Luzerner bewegen sich vom Tabellenende weg

Jetzt hat der FCL-Trainer seinen Spass

Er sah die beste Halbzeit seiner Mannschaft in dieser Saison gegen Sion: FCL-Trainer Fabio Celestini. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Die Transformation des FC Luzern von einer Fussball arbeitenden zu einer Fussball spielenden Mannschaft entwickelt sich in die richtige Richtung. Und drückt sich nunmehr in positiven Resultaten aus: Der zweite FCL-Sieg in Folge bestätigt Trainer Fabio Celestini in dessen Marschrichtung.

Die Befindlichkeiten im Sport können sich so schnell verändern wie das Wetter: Vor elf Tagen wurde Fabio Celestini nach dem 1:1 gegen Vaduz von einem emotionalisierten Journalisten gefragt, gegen wen er mit seinen Mannen in der Liga eigentlich noch gewinnen wolle.

Mittlerweile ist die Antwort mit den jüngsten beiden Siegen in Genf (3:1) und am Mittwochabend zu Hause gegen Sion (2:0) gegeben. Mehr noch: Der FC Luzern scheint eine immer bessere Balance zwischen defensiver Stabilität und offensiver Durchschlagskraft zu finden.

«Mir hat der Fussball meiner Mannschaft in der ersten Halbzeit richtig Spass gemacht. So gut waren wir in dieser Meisterschaft noch nie», sagte Fabio Celestini nach dem zweiten aufeinanderfolgenden Sieg und liess dabei durchblicken, wie stolz er auf seine Spieler und deren Leistung ist.

FCL-Neuausrichtung macht zunehmend Sinn

Dazu muss man wissen: Die Einschätzung des FCL-Trainers betraf eine Halbzeit, in der seine Mannen zwar vieles richtig machten. Gegen einen extrem defensiv eingestellten FC Sion fanden sie spielerische Lösungen und kamen zu drei guten Torchancen. Aber weil sie nichts Zählbares daraus machten, brachten sie sich selber um den verdienten Lohn für ihre offensiven Bemühungen (zentralplus berichtete).

«Meiner Mannschaft gelingt es immer besser, unsere Spielidee zu interpretieren.»

FCL-Trainer Fabio Celestini

Weil Einwechselspieler Yvan Alounga nach dem Seitenwechsel Versäumtes für den FCL nachholte, stimmt die Marschrichtung der Luzerner: Celestinis spielerische Neuausrichtung macht nämlich nur dann Sinn, wenn seine Mannschaft mindestens fünf reelle Torchancen pro Match herauszuspielen vermag (zentralplus berichtete). Und das war bei den letzten beiden Vorstellungen der Fall.

Kommt dazu, dass der FCL zum Abschluss des ersten Meisterschaftsviertels zum ersten Mal überhaupt «zu null» gespielt hat. Er geriet gegen Sion nicht ein einziges Mal in Gefahr, ein Gegentor hinnehmen zu müssen. Auch in diesem Bereich stimmt die Entwicklung.

Automatismen greifen immer besser

Solche über weite Strecken überlegen geführte Darbietungen des eigenen Teams erquicken selbstredend das Innenleben eines jeden Übungsleiters. «Meiner Mannschaft gelingt es immer besser, unsere Spielidee zu interpretieren. Den ursprünglichen Plan habe ich nie revidiert und darum geht nun alles zunehmend in Fleisch und Blut über. Auf dem Platz müssen die Spieler ja die Lösungen selber finden», freute sich Fabio Celestini.

Sein Konzept lässt nicht nur den offensiven FCL-Akteuren Freiraum, ihre Kreativität gewinnbringend einzusetzen. Umso wichtiger ist es aber, dass die Automatismen in dem mit sieben Neuzugängen veränderten Team greifen. Damit jeder einzelne Spieler weiss, wie er sich in welcher Situation zu verhalten hat.

Nur so gelingt es einer Mannschaft, ein Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive zu finden. In Anbetracht dessen, dass den Luzernern mit Tsiy Ndenge und Lorik Emini zwei wichtige Mittelfeldspieler gegen Sion verletzungsbedingt fehlten, ist der positive Trend der Luzerner umso höher zu gewichten.

Wichtiges Signal der Ersatzspieler

Auffällig ist, wie es immer mehr Einzelspielern gelingt, ihr Potenzial abzurufen und positive Akzente im FCL-Spiel zu setzen: Marvin Schulz ist in den letzten drei Partien zu einer treibenden Kraft geworden. Defensiv zuverlässig und offensiv inspirierend. Louis Schaub hätte nach dem 3:1 in Genf genügend Chancen gehabt, um abermals zum Matchwinner zu werden. Und Martin Frydek ist ein extrem zuverlässiges und belebendes Element als Linksverteidiger.

Darüberhinaus haben Yvon Alounga als eigentlicher Matchwinner sowie Ibrahima Ndiaye nach ihren Einwechslungen das Offensivspiel der Luzerner sofort bereichern können. Das sind Signale, die auf eine funktionierende Mannschaft schliessen lassen.

Der FC Luzern ist nach vier Spielen im eigenen Stadion nach wie vor ungeschlagen. Und Siege verbreitern die Brust der Spieler und erhöhen das Selbstvertrauen in die individuellen und die gemeinsamen Fähigkeiten.

Am Sonntag ist mit YB der Meister der letzten drei Saisons und aktuelle Tabellenführer in der Swissporarena zu Gast. «Ein super Test für uns», sagte Fabio Celestini.

Quasi ein Elchtest, um das aktuelle Leistungsvermögen des aufblühenden FC Luzern noch besser verorten zu können. Das Gute aus Luzerner Sicht: Gegen die beste Mannschaft der Liga haben Celestinis Mannen nichts zu verlieren. Aber umso mehr zu gewinnen.

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