Befragungen stehen noch aus

Nach Baby-Entführung: Verdächtige kommt in U-Haft

Im Grosshof in Kriens gibt es eine Frauenabteilung, in der Untersuchungshaft vollzogen wird. (Bild: cbu)

Die Frau, die am Montag ein Baby aus dem Luzerner Kantonsspital entführt haben soll, kommt in Untersuchungshaft, teilt die Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit. Die Mitarbeiterinnen des Spitals sind noch immer geschockt und werden intern begleitet.

Der Fall ist in Luzern weiterhin Gesprächsthema Nummer 1: Am Montag hat sich eine junge Frau in der Frauenklinik in Luzern als Pflegemitarbeiterin ausgegeben – und ein drei Tage altes Baby entführt. Die Polizei konnte sie wenige Stunden später in Gewahrsam nehmen (zentralplus berichtete).

Die Frau kommt nun wohl in Untersuchungshaft. Das jedenfalls beantragt die Staatsanwaltschaft, wie Sprecher Simon Kopp auf Anfrage von zentralplus bestätigt. Befragungen konnten bislang noch nicht durchgeführt werden. Deshalb gibt es noch keinerlei Angaben betreffend das Motiv der Tat und das Tatvorgehen.

Frau wird nach Baby-Entführung ein Verteidiger zur Seite gestellt

Medienberichten über die Baby-Entführung ist zu entnehmen, dass die Frau nach einer Fehlgeburt wohl psychisch angeschlagen gewesen sein dürfte (zentralplus berichtete). Wird sie nun psychologisch betreut? Auch dazu kann Simon Kopp noch keine Angaben machen.

Grund dafür, dass die Frau noch nicht befragt wurde, könnte es sein, dass ihr noch keine Anwältin zur Seite gestellt werden konnte. Droht einer Person eine Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr – wie bei einer Entführung – ist eine Verteidigung zwingend.

Diese muss beim Untersuchungsbeginn, also beispielsweise bei der Aufnahme der Einvernahmen der Zeugen, sichergestellt sein. Ansonsten können die Aussagen nicht verwendet werden. Bei einer Entführung drohen den Täterinnen Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren.

Im Spital müssen die Mitarbeiter am Folgetag begleitet werden

Das Spital zeige sich «tief betroffen» von den Geschehnissen, teilt Linus Estermann aus der Kommunikationsabteilung am Dienstagnachmittag mit. Die Mitarbeiterinnen seien «alle sehr aufgewühlt».

Auch am Folgetag war der Schock spürbar. «Die Betroffenheit und Identifikation war auch unter den Mitarbeitenden sehr gross und die Führungspersonen haben das Team den ganzen Tag über entsprechend eng begleitet», schreibt Estermann auf Anfrage von zentralplus.

Bezüglich der Sicherheit sind bereits diverse Sofortmassnahmen getroffen worden (zentralplus berichtete). Über einzelne Massnahme könne das Luks aus «sicherheitstaktischen Überlegungen» aber keine näheren Auskünfte geben.

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