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Das Luzerner Kriminalgericht verurteilt einen 52-Jährigen erstinstanzlich zu einer Gefängnisstrafe. Er soll jahrelang Knaben aus der Slowakei missbraucht haben.
Er habe die Knaben zu sich nach Hause bestellt, um sie dort sexuell auszubeuten. So lautete der Vorwurf gegen einen Luzerner. Zwischen 2012 und 2022 soll der Mann sexuelle Kontakte zu 10 bis 30 Minderjährigen von vier slowakischen Familien gepflegt haben. Sie seien dabei in der Regel um die 15 oder 16 Jahre alt gewesen und somit teilweise noch im Schutzalter. In einem Fall ist in der Anklageschrift von einem 14-Jährigen die Rede. Teilweise hätten sie während der mutmasslichen Tatzeit das achtzehnte Lebensjahr erreicht (zentralplus berichtete).
Familienmitglieder oder andere «Vermittler» hätten ihm die Buben angeboten, er habe anhand von Fotos auswählen können. Dann seien sie zu ihm gebracht worden. Die erste Familie lernte er laut Anklage in der Stadt Luzern kennen, als diese auf einem öffentlichen Platz musizierten. Sie seien ins Gespräch gekommen und er habe die Familie bei sich zuhause beherbergt. Im Laufe der Zeit sollen daraus sexuelle Kontakte entstanden sein. Im Februar stand der 52-Jährige vor dem Luzerner Kriminalgericht. Die Vorwürfe reichten von sexuellen Handlungen mit Kindern bis Menschenhandel. Nun liegt das Urteilsdispositiv vor.
Vier Jahre Gefängnis – Beschuldigter zieht weiter
Das Gericht verurteilt den Beschuldigten zu einer Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten. Ausserdem muss er eine Therapie machen. Die Staatsanwaltschaft hatte siebeneinhalb Jahre Gefängnis gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Beschuldigte hat Berufung angemeldet.
Der Fall erinnert an einen anderen von Anfang Dezember. Damals stand ein 74-Jähriger vor Gericht (zentralplus berichtete). Die Vorwürfe sind identisch. Auch damals ging es vor dem Kriminalgericht Luzern um Menschenhandel und den Missbrauch von Minderjährigen aus der Slowakei. Der Mann wurde zu acht Jahren und elf Monaten Gefängnis verurteilt.
- Urteilsdispositiv Kriminalgericht Luzern