Der Luzerner Wald steht zunehmend unter Druck durch Wetterextreme und verschiedenste Nutzungsansprüche. Auf einem Rundgang durch den Chüewald in Beromünster zeigt der Kanton auf, wie der Wald diesen Herausforderungen auch in Zukunft gewachsen ist.
Eine Delegation der kantonalen Dienststelle für Landwirtschaft und Wald sowie der Korporation Beromünster, hat heute im Chüewald bei Beromünster die aktuelle Situation des Luzerner Waldes präsentiert. Angeführt wurde die Gruppe von Regierungsrat Fabian Peter, Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements. Dabei zeigt sich: Der Wald steht unter Druck.
Einerseits hat der Klimawandel starke Auswirkungen auf den Wald: Die Durchschnittstemperaturen steigen, die Sommer werden trockener und es gibt mehr Hitzetage und Starkniederschläge. Weiter erwarten die Forstexpertinnen des Kantons, dass sich aufgrund des Klimawandels die Verbreitung von bereits vorhandenen und neuen Waldschädlingen verändert, vermehrte Schäden durch Spätfrost und Nassschnee entstehen und Hangrutsche im Wald zunehmen. Auch die Waldbrandgefahr wird in den nächsten Jahren steigen.
Eine regelmässige Waldpflege und Holznutzung sowie die Förderung der Biodiversität sind wichtig, um die Waldbestände gegen die Auswirkungen des Klimawandels widerstands- und anpassungsfähig zu machen. Wie der Kanton mitteilt, liegt der Schlüssel dazu in der Erhöhung der Vielfalt der Baumarten. In vielen Fällen ist dazu die Pflanzung von ans Klima angepassten Baumarten wie Eichen, Linden oder Föhren erforderlich.
Holzpreise sind unter Druck
Zudem existieren verschiedenste Nutzungsansprüche an den Luzerner Wald. Menschen suchen im Wald Freiraum zur Erholung oder zum Sporttreiben, für Tiere ist der Wald ein Lebensraum. Damit der Wald diese vielseitigen Erwartungen erfüllen und den zunehmenden Belastungen widerstehen kann, muss er gepflegt werden. Diese Pflege finanziert sich weitgehend aus dem Holzverkauf. Doch weil die Holzproduktion durch Waldschäden, zum Beispiel durch Stürme, in den vergangenen Jahren gestiegen ist, sind die Holzpreise stark unter Druck geraten.
Gestützt auf parlamentarische Vorstösse auf Stufe Bund und Kanton stellt der Kanton Luzern darum zusätzliche Mittel für die Budgetplanung der Waldpflege und -bewirtschaftung ein.
Teil der Klimastrategie
Zudem leistet der Luzerner Wald einen Beitrag auf dem Weg in eine fossilfreie Zukunft. Denn in Holzprodukten wird CO2 langfristig gespeichert. Durch die vermehrte Verwendung von Holz als Baumaterial kann so die Verwendung von CO2-intensiven Baumaterialien wie Beton reduziert werden. Zudem wird bei einer stärkeren Nutzung von regionalem Holz auch gleichzeitig die regionale Waldpflege gefördert, was sich positiv auf die CO2-Speicherkapazität des Waldes auswirkt. Für den Kanton spielen der Luzerner Wald und die Holznutzung darum eine wichtige Rolle beim Erreichen der gesetzten Klimaschutzziele.
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