Stadt Luzern: Jungpartei fasst Nein-Parole

Jungfreisinnige gehen gegen «Essensempfehlungen» auf die Strasse

Lucas Zurkirchen, Präsident der Jungfreisinnigen Stadt Luzern, engagiert sich an vorderster Front gegen die Revision des Energiereglements.

(Bild: Ben Huggler)

Soll die Stadt Luzern die Bevölkerung über das Thema nachhaltige Ernährung informieren? Nein, finden die Jungfreisinnigen. Sie haben für die Abstimmung vom 23. September die Nein-Parole gefasst und wollen mit Standaktionen gegen die in ihren Augen drohende Bevormundung auf dem Teller kämpfen.

Die Jungfreisinnigen der Stadt Luzern sagen klar Nein zur Revision des Energiereglements. Das hat die Jungpartei an der Mitgliederversammlung am Freitag beschlossen, wie sie mitteilt. 

Die Revision, über die am 23. September abgestimmt wird, beinhaltet zwei Änderungen. Zum einen soll die Stadt Luzern zukünftig nachhaltige Ernährung fördern und die Bevölkerung über den Zusammenhang zwischen Essen und dem Klima informieren. Zum anderen muss die Stadt bei einem Ja einen Beitrag zur Reduktion des Energieverbrauchs leisten, der mit dem Konsum verbunden ist.

Gegen die Änderungen haben die bürgerlichen Parteien CVP, FDP und SVP mit ihren Jungparteien, der Wirtschaftsverband, die City-Vereinigung, Gastro Luzern und Luzern Hotels das Referendum ergriffen (zentralplus berichtete).

Bevormundung befürchtet

«An der Förderung einer nachhaltigen Ernährung ist im Grundsatz nichts auszusetzen», wird Lucas Zurkirchen, Präsident der Jungfreisinnigen Stadt Luzern, in einer Mitteilung zitiert. «Nur ist es keine staatliche Aufgabe, ‹Essempfehlungen› auszusprechen.» Die Jungpartei wehrt sich dagegen, dass Steuergelder für die «Umerziehung» der Bevölkerung eingesetzt würden. Zudem sei das städtische Engagement überflüssig, da sich bereits der Bund mit dem Thema auseinandersetze.

Die Jungfreisinnigen wollen sich mit eigenen Standaktionen auf der Strasse gegen das Reglement engagieren, um die «Entwicklung in Richtung Bevormundung» zu stoppen. Es sind genau solche Äusserungen, die von den Befürwortern der Vorlage kritisiert werden (zentralplus berichtete). Das illustriert auch die Reaktion der städtischen SP diesen Samstag auf Twitter:


 

Ja zu Sanierung des Kanalnetzes

Weniger umstritten dürfte das zweite Geschäft sein, das am 23. September an die Urne gelangt: der Kredit für die erste Etappe des Generellen Entwässerungsplanes. Um die Kanalisation zu sanieren, beantragt die Stadt insgesamt rund 36 Millionen Franken (zentralplus berichtete). Die Jungfreisinnigen äusserten sich einstimmig dafür.
Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon