Jugendgeflüster in der Katastrophenbucht

Es gibt einen Ort in Zug, der direkt in die Seele der Jugend führt. Eine Art physisches Facebook, ein Sammeltopf an Leidenschaft und Dämlichkeit – die grossartige bunte Wand in der Katastrophenbucht, zwischen Rössliwiese und Alpenquai. Hier wirft sich jedes Wochenende die Essenz des Jungseins mit Filzstift an die Wand, wenn die Jugend rumlungert und womöglich auf illegale Art das Leben geniesst. Ihre eingekochten Gedanken und wildgewordenen Ideen, alles da. Hier tummeln sich Dummheiten und Schönes. Wir haben die besten Exemplare gesammelt.

Was denkt die Jugend so? Die Jugend denkt an Enten. An Entenbabys. Die polarisieren.

Oder werden zumindest bemerkt:

Wichtiger als Enten: Die Frage, wo die Zuger Jugend herkommt.

Und wohin sie geht.

Die Wand der Katastrophenbucht ist der Ort, an dem die Zuger Jugendlichen ihre Probleme loswerden können. Eine Art Beichtstuhl aus Beton.

Das wird prompt mit guten Ratschlägen beantwortet.

Und das ist auch voll okay.

Die Wand ist aber vor allem eine Bühne – Leistung wird beklatscht.

Die Jugendlichen sind nur etwas unschlüssig, wenn es um die Löcher in der Wand geht. Was ist das bloss? Man tastet sich vorsichtig heran. Es gibt mehrere Vorschläge.

Oder doch das Auge des Polizeistaats und so?

Ähm, wie bitte?

Naja. Zumindest ganz verroht sind die Zuger Jugendlichen nicht. Wissen auch recht genau, was sie wollen.

Und wenn jemand ihre Rechte verletzt, dann jammern sie nicht – sondern lassen das Ganze wie einen Unfall aussehen.

Aber eigentlich wollen die kleinen Teufel nur geliebt werden. Oder als riesige Tintenfische die Welt zerstören.