Regierung geht gegen Siedlungsbrei vor

Kanton Luzern will letzte Grünflächen besser schützen

Mehr durchgehende Hecken, lautet eine der Forderung aus der neuen Landschaftsstrategie des Kantons Luzern.

(Bild: Aura)

Der Luzerner Regierungsrat sieht Probleme im wuchernden Siedlungsbrei rund um Luzern. Darum verstärkt er nun den Landschaftsschutz: mehr Sorgfalt beim Bauen und bessere ökologische Vernetzung. Diese Forderungen sollen bei der nächsten Revision in den kantonalen Richtplan aufgenommen werden.

Bislang fehlte im Kanton Luzern eine Strategie, um die Landschaft vor den wuchernden Bebauungen zu schützen. In den vergangenen Jahrzehnten hat der Druck auf die Landschaft stark zugenommen.

Doch der Bund fordert von den Kantonen nun Massnahmen. «Die Landschaft ist ein Kapital für die Zukunft und ein wichtiges Element der Standortqualität», teilt die Luzerner Regierung am Freitag mit.

Die Luzerner Regierung legt nun die «Strategie Landschaft Kanton Luzern» vor, ein wichtiger Schritt zur Erfüllung dieses Auftrags. Darin: eine präzise Analyse der Landschaftstypen, Ziele, Handlungsschwerpunkte und mögliche Massnahmen.

Der Bericht ortet grossen Handlungsbedarf, um die charakteristischen Natur- und Kulturelemente der Landschaft zu sichern und bestehende Landschaftswerte zu stärken. «Ohne ein zielgerichtetes und durch den Kanton gesteuertes Vorgehen kann die Qualität und damit auch ein bedeutender Teil der Standortqualität nicht gehalten werden», so die Regierung.

Die wichtigsten Forderungen aus dem Bericht:

  • Siedlungslandschaft rund um Luzern: Ein grosser Handlungsbedarf besteht in den Siedlungen rund um Luzern, sie ist bis jetzt wenig gestaltet in die verschiedenen Talschaften erstrecke. «Diese Entwicklung ist zu bremsen und in geordnete Bahnen zu lenken», heisst es nun. Unbebaute Gebiete sollen freigehalten, Siedlungen in ihrer Ausdehnung begrenzt und Neubauten ausserhalb der Bauzonen nur im Ausnahmefall bewilligt werden.
  • Sorgfalt beim Bauen: Bei grossen Infrastrukturbauten soll stärker auf die gestalterische Qualität geachtet werden. Bei der Standortwahl und der Linienführung ist die Landschaftsqualität zu berücksichtigen. Traditionelle Bauten sollen sorgfältig erneuert werden und das baukulturelle Erbe erhalten bleiben.
  • Bessere ökologische Vernetzung: Die Landschaften wurden in den vergangenen Jahrzehnten stark fragmentiert. Es fehlen durchgehende Hecken, Grünflächen und Vernetzungselemente, die wertvoll für die Fauna und Flora sind und von der Bevölkerung als «besonders attraktiv und identitätsstiftend wahrgenommen» werde.
  • Gestaltung der Ufer fördern: Gewässer sind prägende Landschaftselemente und attraktive Erholungsgebiete. Die naturnahe Gestaltung der Ufer und Gewässer ist zu fördern.

Der Strategiebericht wurde unter der Leitung des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements erarbeitet. Die wichtigsten Inhalte der Strategie Landschaft werden bei der nächsten Revision in den kantonalen Richtplan aufgenommen.

In der Folge können Massnahmen aus der Strategie grundeigentümerverbindlich im Nutzungsplanverfahren, im Baubewilligungsverfahren und beim Erlass weiterer raumrelevanter Entscheide umgesetzt werden.

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