Hilfswerk kritisiert Sparmassnahmen

Kanton nimmt Caritas die Freiwilligen weg

Das Hilfswerk beschäftigt viele Freiwillige. Im Bild: Der Caritas-Laden an der Bleicherstrasse. (Bild: cha)

Man soll auf bewährte Freiwilligenkoordination setzen, fordert die Luzerner Caritas in einer Mitteilung. Das Hilfswerk bekommt die Sparmassnahmen des Kantons erneut zu spüren.

Die Freiwilligenarbeit im Asylwesen soll «verstaatlicht» werden. Der Kanton Luzern hat entschieden, selber eine Koordinationsstelle für Freiwilligenarbeit für Flüchtlinge aufzubauen. Die Cariats verliert den Leistungsauftrag nun auch für die Koordination der Freiwilligenarbeit. Doch es gäbe bereits seit langem eine funktionierende Drehscheibe, die von der Caritas Luzern geführt werde, schreibt das Hilfswerk in einem Brief an die Kantonsräte.

Ende letzten Jahres standen im Asyl- und Flüchtlingsbereich rund 250 Menschen freiwillig im Einsatz.«Die Caritas Luzern vermittelt seit Jahrzehnten Freiwillige für Flüchtlinge und dies sehr erfolgreich.» Mehrere hundert Freiwillige hätten in dieser Zeit einen wesentlichen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge im Kanton Luzern geleistet, schreibt Geschäftsführer Thomas Thali.

Die Caritas Luzern wirbt Freiwillige an, führt, schult und begleitet sie. Ein wichtiger Teil der Arbeit der Fachstelle sei auch die Unterstützung zahlreicher Integrationsgruppen im Kanton Luzern.

Ein herber Verlust

Die Caritas bekommt nun die Sparmassnahmen des Kantons erneut zu spüren: «Mit ihrer breiten Vernetzung im Integrationsbereich sorgt die Caritas Luzern dafür, dass die Freiwilligenarbeit in einem guten Zusammenspiel mit allen Akteuren erfolgt. Doch nun streicht der Kanton die Gelder an die Fachstelle Freiwilligenarbeit der Caritas Luzern, weil er selber eine Koordinationsstelle aufbauen will.»

«Eine nachhaltige Freiwilligenarbeit braucht Ressourcen.»

Thomas Thali, Medienverantwortlicher

Viele Entscheide im Kanton Luzern würden unter dem kurzfristigen Fokus von Sparbemühungen fallen. «Freiwilligenarbeit wird zwar unentgeltlich geleistet, eine gute und nachhaltige Freiwilligenarbeit braucht jedoch Ressourcen an verschiedenen Stellen wie beispielsweise in der Koordination oder am Einsatzort der Freiwilligen.»

Die Caritas Luzern hatte im letzten Jahr einige Hiobsbotschaften zu verkraften. Erst entzog ihr der Kanton nach 30 Jahren den Auftrag, Asylsuchende unterzubringen. Dann wurde bekannt, dass sie auch anerkannte Flüchtlinge nicht mehr betreuen darf. Jetzt folgt der nächste Schlag: Der Kanton hat beschlossen, ab nächstem Jahr auch noch die Freiwilligenarbeit im Flüchtlingsbereich selber zu koordinieren.

 

 

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


2 Kommentare
  • Profilfoto von Dani Galliker
    Dani Galliker, 02.05.2016, 21:21 Uhr

    Thomas Thali, ist Geschäftsführer der Caritas Luzern und nicht (nur) Medienverantwortlicher.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von GH
    GH, 29.04.2016, 13:37 Uhr

    Die «eingesparten» Beträge werden dann vom Kanton vermutlich für den überflüssigen Luxus-Tempel «Salle Modulable» verschleudert!

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon