«Kein Programm ist das Programm von BS14!»

Der ehemalige Zuger Bauingenieur Henry Bachmann enerviert sich über die überparteiliche Bürgerinitiative «BS14!» Er findet, dass BS14! kaum klare Aussagen mache und sich einzig auf wirtschaftlichen Aspekte konzentriere. Damit würden wichtige Facetten ausser Acht gelassen, findet Bachmann.

Was Herr Baumann, Wahlkampf-Präsident von BS14, in zentral+ von sich gibt, ist unglaublich! Erstaunlich ist, BS14! definiert bürgerlich ausschliesslich als wirtschaftsfreundlich. Zu Sachfragen will BS14! keine Aussagen machen. Das ist beinahe Steinzeitkapitalismus. Tragisch ist die Antwort auf die Frage, was ein rein bürgerlicher Stadtrat anders machen würde. Herr Baumann kann kein konkretes Beispiel nennen, das ist armselig. Da strebt eine Gruppe nach der Änderung des Wahlverfahrens, welches ihr grosse Vorteile bringt, einen rein bürgerlichen Stadtrat an, und hat keinen Schimmer, was dieser anders machen soll.
Tiefe Steuern, optimale Bedingungen für Gewerbe und Wirtschaft, das haben wir schon. Zug ist attraktiv, «Zug liegt im Zuge der Zeit», darf wirklich auf Grund der neuesten Studie gesagt werden, denn Zug liegt auf Platz 1. Die Rahmenbedingungen könnten besser gar nicht sein, was will man eigentlich noch mehr. Die Kehrseite der Medaille wird für die Bürger der Stadt aber zunehmend spürbarer. Der NFA hat Stadt und Kanton Zug eingeholt. Wir sind nicht mehr in der Lage notwendigen Unterhalt zu tätigen. Statt die Stadt in Schwung zu halten, schicken wir das Geld in andere Gemeinden des Kantons Zug und an andere Kantone des Bundes. Diese können damit ihren Steuerfuss senken wie zum Beispiel Luzern, ist das nicht schizophren?

Die bürgerlichen Parteien kauen die Parolen von BS14! unbesehen nach, immer wieder. Optimale Rahmenbedingungen für Wirtschaft sind das Credo, sonst nichts, rein gar nichts. Die Politik und Gesellschaft basiert nicht nur auf finanziellen Betrachtungen. Wir haben in Zug in den nächsten Jahren grosse Aufgaben zu lösen. Das Verhältnis Bewohner zu Arbeitsplätzen stimmt überhaupt nicht. Wir haben viele Zu- und Wegpendler und mehr Arbeitsplätze als Bewohner der Stadt. Das benötigt Infrastruktur und belastet den Kanton und die Stadt Zug mit Verkehr und immer grösser werdenden Dienstleistungen, die uns Geld kosten. Kaum bezahlbarer Wohnraum für Zuger – Bürger/Bewohner, die sich ihre Stadt nicht mehr leisten können, ist die Folge. Der Druck auf Freiräume nimmt massiv zu! Gewisse Strassen kommen richtig herunter. Die Neugasse leidet unter der enormen Belastung und neurenovierte Fassaden von Häusern verrussen schon nach kurzer Zeit in der engen Gasse.

Wir sollten der Stadt Zug Sorge tragen. Dafür benötigen wir Geld für: Bildung, Kultur, Sicherheit, Bauten, Entwicklung, Gestaltung des öffentlichen Raumes, einfach das, was ein Gemeinwesen wie die Stadt Zug braucht, nicht mehr und nicht weniger! Dazu braucht es auch eine vernünftige Steuerstruktur. Zug braucht aber auch Visionen. Herr Wicki, sollte er als Stadtpräsident gewählt werden, will gestalten. Wie denn und womit denn Herr Wicki? BS14!, die SVP und Teile der CVP und FDP der Stadt Zug haben kein Programm. Kandidaten für den Stadtrat und den GGR leiern getreu die Parolen: «Förderung von Wirtschaft und Gewerbe, tiefe Steuern und optimale Rahmenbedingungen» herunter.

Genügen ihnen als Wähler und Wählerinnen diese leeren Phrasen wirklich!? Die Stimmbürger haben es in der Hand unabhängig denkende Persönlichkeiten aus den Parteien zu wählen. Ich hoffe die GLP, die Alternativen und Grünen sowie die SP der Stadt Zug werden im GGR besser vertreten sein. Zusammen mit vernünftigen Personen aus der CVP und FDP haben sie es in der Hand, nötige Korrekturen anzubringen. Neben den bisherigen und wieder zu wählenden Stadträten Dolfi Müller und Vroni Straub kandidieren zwei Frauen, durchaus wählbare Persönlichkeiten. Schauen wir, dass der alte auch der neue Stadtpräsident wird!

Henry Bachmann, pensionierter Zuger Bauingenieur
 

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