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Die Justiz ermittelt erneut gegen einen Architekten und eine Baufirma aus Zug. In Luzern blieben Bauherren auf halbfertigen Häusern sitzen. Das Obergericht hat entschieden, dass die Untersuchung weitergeht.
Die Justiz beschäftigt sich weiter mit einem Bauskandal in Luzern und Zug. «SRF investigativ» hatte den Fall im Sommer 2024 aufgedeckt. In Zug hat das Obergericht entschieden, dass die Ermittlungen zu einem Bauprojekt in Schüpfheim wieder aufgenommen werden müssen.
Über Jahre hinweg haben ein Architekt und seine Geschäftspartner Bauprojekte versprochen, aber nicht abgeschlossen. In Schüpfheim wurde die Firma Cogespro mit Sitz in Walchwil und ein Architekt mit dem Bau eines Mehrfamilienhauses beauftragt. Sie setzten das Projekt jedoch nicht um. So wurden Rechnungen nicht bezahlt, und die Bauarbeiten kamen über Monate nicht voran. Die Hauseigentümer erstatteten Anzeige gegen den Architekten, die damalige Geschäftsführerin und einen Notar.
Neue Hinweise auf Veruntreuung
Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren im Februar 2024 ein. Sie erklärt, dass die Finanzführung der Firma zwar kompliziert gewesen sei, aber keine Beweise vorlägen, dass Gelder zweckentfremdet wurden. Die Hauseigentümer legten Beschwerde ein. Das Obergericht Zug entschied nun, dass die Ermittlungen vorgesetzt werden müssen. Es gebe Hinweise, dass 200'000 Franken nicht für das Bauprojekt in Schüpfheim verwendet wurden.
In einem weiteren Fall hat die Staatsanwaltschaft Bern Anklage gegen den Architekten und die frühere Geschäftsführerin der Cogespro erhoben. Es geht um ein Bauprojekt in Biel, bei dem zwischen 2015 und 2017 rund 60'000 Franken zweckentfremdet worden sein sollen. Der Architekt bestreitet die Vorwürfe. In beiden Verfahren gelte die Unschuldsvermutung.
- Beitrag von «SRF Investigativ»