Qualifikationssieg ist in Gefahr

Jetzt hat es auch den EV Zug erwischt

Die Zuger (von links Tobias Geisser, Jan Kovar und Yannick-Lennart Albrecht haben einen schlechten Abend eingezogen. (Bild: Marc Schumacher/freshfocus)

Eine Woche vor Ende der Qualifikation der National League hat der EV Zug die Tabellenführung an die ZSC Lions abtreten müssen. Er wurde von den Zürchern für eine energielose und ineffiziente Vorstellung mit einem 1:4 bestraft. War es bloss ein Betriebsunfall?

In der 15. von insgesamt 16 Doppelrunden vor Playoff-Beginn am 7. März mussten die Zuger erstmals überhaupt ohne Punktgewinn vom Eis stapfen. Zwei Niederlagen innerhalb von 24 Stunden mussten sie im Verlauf dieser Saison noch nie einstecken.

Der Auftritt der Seinen schlug EVZ-Trainer Dan Tangnes sichtlich auf den Magen. Ziemlich angefressen monierte er hinterher, dass «wir gedanklich träge waren, unsere Passqualität eine tiefe und das Startdrittel ein schlechtes.»

Was die Zürcher besser machten

Aber damit nicht genug: Der 40-jährige Norweger konnte und wollte nicht abstreiten, dass die Dynamik im Zuger Spiel fehlte. «Wir haben die Energie nicht gefunden. Das hat der Gegner besser gemacht.»

Bei einer Doppelrunde erreicht das zweite Spiel meistens nicht mehr das Level des vorangegangenen.»

EVZ-Trainer Dan Tangnes

Eine Erklärung dafür sei, dass seine Mannschaft erst um halb vier in der Nacht auf Samstag vom Auswärtsspiel in Genf (1:3) zurückgekehrt sei. «Ich möchte betonen, dass das keinesfalls eine Entschuldigung für unsere Leistung gegen Zürich sein soll», sagte Tangnes dezidiert. «Aber bei einer Doppelrunde erreicht das zweite Spiel meistens nicht mehr das Level des vorangegangenen.»

Der EVZ verbaute sich einen möglichen Weg zum Sieg aber auch dadurch, dass er keine der sechs Überzahlsituationen, eine davon sogar mit fünf gegen drei, in einen Treffer ummünzen konnte. Auch in diesem Vergleich schnitten die ZSC Lions besser ab: Pius Sutter brachte die Gäste schon nach 107 Sekunden mit einem Powerplay-Tor in Front. Es sollte sein erster von vier Treffern sein.

Bloss vier EVZ-Tore in drei Spielen

Dem EV Zug ist in der abgelaufenen Wettkampfwoche die Effizienz einmal mehr abhanden gekommen. In drei Spielen glückten ihm bloss vier Tore und dergestalt ist es bemerkenswert, dass es am Dienstag trotz Ladehemmungen zu zwei Punkten in Davos (2:1 n.V.) gereicht hat.

«Wir benötigen unbedingt eine höhere Effizienz.»

Gegen die Zürcher hat mit Thomas Thiry ein EVZ-Verteidiger getroffen. «Wir benötigen unbedingt eine höhere Effizienz», blieb Tangnes bloss festzuhalten. Er versuchte der Torflaute damit entgegenzutreten, dass er Lino Martschini mit Jan Kovar und Topskorer Grégory Hofmann laufen liess. Eine unerhört talentierte Sturmreihe – aber mehr als ein Lattenschuss schaute nicht raus. Martschini hat nun schon seit zehn Spielen nicht mehr getroffen (zentralplus berichtete).

Alarmismus fehl am Platz

Aber wie ist die erste Zuger «Nullnummer» in einer Doppelrunde mit Blick auf die entscheidende Phase der Meisterschaft einzuordnen, in der nur der Titelgewinn gut genug ist?

Man wird ihre Bedeutung erst im Rückblick erkennen können, wenn überhaupt. Zumindest ist voreiliger Alarmismus nicht angebracht.

Wir erinnern uns: Vor Jahresfrist hat der ebenfalls vorzeitig für die Playoffs qualifizierte EVZ nur noch zwei der letzten sieben Qualifikationsspiele für sich entscheiden können. Und dann gewann er die Viertelfinalserie gegen Lugano glatt in vier Siegen in Folge und die Halbfinalserie gegen Lausanne mit 4:1.

Und heuer ist der EVZ noch um einiges begabter: Zwei der letzten sieben Qualifikationsspiele hat er bereits gewonnen. Drei stehen nächste Woche noch an. Aller Voraussicht nach wird am Samstag, dem letzten im Februar, der Sieg in der Qualifikation zwischen den ZSC Lions und den Zugern im Zürcher Hallenstadion ausgespielt.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Hans Peter Roth
    Hans Peter Roth, 23.02.2020, 12:21 Uhr

    Vielleicht ist es ganz gut, wenn der EVZ die Quali nicht gewinnt, denn auf den Sieger wartet wahrscheinlich der SCB, eine hochpotente Mannschaft, die bis vor kurzem mit angezogener Handbremse unterwegs war.

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