Luzerner Messe verlagert sich ins Internet

Jetzt gibt’s auch die Luga in der digitalen Version

Die Wiesen auf der Allmend bleiben dieses Jahr frei. Dafür kann man die Luga im Internet besuchen. (Bild: Messe Luzern AG)

Die Corona-Krise verlagert das Leben der Menschen zunehmend in den digitalen Raum. Dem will auch die Luzerner Luga nicht nachstehen und hat eine Online-Messe ins Leben gerufen. Mit der aktuellen Situation habe die Geschäftsidee aber nur bedingt zu tun, sagt die Chefin.

Hunderte Veranstaltungen fallen hierzulande wegen des Coronavirus dieses Jahr ins Wasser. So auch das beliebte Blue Balls Festival (zentralplus berichtete). Schon länger bekannt ist hingegen, dass die Luga auf der Luzerner Allmend heuer nicht stattfinden wird.

Doch ganz müssen die angefressenen Luga-Besucher trotzdem nicht auf ihre Messe verzichten – auch wenn es keinen Streichelzoo und keine gratis Salamischeibchen geben wird. Denn im Internet hat der Anlass unter dem Namen Luga.digital bereits begonnen.

Die Luga nutzt also die Vorteile der Digitalsierung, um neue Pfade zu betreten. Damit springen die Organisatoren auf einen Zug auf, der insbesondere in der Corona-Krise an Fahrt gewonnen hat. So hat beispielsweise bereits der Luzerner Medienunternehmer Roger Givel eine virtuelle Gewerbemesse lanciert (zentralplus berichtete).

Schon vor Corona in Angriff genommen

Die virtuelle Luga ist indes kein Kind der Corona-Krise, sondern wurde schon vor einiger Zeit aufgegleist, wie Messeleiterin Luzia Roos-Bättig erklärt: «Seit Längerem arbeitet die Messe Luzern AG an einem Konzept, um die Luga digital zu erweitern. Wir sind überzeugt, dass das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage im digitalen Raum sehr viel Potenzial hat.» Gerade in der aktuellen Situation, in der das physische Zusammentreffen nicht möglich ist, erhalte die Digitalisierung noch mehr Bedeutung.

«Rund ein Viertel der diesjährigen Luga-Aussteller haben ihr Profil ausgefüllt und Geschichten veröffentlicht.»

Luzia Roos-Bättig, Messeleiterin

Roos-Bättig räumt aber ein, dass die Umsetzung des Projekts durch die aktuelle Situation beschleunigt wurde, denn eigentlich hätte das Ganze erst im kommenden Jahr online gehen sollen. «Die Corona-Krise hat uns ermutigt, unsere Idee innert kürzester Zeit umzusetzen und Luga.digital ein Jahr früher als geplant zu lancieren», sagt die Messeleiterin und ergänzt: «Wir wollen mit Luga.digital dem Zentralschweizer Gewerbe jetzt auch die Chance bieten, die Wirtschaft wieder anzukurbeln.»

Nur eine Ergänzung zur Luga

Anders als bei der virtuellen Gewerbemesse von Roger Givel, wo die Besucher im Internet mit Hilfe von 3-D-Aufnahmen in die Messestände eintauchen können, gibt es bei der digitalen Luga allerdings einige Unterschiede. «Luga.digital ist keine virtuelle Abbildung der Luga, auch ist es kein Online-Shop oder ein Produkteverzeichnis», sagt Roos-Bättig. Deshalb werde sie die richtige Luga auch nicht überflüssig machen, sondern sie ergänzen. «Der persönliche Kontakt und das gemeinsame Erlebnis wird keine Plattform jemals ersetzen können», ist Roos-Bättig überzeugt.

Luga-Aussteller, andere Unternehmen sowie Vereine oder Organisationen würden auf Luga.digital lediglich Ideen, Inspirationen und Produkte in Form von Geschichten und Videos publizieren. «Dabei sind die Angebote auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer von Luga.digital zugeschnitten», führt Roos-Bättig aus. Die Online-Messe ist im Gegensatz zu ihrer grossen Schwester 365 Tage im Jahr offen.

Ein Viertel der Aussteller macht mit

Mit dem Start zeigt sich die Messeleiterin zufrieden: «Rund ein Viertel der diesjährigen Luga-Aussteller haben ihr Profil ausgefüllt und Geschichten veröffentlicht.» Für die Aussteller ist die Teilnahme dieses Jahr kostenlos. Auch die Nutzer haben freien Zugriff. Aktuell sei man bei 200 angelangt, möchte aber laufend User dazugewinnen.

Luga.digital werde die Luga auch in Zukunft begleiten und Unternehmen die Gelegenheit geben, neue Märkte zu erschliessen. Dass dies Zeit braucht, ist sich Luzia Roos-Bättig bewusst: «Luga.digital ist ein langfristiges Projekt, das nicht nur in der aktuellen Corona-Krise greift. Wir haben einen Marktplatz und Treffpunkt entwickelt, der stetig wachsen und zunehmend an Bedeutung gewinnen wird.» Wie gut sich die Messebesucher mit der neuen Plattform arrangieren werden, wird sich zeigen.

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