Mehr Grossbetriebe – und mehr Teilzeitbauern

Jeder fünfte Zuger Bauer hat in den letzten 20 Jahren aufgehört

Hof in Drälikon, Gemeinde Hünenberg. Entweder Teilzeit-, oder Grossbetrieb – das ist der Trend in der Zuger Landwirtschaft.

(Bild: mam)

Seit 1996 ist sowohl die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe als auch deren Beschäftigen um rund einen Fünftel zurückgegangen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche ist seit 1996 hingegen beinahe unverändert gross.

Aktuell gibt es 569 Landwirtschaftsbetrriebe im Kanton Zug, wie die Baudirektion am Mittwoch mitteilte. Das sind aber schon wieder vier weniger als im Vorjahr.

Zwar gibt immer weniger Landwirte im Talbauernkanton, aber sie bewirtschaften immer noch annähernd so viel Land wie vor zwanzig Jahren – 10’622 Hektaren, Waren es im vergangenen Jahr. Aufgehört haben nicht unbedingt die Kleinsten – Teilzeitbetreibe, wie man annehmen darf –, sondern die mittelgrossen Betriebe: Entgegen dem schweizweiten Trend ging die Anzahl der Kleinstbetriebe mit weniger als fünf Hektaren im Kanton Zug nicht zurück (Zug: plus 22,0 Prozent, Schweiz: minus 57,8 Prozent).

Immer mehr Grossbetriebe

Rund die Hälfte aller Landwirtschaftsbetriebe im Kanton Zug weisen eine Landfläche von 5 bis 19,9 Hektaren aus. Daneben  gibt immer mehr Grossbetriebe: Die Zahl der Bauernhöfe mit mehr als 50 Hektaren stieg in den letzten zwanzig Jahren von sieben auf 17. Auch richtige Latifundien mit einer Landfläche von 20 bis 49,9 Hektaren gibt es heute mehr als vor zwanzig Jahren ( plus 18,9 Prozent).

Zur Aufgabe von vier Bauern im letzten Jahr merkt die Zuger Baudirektion an, dass der Rückgang der Bauernbetriebe im Kanton Zug vergleichsweise gering. Im Durchschnitt verzeichneten die Schweizer Kantone eine Abnahme der Landwirtschaftsbetriebe um 34,2 Prozent.

Immer weniger hauptberufliche Betriebe

Rund drei Viertel der insgesamt 569 Landwirtschaftsbetriebe werden hauptberuflich betrieben. Im Jahr 1996 waren es noch rund 86,3 Prozent. Auch der Anteil der Vollzeitbeschäftigten mit einem Pensum von mehr als 75 Prozent in der Zuger Landwirtschaft nahm in den letzten zwanzig Jahren kontinuierlich ab. Von den total 1’727 Beschäftigten arbeiten heute noch rund 43,5 Prozent Vollzeit; im Jahr 1996 waren es noch mehr als zwei Drittel der Beschäftigten gewesen

Biologischer Anbau im Trend

Wie in der gesamten Schweiz kann man im Kanton Zug einen Trend zum biologischen Anbau feststellen: Während es im Jahr 1996 erst 44 biologisch bewirtschaftete Zuger Betriebe gab (6,2 Prozent aller Höfe), sind es im Jahr 2016 insgesamt 84 (14,8 Prozent aller Betriebe).

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