Angriff in Buchrain: 3 Jungs von 16 Jugendlichen verprügelt

Eine Gruppe von 16 Jugendlichen hat bei einem Angriff im November am Bahnhof Buchrain drei Jungs zusammengeschlagen und bestohlen. Jetzt hat die Polizei sie erwischt.

Redaktion

Lena Berger

Drei 17-Jährige sind am Bahnhof Buchrain im November von einer Gruppe von 16 Jugendlichen angegriffen und ausgeraubt worden. «Der Angriff war organisiert: Einige standen Schmiere, andere schlugen zu und wechselten sich dabei teilweise ab», erzählt Simon Kopp auf Anfrage. Gemäss dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Luzern wurden den Opfern bei dem Überfall die Handys, das Bargeld und auch Schmuck abgenommen.

Dank Zeugenaussagen gefasst

Zwei der Jungen erlitten Verletzungen im Gesicht, körperlich bleiben glücklicherweise keine Schäden. Was aber bedeutet ein solches Erlebnis für das Sicherheitsgefühl? Das lässt sich nur erahnen. Die mutmasslichen Täter konnten inzwischen dank guten Personenbeschreibungen von Zeugen gefasst werden. Sie sind zwischen 14 und 16 Jahre alt und stammen aus Bosnien-Herzegowina, Irak, Kosovo, Kroatien, Portugal, Syrien und der Schweiz.

Einzelne Jugendliche sind schon mit ähnlichen Delikten aufgefallen

«Es handelt sich nicht um eine Gang, die in fester Besetzung durch die Luzerner Agglomeration zieht und Jugendliche abzieht», relativiert Simon Kopp. Doch einzelne der Jugendlichen seien durchaus schon im Zusammenhang mit ähnlichen Delikten aufgefallen. Sie müssen sich nun vor der Jugendanwaltschaft Luzern verantworten.

«Sie wird entscheiden, welche Massnahmen es braucht, um die jungen Männer wieder auf den richtigen Weg zu bringen», erklärt Kopp. Anders als bei Erwachsenen wird bei Jugendlichen kein Tatstrafrecht, sondern ein Täterstrafrecht angewandt. Das heisst: «Es geht in erster Linie darum, dass die Jugendlichen einsehen, dass ein solches Verhalten nicht richtig ist – und so weitere Straftaten vermieden werden», erklärt Simon Kopp.

Fall in Buchrain ist einer von mehreren Angriffen 2021

Buchrain ist kein Einzelfall: Die Zahl der Angriffe durch Jugendliche ist im letzten Jahr stark angestiegen (zentralplus berichtete). Konkret von 6 auf 22 Fälle. Bei diesen Straftaten geht es um Gewalt, die von mindestens zwei Personen ausgeht. Im Jahresbericht heisst es dazu: «Bei den Jugendlichen ist feststellbar, dass vermehrt Auffälligkeiten aufgrund psychischer Belastungen bestehen.»

Allgemein sind die Fallzahlen der Jugendanwaltschaft im Vergleich zu 2020 allerdings um 13 Prozent gesunken (244 weniger Fälle).