Erkrankungen in der Region nehmen zu

Kanton Luzern ist Masern-Hochburg

Immer noch zu wenige lassen sich gegen Masern impfen – besonders im Entlebuch ist die Skepsis gross.

(Bild: Flickr/Tim Reckmann | a59.de)

Die Masern sind auf dem Vormarsch, insbesondere im Kanton Luzern. Hier liegt die Gemeinde mit den meisten Fällen und die Spitzen-Region, was Masern anbelangt. Die Gründe liegen auf der Hand.

Die Masernerkrankungen nehmen schweizweit wieder zu, diese Woche gab’s sogar zwei Todesfälle. Besonders frappant ist die Zunahme im Kanton Luzern: Unter den zehn Gemeinden mit den meisten Masernfällen in der Schweiz sind sechs aus dem Kanton Luzern. Der Spitzenreiter ist Malters, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.

Die Zeitung hat erstmals Zahlen des Bundesamts für Gesundheit ausgewertet, die zeigen, wie sich die Masernfälle in den letzten 30 Jahren entwickelt haben. Am drittmeisten Fälle schweizweit gab’s in Wolhusen. Ebenfalls in den «vorderen» Rängen liegen Schüpfheim, Adligenswil und Oberkirch.

Auch auf der Ebene der Bezirke, Wahlkreise und Kantone schwingt Luzern obenaus: Die Schweizer Masern-Hochburg ist das luzernische Entlebuch: Über 67 Masernfälle auf 10’000 Einwohner, so viele wie nirgends sonst in der Schweiz. In den letzten 30 Jahren gab’s dort 158 Masernfälle.

Impfskepsis ist gross

Am meisten Masernfälle gibt es dort, wo es am meisten Impfgegner gibt – gerade im Entlebuch ist die Impfskepsis gross.

Aldo Kramis, der Präsident der Ärztegesellschaft des Kantons Luzern, sagt gegenüber der «SonntagsZeitung»: «In der Tat gibt es im Kanton Luzern relativ viele Impfgegner.» Viele Erwachsene und Kinder seien nach wie vor zu wenig gut gegen Masern geschützt. Im Entlebuch glaubten viele Menschen, dass man die Kinderkrankheiten «individuell durchmachen» müsse.

Die Masern breiten sich in der Schweiz wieder aus: In diesem Jahr gab’s bereits 160 Fälle, das sind bereits bereits jetzt mehr als in den gesamten letzten zwei Jahren zusammen.

Die Impfrate hat zwar in den letzten ­Jahren zugenommen und liegt momentan bei Kleinkindern bei 89 Prozent. Um die Masern auszurotten, müsste sie jedoch bei mindestens 95 Prozent liegen.

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