Höhere Steuerabzüge gefordert

Ist Luzern zu wenig attraktiv für Grossfirmen?

Die Fernwärme-Übergabestation bei Schindler in Ebikon.

(Bild: Marcel Kaufmann/zVg)

Seit Anfang Jahr ist die neue Steuerreform des Bundes in Kraft – die umliegenden Kantone wie Zug oder Schwyz gewähren höhere Abzüge für innovative Firmen. Luzern gerät ins Hintertreffen, so die Warnung.

Bis zu drei Prozent beträgt der Unterschied bei den Gewinnsteuern zwischen Luzern und Zug. Dies, weil nach dem Ja des Stimmvolks zur Bundessteuerreform höhere Abzüge geltend gemacht werden können. Die Kantone können innovative, forschende Firmen mit Patentboxen und
weiteren Abzügen entlasten, was die Kantone Zug, Obwalden und Schwyz ausnützen – Luzern ist zurückhaltend.

Grosse Firmen fordern auch für Luzern höhere Abzüge, berichtet die «Luzerner Zeitung». Günter Schäuble vom Lifthersteller Schindler würde die Einführung eines zusätzlichen Abzugs für Forschung und Entwicklung begrüssen, da Luzern für das Unternehmen ein wichtiger Forschungsstandort sei.

André Bieri vom Beratunsunternehmen Ernst & Young sagt zur LZ: «Luzern wird mit seinen Rahmenbedingungen mittel- bis langfristig an Attraktivität für innovative Firmen verlieren.» Der Kanton habe hat die Einführung einer wirkungsvollen Patentbox sowie eines Forschungs- und Entwicklungsabzugs verpasst. Seiner Meinung nach ein «starkes Argument für ein Unternehmen, sich nicht nach Luzern zu orientieren oder den Kanton zu verlassen».

Regierungsrat Reto Wyss (CVP) verteidigt die zurückhaltende Umsetzung, weil die Reform erst seit Anfang Jahr in Kraft sei. «Bereits jetzt Schlüsse über etwaige Auswirkungen zu ziehen, scheint mir wenig aussagekräftig», so der Finanzdirektor. Die Steuern seien nicht das einzige Kritierium für Firmen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Ram Dass
    Ram Dass, 19.02.2020, 13:09 Uhr

    Kommt dieses neoliberale Ansinnen durch – und das Stimmvolk lässt sich wieder ein A für ein Z verkaufen – wird der Finanzhaushalt des Kantons Luzern dermassen in unschöne Schieflage geraten, dass es gefährlich für den sozialen Frieden wird!

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