Nach Knatsch in der Gesundheitsdirektion

Jetzt nimmt der Zuger Heilmittelinspektor die Direktion des Innern ins Visier

Die Direktion des Innern von Regierungsrat Andreas Hostettler wurde nun ebenfalls von Ludek Cap angezeigt. (Bild: Kanton Zug)

Der Streit zwischen Heilmittelinspektor Ludek Cap und den Zuger Behörden nimmt kein Ende. Cap erhebt gegenüber der Staatsanwaltschaft zusätzliche Vorwürfe gegen den Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri und Gesundheitsdirektor Martin Pfister. Und auch gegen die Direktion des Innern hat er nun Strafanzeige eingereicht.

Wie kommt es, dass sich ein langjähriger Kantonsmitarbeiter plötzlich gegen seine Vorgesetzten wendet und sie mit Strafanzeigen eindeckt? Diese Frage stellt sich, wer in den letzten Wochen den medial ausgetragenen Knatsch in der Zuger Gesundheitsdirektion mitverfolgt hat.

Der Heilmittelinspektor wirft einem Zuger Arzt Verstösse gegen das Betäubungs-, das Heilmittel- sowie das Gesundheitsgesetz vor. Seine Vorgesetzten hätten sich ebenfalls schuldig gemacht, indem sie eine Kontrolle der betreffenden Arztpraxis mit aller Macht hätten verhindern wollen (zentralplus berichtete). Nachdem sich Ludek Cap mit dieser Sache an die Öffentlichkeit gewandt hatte, wurde er per sofort freigestellt (zentralplus berichtete).

Nun wird in diesem Drama das nächste Kapitel aufgeschlagen: Wie die Zuger Staatsanwaltschaft auf Anfrage von zentralplus bestätigt, hat Heilmittelinspektor Ludek Cap in diesem Fall weitere Strafanzeigen eingereicht. Sie beziehen sich ebenfalls auf den Vorwurf des Amtsmissbrauchs beziehungsweise der Gehilfenschaft dazu.

Amtsmissbrauch auch in der Direktion des Innern?

Adressaten sind erneut Gesundheitsdirektor Martin Pfister und Kantonsarzt Rudolf Hauri. Neu hat Cap zudem die Verantwortlichen der Direktion des Innern angezeigt. Auch ihnen wirft er vor, ihr Amt missbraucht zu haben.

Hintergrund: Die Direktion des Innern unter der Leitung von Andreas Hostettler (FDP) ist für die Freistellung des Zuger Heilmittelinspektors verantwortlich – weil die Gesundheitsdirektion in dieser Sache befangen ist (zentralplus berichtete).

Strafverfahren läuft noch gar nicht

Ob die Zuger Staatsanwaltschaft den Vorwürfen nachgeht und eine offizielle Strafuntersuchung einleiten wird, ist derweil immer noch unklar. «Die angezeigten Personen haben nun Anrecht auf rechtliches Gehör. Erst danach entscheidet die zuständige Staatsanwältin, ob eine Strafuntersuchung eröffnet wird», erklärt Frank Kleiner, Sprecher der Zuger Strafverfolgungsbehörden.

Im Raum steht zudem auch noch eine Amtsgeheimnisverletzung von Ludek Cap (zentralplus berichtete). «Diese wird von den Strafverfolgungsbehörden unabhängig von den eingereichten Strafanzeigen bearbeitet», so Kleiner.

Ombudsstelle in den Fall einbezogen?

Cap hat inzwischen auf Anfrage von zentralplus angegeben, die Ombudsstelle eingeschaltet zu haben, bevor er sich an die Öffentlichkeit wandte. Diese Behörde hat die Aufgabe, selber Untersuchungen anzustellen, wenn Angestellte der Kantonsverwaltung mit Vorgesetzten in Konflikt geraten oder ihnen gar strafrechtliche Verfehlungen vorgeworfen werden (zentralplus berichtete).

Eine offizielle Bestätigung, dass der Heilmittelinspektor zunächst auf diesem Weg versuchte, die Sache zu klären, gibt es indes nicht. Denn die Ombudsstelle darf sich aufgrund des Persönlichkeitsschutzes nicht zu konkreten Fällen äussern.

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