Nach Regierungsratskandidatur von Jörg Meyer

Juso Kanton Luzern zweifelt an der feministischen Haltung der SP

Der Adligenswiler Kantonsrat Jörg Meyer soll es für die SP richten.

(Bild: ida)

Die Juso Kanton Luzern ist der Ansicht, dass die SP ihre Glaubwürdigkeit «massiv aufs Spiel setzt». Grund ist die Regierungsratskandidatur von Jörg Meyer. Die Juso fordert in einer Resolution die SP nun auf, eine umfassende interne Frauenförderung aufzubauen, um Frauen für solche Ämter zu stärken.

Gross war der Tenor, als Felicitas Zopfi 2015 bekanntgab, das Amt als Kantonsrätin nicht mehr antreten zu wollen (zentralplus berichtete). Die SP hielt unter anderem in einer Mitteilung fest, dass sich das Komitee gegen ein reines Männergremium im Regierungsrat einsetze (zentralplus berichtete). Mit der Veranstaltung «Nicht ohne uns» machte die SP Kanton Luzern darauf aufmerksam, dass bei einer Nichtwahl von Felicitas Zopfi keine einzige Frau mehr in der Luzerner Regierung vertreten wäre.

Diesen Mittwoch teilte die SP mit, mit Kantonsrat Jörg Meyer den drei Jahre zuvor verlorenen Regierungsratssitz zurückgewinnen zu wollen – und präsentierte mit Meyer den Kandidaten für die Luzerner Wahlen 2019 (zentralplus berichtete). Alle sind nun gespannt auf den Entscheid des Finanzdirektors Marcel Schwerzmann. Denn tritt er nicht nochmals an, dürften die Chancen auf eine Frau in der Regierung deutlich steigen (zentralplus berichtete).

Die Juso kritisiert nun in einer Resolution, dass die SP nun einen Mann aufstellt. «Für die Juso Kanton Luzern ist klar: Eine SP, die sich selbst als feministische Partei sieht, setzt ihre Glaubwürdigkeit damit massiv aufs Spiel.» Es sei ein Widerspruch mit der Argumentation derselben Partei drei Jahre zuvor. Auch sei es unglaubwürdig, als «feministische Partei in einer reinen Männerregierung vertreten zu sein».

Juso fordert SP auf, interne Frauenförderung zu betreiben

Es sei falsch, dass Frauen nicht ein solches Amt anstreben wollen, äussert sich die Juso. Frauen seien darauf sozialisiert, sich selber weniger zuzutrauen und zurückhaltender zu sein, weshalb sie für öffentlichkeitswirksame Ämter häufiger zögern würden und deshalb mehr gefördert werden müssten. «Die SP müsste sich diesem Umstand bewusst sein und deshalb aktiv Frauenförderung betreiben», so die Juso.

Die Juso Kanton Luzern fordert die SP nun auf, eine umfassende, interne Frauenförderung mit einem Mentoring-Programm aufzubauen, um langfristig Frauen für solche Ämter stärken zu können, wie sie schreibt.

Zudem soll ein Frauenanteil von 50 Prozent auf Listen für den Kantonsrat, aber auch in Gremien wie der Geschäftsleitung und im Präsidium bestehen. Die SP soll «konsequent darauf achten», dass immer mindestens Parteipräsidium und/oder Fraktionspräsidium in den Händen einer Frau sei und «dafür sorgen, dass nicht immer erst vor den Wahlen auffällt, dass es gar keine Frauen hat, die kandidieren könnten.»

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