FCL verliert immer mehr an Attraktivität

Jetzt kommen nicht mal mehr 9’000 Zuschauer

Immer weniger Zuschauer in der Swissporarena: Das Interesse, den FCL spielen zu sehen, sinkt und sinkt. (Bild: Andy Müller/freshfocus)

Der abstiegsbedrohte FC Luzern erhält die Quittung für die sportlichen Probleme und den Hahnenkampf im Aktionariat: Die zuletzt sechs Mal in Folge punktelose Truppe von Übungsleiter Thomas Häberli hinkt vor dem letzten Spiel 2019 dem Zuschauer-Minusrekord aus der letzten Saison hinterher.

9’364 Zuschauer. Noch nie waren in der letzten Saison durchschnittlich so wenig Leute in die Swissporarena gekommen, seit sie im Sommer 2011 eröffnet worden war. Erstmals überhaupt fiel der Besucherschnitt unter die neuralgische Richtmarke von 10’000 (zentralplus berichtete).

Dieser Tage sieht es danach aus, als ob der Minusrekord unter die nächste Tausender-Einheit geschraubt werden könnte. Vor dem neunten und letzten FCL-Heimspiel in diesem Jahr gegen den FC Basel steht der Zähler bei 71’337 Zuschauern. Dividiert durch die bislang acht Vorstellungen auf der Allmend ergibt das einen Schnitt von aktuell 8’917 Besuchern.

Vor einem Jahr waren es gut 800 Zuschauer mehr

Was bedeutet das finanziell für den krisengeschüttelten FCL? Es ist klubintern unbestritten, dass ein durchschnittliches Minus von 1’000 Zuschauern bei 18 Heimspielen einen Minderertrag von rund 1 Million Franken bedeuten.

9’770 Zuschauer waren es im Schnitt unter dem später gefeuerten FCL-Trainer René Weiler zur Winterpause 2018/19. Nun sind es mit aktuell 8’917 mehr als 800 weniger. Das heisst: Der FCL ist gegenüber dem Vorjahr rund eine halbe Million Franken in den Miesen.

Sinkende Zuschauerzahlen verringern zusätzlich die Attraktivität für Sponsoren, sich beim FC Luzern zu engagieren. Geht es so weiter, wird die Stadionauslastung eher früher als später nur noch bei 50 Prozent liegen. Auf nationaler Ebene beträgt die Kapazität der Swissporarena 17’000 Zuschauer. Auch ein schier halbleeres Stadion hinterlässt schon einen freudlosen Eindruck.

Häberli kann Weilers Heimbilanz übertreffen

Vor einem Jahr hatte der FCL unter dem damaligen Cheftrainer René Weiler in neun Heimspielen 10 Punkte ergattert. Deren 25 waren es insgesamt zur Winterpause.

Häberli hat noch immer die Chance, das Punktetotal seines Vorgängers aus den Heimspielen bis zur Winterpause zu übertreffen. Dazu bedarf es eines Sieges über den Tabellenzweiten Basel. Der FCL-Trainer hat derzeit acht Zähler vor eigenem Publikum verbucht.

Aber es müssten am Sonntag über 16’000 Zuschauer in die Swissporarena pilgern, um den damaligen Besucherschnitt unter Weiler zumindest zu egalisieren. Doch Häberli wird im besten Fall total bloss 18 Punkte zur Winterpause erreichen können. Das sind sieben weniger als der nach drei aufeinanderfolgenden Niederlagen zum Rückrundenstart 2019 gefeuerte Weiler (zentralplus berichtete).

FCL steht eine anspruchsvolle Reise bevor

In den zehn Meisterschaftsspielen in der Swissporarena bis zum Saisonende muss Thomas Häberli – oder möglicherweise ein Nachfolger – mit seinem Team für genau 9’721 Zuschauer pro Auftritt besorgt sein, um den Minusrekord aus der letzten Saison nicht zu unterschreiten. Und das vor dem Hintergrund, dass der FCL zuletzt sechs Spiele hintereinander und drei davon vor eigenem Publikum verloren hat.

In den bislang acht FCL-Heimspielen dieser Meisterschaft kamen bislang nur zweimal mehr als 9’721 Zuschauer auf die Allmend: gegen Titelverteidiger YB (10’911) und den FC Zürich (9’917).

Der tiefste Wert liegt bei 7’294 Zuschauern gegen Neuchâtel Xamax. Das Spiel fand allerdings an einem Donnerstagabend statt. Der Tiefstwert für ein Heimspiel an einem Wochenendtag liegt bei 7’920 Besuchern (gegen Servette).

Die ersten Herausforderungen für den abstiegsbedrohten FCL im 2020 heissen FC Zürich auswärts, Titelverteidiger YB daheim, Neuchâtel Xamax, ein direkter Widersacher im Kampf gegen den Abstieg, auswärts und das fulminante St. Gallen als zweiter Heimspielgegner.

Dem FCL steht als Mannschaft und Verein sportlich wie wirtschaftlich eine anspruchsvolle Reise bevor.

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