Kampfjets bleiben wegen Matura am Boden

Bitte nicht stören: Wegen den Maturaprüfungen an der Kanti Reussbühl wurde das F/A-18 Training verschoben. (Bild: Keystone/Sigi Tischler)

F/A-18 Trainings auf dem Flugplatz Emmen wurden verschoben. Der Grund seien Schüler der Kanti Reussbühl, welche ihre Maturaprüfungen ohne Lärmbelästigung machen sollen, wie «20 Minuten» berichtete.

Am vergangenen Donnerstag trainierten die Kampfjets auf dem Militärflugplatz Emmen. Ursprünglich hätte dieses Training zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden sollen. Flugplatzkommandant Peter Rohrer habe gegenüber dem SRF Regionaljournal gesagt, warum dies nicht ging: «Von der Kantonsschule Reussbühl haben wir Daten bekommen, an denen die schriftlichen Maturaprüfungen stattfinden. Auf diese Prüfungen nehmen wir Rücksicht.» So müssen die Maturanden nicht bei enormem Fluglärm die Prüfungen ablegen. Gemäss Rohrer nimmt man beim Flugplatz auch in anderen Fällen «Rücksicht auf die Region» und passe den Trainingsplan an. Findet in Emmen etwa eine Beerdigung statt, wird ebenfalls nicht geflogen.

Nur bei schriftlichen Prüfungen kein Fluglärm

Peter Zosso, Rektor der Kantonsschule Reussbühl, ist gemäss «20 Minuten» froh, dass die Luftwaffe während den Prüfungen vom 17. bis am 28. Mai keine F/A-18 Trainings durchführt. «Bei den schriftlichen Prüfungen sind 130 Schüler gleichzeitig an der Arbeit. Würde dann ein Jet durchfliegen, wäre die Konzentration sofort weg.» Bei den mündlichen Prüfung müssen die Maturanden aber mit dem Fluglärm auskommen. «Die mündlichen Prüfungen legen die Schüler einzeln ab. Es kann sein, dass der eine oder andere während seiner Prüfung vom Lärm betroffen ist. Die Prüfenden können dann aber jederzeit eine Pause einlegen.»

Laut Zosso sei der Fluglärm auch im normalen Schulalltag enorm. «Im Sommer können wir die Fenster nicht offen lassen. Ich muss auch Telefongespräche unterbrechen, wenn ein Jet startet oder landet.» Die F/A-18 verursache den grössten Lärm, beim Tiger sei der Pegel «einigermassen erträglich».

Richtung Eschenbach gestartet

Letztes Jahr hiess es von Seiten Flugplatzkommando, dass auf die Prüfungen so weit wie möglich Rücksicht genommen werden könnte, «sofern es die Windverhältnisse zuliessen». Dann würde man statt in Richtung Reussbühl gegen Eschenbach starten. Dieses Jahr wurde das F/A-18 Training während den Maturaprüfungen nun ganz abgesagt.

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