenn er so weit weg von seiner Heimat ist, fühlt er sich auf der Bühne wie zu Hause – ganz zur Freude des Publikums. Noch sympathischer wird er, als er sich nach dem Konzert zu den Zuschauern gesellt, interessante Gespräche über das Leben führt und immer wieder mit unglaublicher Dankbarkeit die Komplimente entgegennimmt.

Das Zuger Publikum darf an diesem Donnerstagabend im stimmigen Ambiente der Galvanik ein wunderbares Konzert erleben, bei dem es an nichts fehlt. Zum Glück geht die Tour noch weiter, denn diese Bühnenenergie, dieser Groove muss man einmal, wenn nicht sogar zweimal erlebt haben.

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