Bis zu 12'000 Franken «Busse»

Ist die Schulklasse zu klein, müssen Luzerner Gemeinden zahlen

Die Anzahl Schüler hat im laufenden Schuljahr nicht nur in der Primarschule, sondern erstmals auch in der Sekundarstufe wieder zugenommen.

(Bild: zvg)

290 Klassen der Luzerner Volksschule haben im Schuljahr 2019/20 einen Unterbestand. Das heisst: Sie haben die Mindestzahl an Schülern nicht erreicht. Die Gemeinden kommt das ab nächstem Jahr teuer zu stehen.

Gemeinden, die Klassen mit einem Unterbestand haben, müssen dem Kanton Luzern ab nächstem Jahr Ausgleichszahlungen erstatten. Werden die vom Kanton vorgegebenen Klassengrössen nicht erreicht, müssen sie für eine Kindergarten- und Basisstufenklasse 7'500 Franken und für eine Primarklasse 10'000 Franken bezahlen.

Auf der Sekstufe werden gar 12'500 Franken fällig, wie Recherchen der «Luzerner Zeitung» zeigen. Weil künftig «Bussgelder» drohen, dürfte die Zahl der Klassen mit Unterbestand im nächsten Jahr um zehn Prozent sinken, glaubt Charles Vincent, Dienststellenleiter Volksschulbildung.

Beim heutigen Unterbestand in 290 Klassen würde der Kanton Ausgleichszahlungen von knapp 2,5 Millionen Franken erhalten. Bei den betroffenen Schulen stösst die Neuregelung allerdings auf Widerstand. «Es ist unmöglich, Klassen mit Unterbeständen zu vermeiden», wird im LZ-Bericht etwa Bruno Rudin, Rektor der Schulen Emmen zitiert.

Bonus-System gefordert

Die Schulen Emmen hätten bis dato immer eine Handvoll Klassen mit Unterbestand gehabt. Dass man nun dafür finanziell aufkommen müsse, ist für den Rektor «in keiner Weise nachvollziehbar». Er schäme sich, den Eltern und Lehrpersonen zu verkünden, dass die pädagogischen Rahmenbedingungen schlechter würden.

Sein Neuenkircher Amtskollege Lucien Kraft wirft zudem die Frage auf, ob es denn für Überbestände von Kanton einen Bonus gebe. «Ansonsten handelt es sich hier nur um ein Malus-System, und das erscheint mir unfair», wird er im Artikel zitiert.

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