Neues Musical im «Le Théâtre» in Emmenbrücke

Junger Zuger: «Ich möchte das Feuer übertragen»

Elias Ziegler freut sich auf die Premiere des neusten Musicals. (Bild: Natalie Ehrenzweig)

Am 14. Dezember feiert das Musicals «Rock of Ages» im «Le Théâtre» in Emmenbrücke Premiere. Auf der Bühne als Franz spielt auch der junge Baarer Elias Ziegler mit. Aktuell gilt sein Augenmerk nebst den Proben seiner Gesundheit. Bei einer früheren Rolle musste er hingegen bei einem Salto auf die Gesundheit der Besucher achten.

«Wir haben zu Hause immer alte Tanzfilme mit Gene Kelly geschaut», erzählt Elias Ziegler. Das führte dazu, dass er schon mit sieben Jahren unbedingt Stepptanzen lernen wollte. Heute ist der 19-jährige Baarer Teil des Casts bei «Rock of Ages». Er singt seitdem er klein ist, hat nach dem Stepptanzen noch mit Breakdance angefangen und braucht grundsätzlich viel Bewegung. Doch so ganz klar war ihm sein beruflicher Werdegang nicht.

«Vor drei Jahren durfte ich bei ‹Le Théâtre› ein Praktikum machen. Ich war im Büro und hinter der Bühne. Jedes Jahr konnte ich in andere Bereiche hineinsehen, habe auch das Licht gemacht und bei Irène Straub Gesangsunterricht genommen», erzählt er. Die künstlerische Koordinatorin des «Le Théâtre» hat bemerkt, dass Ziegler Talent hat und ihn ermuntert, sich für die Produktion von «Jesus Christ Superstar» zu bewerben.

«Als ich dort als Tänzer und Ensemblesänger mitmachen durfte, wusste ich: Das will ich beruflich machen», schwärmt er. Das Zusammenarbeiten mit den Menschen, die Vielseitigkeit, die unterschiedlichen Fähigkeiten: all das habe ihn beeindruckt.

Als Stepptänzer im Gegenwind

Das Ziel sei, mit Musicals, Tanzen und Singen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ausserdem absolviert er zusätzlich noch die Pädagogische Hochschule Zug. «Die sind sehr kulant und unterstützen mich sehr», freut sich Ziegler. Die Arbeit mit Kindern liege ihm am Herzen: «Viele Junge suchen nach einer Leidenschaft. Ich will ihnen eine Chance geben, sich zu entdecken und eine Leidenschaft zu entwickeln.»

So begeistert war Elias Ziegler aber nicht immer von seiner Leidenschaft: «Es gab eine schwierige Phase, so zwischen 9 und 14. Damals verlor ich fast das Feuer für die Bühne. Aber heute bin ich stolz, dass ich durchgebissen habe». Das Umfeld habe halt das Tanzen oder das Make-Up, das auf der Bühne getragen wird, nicht cool gefunden. «Ich sagte meistens zuerst, dass ich Breakdance mache und erwähnte erst später, dass ich auch steppe», verrät er lachend.

«Ich mag ältere Musik sowieso besser.»

Dass Elias auf der Bühne des «Le Théâtre» am richtigen Ort angekommen ist, wird jedem klar, der mit ihm über seine Arbeit dort spricht. Er strahlt vor Freude, wenn er die Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten – Gesang, Tanz, Schauspiel – aufzählt. Wenn er sich freut, dass Musicals die Welt, in der wir leben, spiegeln – oder darüber, dass sie zeigen, wie wir sie gerne hätten. «Ich kann meinen Körper benutzen, um verschiedenes auszudrücken. Um bei anderen etwas auslösen zu können, musst du das auch in dir selbst auslösen können. Ich möchte dieses Feuer übertragen», sagt er.

Im echten Leben Elias, im Musical Franz: Der 19-jährige Zuger schlüpft gerne in andere Rollen. (Bild: zvg)

Im Musical ein Rebell

Dass er in «Rock of Ages» dazu die Musik der 80er-Jahre singen muss, stört ihn gar nicht. «Ich mag ältere Musik sowieso besser, höre gern ältere Musik», betont er. Die Rocksongs der 80er seien allerdings recht hoch, das sei streng für Männer und man müsse viel Kraft reingeben.

Anfang November hat der Cast angefangen zu proben. «Wir fangen in der Regel mit dem Gesang an. Wenn der sitzt, kommen der Tanz und das Spiel dazu. So kann man viel mehr ausprobieren», erläutert Elias Ziegler. Der junge Baarer probt nun fünf bis sechs Tage in der Woche, zwei bis zehn Stunden am Tag. «In der Zeit sehe ich meine Freunde nicht so viel. Und in der Schule musste ich viel vorarbeiten», sagt der 19-Jährige.

Elias Ziegler hört den Ausführungen des Regisseurs Silvio Wey (rechts) genau zu. (Bild: Natalie Ehrenzweig)

Ziegler spielt im Musical den Franz Kleinmann, der Sohn des Immobilienhändlers, der von seinem Vater unterdrückt wird, sich in eine der Abriss-Gegnerinnen verliebt und gegen seinen Vater rebelliert. «Daheim übe ich die Noten und den Text. Einige Songs habe ich schon gekannt. Mittlerweile habe ich viele Freunde, die Musicaldarsteller sind. Bei ihnen habe ich mir auch Tipps geholt», verrät der Baarer, der noch bei seinen Eltern wohnt.

«Rock of Ages»

Vom 14. Dezember bis 19. Januar zeigt das ‹Le Théâtre› das Musical «Rock of Ages». An mehr als 2'300 Vorstellungen wurde am Broadway das Achtzigerjahre-Musical gespielt, die Uraufführung fand in Los Angeles statt – die Rockmusik der 80er-Jahre feiernd.

Erzählt wird die Geschichte vom Jungrocker Drew, der in einem Club als Aushilfe arbeitet. Er verliebt sich in Sherrie, der er im Club einen Job organisiert. Doch der Club soll abgerissen werden. Mit Rock und Liebe kämpfen sie für den Erhalt des Clubs.

In der Regel finden die Aufführungen im ‹Le Théâtre› von Mittwoch bis Sonntag statt. Auf der Webseite ist sowohl der Sitzplan sichtbar und der Vorverkauf verfügbar.

Sorge um die Gesundheit

Für seine Zukunft stellt sich Ziegler vor, vielleicht noch eine Musical-Ausbildung in Deutschland zu absolvieren. Doch auch ohne diese Ausbildung ist es ihm bis jetzt gelungen, mit Pannen professionell umzugehen: «Wenn ich mit einem falschen Kostüm auf der Bühne lande, mache ich einfach selbstbewusst weiter, als ob das so sein müsste. Auch, als ich merkte, dass ein Plättli von meinen Stepptanzschuhen abfiel und ich einen Salto machen musste: Da habe ich ihn schräg gemacht, damit das Plättli keinen Zuschauer trifft», erzählt er lachend.

In den nächsten Wochen ist Zieglers grösste Sorge aber nicht ein abfallendes Plättli, sondern seine Gesundheit. «Gesund und fit bleiben ist das Wichtigste jetzt. Ich esse gesund, trinke viel Ingwer-Tee und blubbere. Dazu singe ich in ein Röhrli, das entspannt die Stimmbänder», betont er. Belohnen und trösten tut er sich selbst mit Schoggi. Da er sich aber so auf die Proben, das Stück und den restlichen Cast freut, wird er wohl nicht viel Schoggi brauchen.

Hinweis: zentralplus ist Medienpartner des ‹Le Théâtre›

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