Juden-Vorfall: Polizei ermittelt

Der Vorfall schlug vergangene Woche hohe Wellen. Vor dem Super-League-Spiel zwischen dem FC St. Gallen und dem FC Luzern am letzten Sonntag haben knapp 300 Anhängern des FCL symbolisch ein Jude mit St.-Gallen-Schal durch die Strassen «gejagt» (zentral+ berichtete).

Seither wurden rechtliche Konsequenzen seither von mehreren Seiten gefordert. Die zuständige St. Galler Staatsanwaltschaft winkte zunächst ab: Gegenüber der «SonntagsZeitung» sagte Sprecher Andreas Baumann, dass man Kenntnis vom Vorfall habe, ein Strafverfahren jedoch kein Thema sei. «Wir erkennen in der Aktion keine Botschaft, auch keine rassistische», so Baumann.

Der gleichen Zeitung sagte Thomas Hansjakob, Staatsanwalt von St. Gallen: «Wir haben das fasnächtlich aufgefasst.» Allerdings relativierte Hansjakob am Sonntag auf Anfrage von «20 Minuten» seine Aussage: «Ich finde das eine geschmacklose und hässliche Aktion», sagt der Staatsanwalt. Er würde nun alle Hintergründe kennen und man werde den Vorfall überprüfen und dokumentieren. Auch die St. Galler Polizei ermittelt wegen Verdachts auf Rassendiskriminierung.

Die Fanorganisation United Supporters Luzern (USL) gibt sich gegenüber «20 Minuten» selbstkritisch: «Wir bedauern es sehr, dass wir bei dem Vorfall zu wenig schnell eingegriffen haben und das Problem erst im Stadion in den Griff bekamen. Wir stellen uns der berechtigten Kritik auch mit einem internen Aufarbeitungsprozess, der bereits begonnen hat.»

 

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