Luzern erhält erstes von drei Hochhäusern

Jetzt gibt’s 125 neue Hochhauswohnungen am Bundesplatz

So soll das Hochhaus am Bundesplatz dereinst aussehen.

(Bild: Visualisierung nightnurse images GmbH)

Mit dem Projekt Luegisland entsteht in der Stadt Luzern an zentraler Lage am Bundesplatz ein Wohn- und Geschäftshaus. Geplant sind 125 Wohnungen, Ateliers- und Büroräumlichkeiten, Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und eine öffentliche Grünanlage. Damit entsteht in Luzern das erste von drei möglichen Hochhäusern.

Drei neue Hochhäuser dürfen in der Stadt gemäss 2013 vom Volk angenommener Bau- und Zonenordnung (BZO) entstehen. Eins am Pilatusplatz (35 Meter), eins im Steghof (55 Meter) und eins am Bundesplatz (35 Meter). Am Bundesplatz gehts nun vorwärts, wie die Verantwortlichen von HRS diesen Donnerstag mitgeteilt haben. An den beiden anderen Standorten jedoch wird es noch Jahre dauern.

«Bereicherung für ganzes Quartier»

Das Projekt wird von der HRS Investment AG in Frauenfeld und der Mobiliar Asset Management AG finanziert. Kostenpunkt: Rund 100 Millionen Franken. Entwickeln und realisieren wird es die HRS Real Estate AG als Totalunternehmerin. Die HRS hat laut Mitteilung in den letzten Jahren viele bedeutende Bauten in der ganzen Schweiz erstellt. Dazu gehören etwa das Tamedia-Gebäude und das Home of FIFA in Zürich. CEO Martin Kull freut sich: «Mit dem Projekt Luegisland ist den Architekten ein toller Wurf gelungen: Die Kombination aus attraktiven Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten, einem Restaurant inklusive öffentlicher Grünanlage wird für das gesamte Quartier eine Bereicherung sein.»

Hier sehen Sie ein animiertes Video vom neuen Hochhaus am Bundesplatz:

Die Bau- und Zonenordnung der Stadt Luzern sieht das Areal am Bundesplatz als einen der Standorte für ein Hochhaus vor. Das Projekt Luegisland wird aber mit Höhen von 32 und 35 Metern das Nachbargebäude nicht wesentlich überragen. Es ist nur zwei bis drei Stockwerke höher. «Der geplante Bau hebt sich nur leicht vom Umfeld ab und weist eine hohe städtebauliche Qualität auf. Er fügt sich bestens in das bestehende Quartier ein», sagt Stadtarchitekt Jürg Rehsteiner. Ob das die Nachbarn beschwichtigt? Einige von ihnen wehren sich seit Jahren gegen den Hochhausstandort Bundesplatz.

Blick aus der Luft auf die zwei neuen Hochhäuser «Luegisland» eingangs Langensandbrücke.

Blick aus der Luft auf die zwei neuen Hochhäuser «Luegisland» eingangs Langensandbrücke.

(Bild: nightnurse images GmbH)

Zehn Teams wollten bauen

Für das Projekt wurde in den letzten Monaten ein Architekturwettbewerb mit zehn renommierten Teams aus der ganzen Schweiz durchgeführt. Die Planung erfolgte unter Einbezug der Stadtbaukommission und Experten der Luzerner Stadtverwaltung aus den Bereichen Bau, Verkehr und Umwelt. Die Arbeitsgemeinschaft von Steib & Geschwentner Architekten Zürich sowie toblergmür Architekten hat den Wettbewerb einstimmig für sich entschieden.

Öffentliche Ausstellung

Die Wettbewerbsergebnisse sind bis zum 9. Dezember öffentlich ausgestellt. Sie sind im Dachgeschoss der ewl an der Industriestrasse in Luzern zu besichtigen. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag, jeweils von 8.00 bis 12.00 und von 13.00 bis 17.00 Uhr, geöffnet. Am 8. Dezember ist sie wegen eines Feiertags geschlossen.

Neben Jakob Steib und Michael Geschwentner sind mit Samuel Tobler und Gabriel Gmür zwei junge Luzerner Architekten Projektsieger. «Wir freuen uns sehr über den Entscheid», betonen Tobler und Gmür. «Wir haben unsere Kenntnisse über die Stadt und unser Wissen um die Bedürfnisse der Bevölkerung und des Quartiers mit vollem Engagement ins Projekt einfliessen lassen.» Der Projektname Luegisland orientiert sich an einem der Türme der historischen Luzerner Museggmauer. «Der Name steht symbolisch für den Ausblick. Von den Wohnungen sieht man direkt auf den Pilatus und den Vierwaldstättersee», teilen die Verantwortlichen mit.

Offene Grünanlage als Treffpunkt

Den Verantwortlichen von HRS und Mobiliar ist es laut eigenen Angaben wichtig, die Anliegen des Quartiers zu berücksichtigen. Die Anlieferung für die Geschäfte und die Parkplätze sind unterirdisch geplant und entlasten damit die Nachbarschaft. Zudem kann entlang der Gleise eine Fuss- und Veloverbindung realisiert werden. Die Zufahrt ist mit der SBB bereits geregelt, mit einem weiteren Grundeigentümer laufen die Verhandlungen. Die geplante öffentliche Grünanlage mit Bäumen soll als Treffpunkt, zum Ausruhen und Spielen genutzt werden können.

Am Bundesplatz entsteht mit «Luegisland» auch ein Grünraum, der für alle öffentlich zugänglich ist (Blick von Norden).

Am Bundesplatz entsteht mit «Luegisland» auch ein Grünraum, der für alle öffentlich zugänglich ist (Blick von Norden).

(Bild: nightnurse images GmbH)

Als nächste Schritte sind die Erarbeitung des Gestaltungsplans und die Baueingabe geplant. Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im Jahr 2019.

Hinweis: In unserem Nachfolgeartikel finden Sie viel mehr Infos und Stimmen, speziell zum Thema Verkehr und Quartierverträglichkeit. HIER lang!

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