Nach dem Aus für die Kartonsammlungen

Jugendvereine erhalten weiterhin Geld von der Stadt Luzern

Die Jugendvereine dürfen in der Stadt Luzern keinen Karton mehr sammeln. (Bild: ida)

Mit den Kartonsammlungen fällt für die Stadtluzerner Jugendvereine eine wichtige Einnahmequelle weg. Das Parlament will sie aber dennoch weiter unterstützen.

In Zukunft wird das Strasseninspektorat den Karton in der Stadt Luzern einsammeln. Damit fallen Blauring, Jungwacht und Pfadi bis zu 200'000 Franken weg. Dieser Entscheid sorgte bei den Parteien von links bis rechts für Fragen, wie die Jugendvereine weiter unterstützt werden sollen. Gleich drei dringliche Vorstösse wurden dazu am Donnerstag vom Stadtparlament überwiesen.

Der Tenor: Die Stadt will die Vereine auch in Zukunft unterstützen. Allerdings ist das Wie noch nicht geklärt. Öffentliche Aufträge im ähnlichen Umfang wie die Kartonsammlung kann die Stadt jedenfalls nicht in Aussicht stellen. Um unabhängig Gelder zu sprechen, dazu fehlt derzeit noch die rechtliche Grundlage und ein Budget. Im aktuellen Globalbudget sei es nicht möglich, so der Stadtrat in seiner Antwort, Beträge in dieser Höhe zu sprechen.

Prüfen will der Stadtrat, welche Arbeitseinsätze, in kleinerem Umfang, möglich sind. Ein paar Ideen nennt er in seinen Antworten zu den Vorstössen: Er sieht Möglichkeiten zur Mitorganisation von Sensibilisierungskampagnen wie «Luzern glänzt». Bei Grossanlässen – sobald sie wieder durchgeführt werden können – wie dem Stadtlauf, dem Lucerne Marathon oder dem Luzerner Fest sind Einsätze genauso möglich wie bei der Stadtgärtnerei oder dem Umweltschutz. Laut dem Stadtrat sollen die Einsätze generell «sinnvoll» gewählt werde und nicht einfach der Arbeitsbeschaffung dienen.

Wie hoch ist das Risiko beim Kartonsammeln wirklich?

Während sich der Stadtrat und die Parteien einig sind wie selten, was die Unterstützung der Jugendvereine betrifft, bleibt die Frage, wie hoch das Sicherheitsrisiko wirklich sei. Der Stadtrat, der sich in der Verantwortung sieht, hält fest, dass es schweizweit zu mehreren tragischen Unfällen gekommen sei, auch mit Todesfolge.

Die Jugendlichen seien mit gemieteten Fahrzeugen im schnellen und langsamen Verkehr unterwegs. Gegenüber dem Strasseninspektorat seien wiederholt Reklamationen eingegangen, mit «teils geradezu empörten Schilderungen» zum Verhalten der Fahrzeuglenker und Hilfsarbeiterinnen aus der Bevölkerung. Die Situation beim Entladen der Fahrzeuge sei zudem oft unübersichtlich, das Unfallrisiko entsprechend hoch.

Aus den Reihen der Parlamentarier bleiben von links bis rechts gewisse Zweifel, ob es wirklich nötig war, den Jugendvereinen die «Lizenz zum Kartonsammeln» zu entziehen.

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon