Trams in Luzern und ein Burnout an der Ampel

Diese Videos zeigen unsere Faszination für alles, was auf der Strasse unterwegs ist

Klar, bei einem Stunt kann man nicht wegsehen. Der Verkehr bietet aber auch sonst beste Unterhaltung. (Bild: Adobe Stock)

Ob in Luzern, Zug oder sonst wo: Die Strasse – und alles, was auf ihr unterwegs ist – gab schon immer ein dankbares Filmsujet ab. Im Folgenden findet sich ein bunter Strauss an historischem Filmmaterial, alten TV-Beiträgen, Animationsfilmen und mehr. Alles dreht sich um den Verkehr.

Ein Film braucht Bewegung, sonst reicht auch ein Foto. Kein Wunder, gehören Bilder von Verkehrssituationen zu den frühesten, die je auf Film gebannt wurden.

Hier also eine kleine Auswahl an Filmmaterial, das aufzeigt, wie weit sich der Verkehr in den letzten 120 Jahren entwickelt hat – und wie sich manche Diskussionen um den Strassenverkehr nicht grossartig von den heutigen unterschieden haben.

Zu früh von uns gegangen: Trams in Zug und Luzern

Andere Städte würden ihre Tramlinien heute auf keinen Fall mehr hergeben. Anders in Zug und Luzern, wo man schnödete und die Zukunft abseits der Schiene sah. Das folgende Bildmaterial zeigt eine ganze Auswahl an Verkehrsimpressionen aus dem Kanton Zug. Gleich zu Beginn des Clips wird man aber zurück in jene Zeit katapultiert, als sich das Tram noch seinen Weg durch die Strassen bahnte:

Irgendwann zwischen 1904 und 1906 entstanden folgende Aufnahmen aus Luzern. Der Verkehr im Zentrum war ziemlich überschaubar – das Tram aber schon in voller Fahrt:

Bisschen Liebe für den Bahnhof Luzern?

Es ist schon brutal. Heute reden alle in Luzern nur noch von diesem Durchgangsbahnhof: unabdingbar, Drehscheibe für die gesamte Region, längst fällig. Über den heutigen Kopfbahnhof Luzern wird höchstens noch gefrotzelt: nicht mehr zeitgemäss, anfällig, nichts fürs Auge. Das war bei seiner Eröffnung 1991 anders. Modern wie ein Flughafenterminal erschien dieser «Jahrhundertbau» damals:

Als der Bahnhof Luzern noch an den Wilden Westen erinnerte

Viel Wissenswertes – insbesondere auch zu den Anfängen des Bahnverkehrs in Luzern – erfährt man bei diesem Stadtspaziergang:

Auf der Autobahn wird nicht angehalten

Bei Horw wurde 1955 die «Ausfallstrasse Luzern-Süd» eröffnet. Sie gilt als erste Autobahn der Schweiz. 17 Jahre später, im Jahr 1972, war die Schweiz bereits ein richtiges Autobahnland. Die Regeln für das Befahren einer Autobahn mussten aber offensichtlich nochmals in Erinnerung gerufen werden – beispielsweise, dass man für «Stöppler» nicht anhalten darf:

Tempo 50 innerorts? Die spinnen, die Basler!

In diversen Städten und Gemeinden wird derzeit diskutiert, ob auf Kantonsstrassen innerorts Tempo 30 eingeführt werden sollte (zentralplus berichtete). Bei diesem Gedanken wäre 1978 noch dem ein oder anderen Automobilisten die Schädeldecke direkt in Flammen aufgegangen. Die verrückten Basler wagten damals aber bereits einen Testversuch mit einer Temporeduktion von satten 10 km/h - von Tempo 60 auf 50. Die meisten «Bebbi» standen dem Versuch offen gegenüber:

Die hohe Kunst des Autoputzens und wie «Mann» sie Frauen beibringt

Ein Beitrag aus dem Jahr 1966 über einen Autoputzkurs für Frauen. Das kann, aus heutiger Sicht, ja nur gut kommen ... Die Sprüche lassen denn auch keine 20 Sekunden auf sich warten. «Was liegt der Schweizer Frau näher als Putzen?» wird da – natürlich – rein rhetorisch gefragt.

Vor der Digitalisierung kam die Automatisierung

Heute fragt man sich, wie lange die Billettautomaten an den Haltestellen wohl noch bestehen bleiben. Die fortschreitende Digitalisierung und die diversen Fahrkarten-Apps machen die Kästen zunehmend obsolet. Genau diese Kästen liessen Ende der 1960er-Jahre den Beruf des Kondukteurs verschwinden:

Hey, «Gümmeler»: Heute schon ein Praliné gesetzt?

Es gab eine Zeit, in der das Velo die Strassen dominierte. Dann gab es noch eine Zeit, als Beat Breu das Rennvelo dominierte. Heute dreht er höchstens noch einzelne Runden in der Boulevardpresse. 1997, am Ende seiner Radfahrerkarriere, moderierte Breu diesen skurrilen wie auch faszinierenden Beitrag über den Radrennfahrerslang. Ein Monumentalwerk:

Strassenverkehr als audiovisuelles Kunstwerk

Ja, ja, dieser Strassenlärm. Ganz Schlimm. Und ungesund auch noch! Aber offensichtlich auch künstlerisch anregend: Mit ein bisschen Schnitttechnik und einem Hüsch an Soundeffekten setzte Filmemacher Luc Gut den Verkehr unter der Zürcher Hardbrücke 2008 perfekt in Szene. Hypnotisch:

Burnoutgefahr in der Ampel:

Einer der erfolgreichsten Kurzfilme zum Thema Verkehr dreht sich um die Ampel. Genauer gesagt um das Wiesel Erwin, das darin lebt, die Ampel bedient und direkt auf ein Burnout zusteuert. Der Kurzfilm «Signalis» stammt von Adrian Flückiger, der an der Hochschule Luzern Animation studierte und mit seinem Werk 2008 zahlreiche Preise abstaubte. Rührend.

Fahrtüchtigkeit 1957: 1,5 Promille? Gute Fahrt!

Saufen im Dienste der Wissenschaft: Drei Herren sollen beweisen, wie Alkoholkonsum sich auf die Fahrtüchtigkeit auswirkt. Wichtig, denn nach Unfällen hiess es oft: «Was am Leben blieb, sieht übel aus und sehr verändert», wie wir zu Beginn des Beitrags lernen. Auch die «viel «diskutierte Marke von 1,5 Promille» wird diskutiert. Es kommt aber, mit zunehmendem Alkoholkonsum, zunehmend gute Stimmung auf. Etwa dieser Austausch:

  • Arzt: «Sie haben jetzt 1 Promille. Wie fühlen Sie sich?»
  • Mann: «Na grossartig! Ich merke keinen Unterschied.»
  • Arzt: «Keinen Unterschied?»
  • Mann: «Nee, ich fühle mich immer so.»

Ebenfalls genial: «Prüfling Wageck nimmt inzwischen eine Wurst ein»:

Hollywood und die Verfolgungsszene

Auf der grossen (und kleinen) Leinwand ein absoluter Fixpunkt von zahllosen Actionfilmen: die Verfolgungsszene. Hier ein Zusammenschnitt, der praktisch nichts aussen vor lässt: Um die Ecke quietschen, dem Gegenverkehr ausweichen, 360-Grad-Drehungen und natürlich am Ganghebel rumknüppeln:

Zum Schluss: der Meister der Strassenverfolgungsjagd

Einer, der früh wusste, wie man eine Strasse in Szene setzt, war Buster Keaton. Egal ob mit Auto, Töff oder Strassenbahn – der Meister der Verfolgungsjagd hatte es drauf:

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