SVP und CVP wollten Gesetz kippen

Kanton Zug hat ein Herz für Holzbauten

Holz ist wieder ein gefragtes Baumaterial.

(Bild: Archiv)

Eigentlich wollte der Kanton Zug die Förderung von Schweizer Holz als Baustoff im Waldgesetz festschreiben. Daraus wird nun nichts. Zu gross ist wohl die Angst der Kantonsräte, dass dies etwas kosten könnte. Dafür soll der Kanton jeweils prüfen, ob er seine Bauten in Holzbauweise erstellen kann.

Verkehrte Welt im Zuger Kantonsrat: Während die Ratslinke, Grünliberale und FDP die Förderung von einheimischem Holz befürworteten, versuchte die CVP und die SVP das kantonale Einführungsgesetz zum Waldgesetz zu kippen – und zwar ausgerechnet mit liberalen Argumenten.

Thomas Meierhans versuchte als CVP-Sprecher die Kantonsräte zu überzeugen, gar nicht erst auf die Gesetzesvorlage einzutreten und fand, die Gesetzesänderung sei «nutzlos» und würde nur Kosten verursachen. Die Preisgestaltung im internationalen Holzhandel könne man nicht beeinflussen und an Submissionvorschriften käme man nicht vorbei. Ihm pflichtete Beni Riedi für die SVP bei und bat seine Ratskollegen: «Sagen Sie Nein zur Lex Abt!»

Ökologie bricht das Preisargument

Um es vorwegzunehmen: Es wurde dann mit 41:34 Stimmen doch ein knappes Ja zu Lex Abt. Daniel Abt ist der Name jenes FDP-Kantonsrats, der selber einen holzverarbeitenden Betrieb besitzt und das Anliegen mit einer Motion auf den Weg gebracht hatte. Was vielleicht auch erklärt, wieso seine Fraktion sich für einen nicht sehr liberalen Gedanken einsetzte.

Dafür ist der Gedanke ökologisch, und die Ökologie steht nun auch im Gesetz. Denn sie ist der Hebel, mit dem man bei Submissionsverfahren das heimische Holz fördern kann. Wenn man bei einer Ausschreibung nicht nur den Preis, sondern eben auch umweltschonende Produktionsart hoch gewichtet, kann man Anbieter von einheimischem Holz ganz legal den Zuschlag geben.

Nur für kantonseigene Bauten von Bedeutung

Allerdings sind nur Submissionen für Bauten des Kantons betroffen. Denn der Kanton Zug soll bei eigenen Projekten immer auch daran denken, ob man ein Gebäude nicht in Holzbauweise erstellen kann oder will.

Eine generelle Förderung von Holz als Bau- und Werkstoff strichen die Mehrheit Kantonsräte aus dem Waldgesetz. Sie schenkten der Zusicherung von Regierungsrätin Manuela Weichelt, eine Förderung sei ohne Kosten machbar, keinen Glauben. Somit wurden der Motion Abt weitgehend die Zähne gezogen.

 

 

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