Werke der Luzerner Fotografin Maria Mangold

Intime Einblicke in Luzerner Bordelle

Luzerner Prostituierte abzulichten war kein leichtes Unterfangen und Maria Mangold brauchte viel Zeit um das Vertrauen der Frauen zu gewinnen.

Bilder von Prostituierten oder harte schwarzweiss-Aufnahmen von tätowierten Typen: Dass Motive aus dem Luzerner Untergrund auch Intimität und Tiefgründigkeit enthalten können, zeigt die Luzerner Fotografin Maria Mangold. Wir zeigen die spannendsten Aufnahmen.

Schöne Frauen, Waffen und harte Kontraste. Nein, das ist nicht der Inhalt eines Hiphop-Videos, das sind Fotomotive der Luzerner Fotografin Maria Mangold. Mit den Gangster-Klischees müssen wir jedoch schnell wieder aufräumen, denn das ist es nicht, was die 33-jährige Luzernerin zeigen will.

Egal, ob Freunde oder Leute, die sie auf der Strasse anspricht: «Das Wichtigste ist, dass wir beim Shooting eine gute Zeit haben», erzählt Mangold und man glaubt ihr sofort. Mit ihrer offenen und herzlichen Art schafft sie im Gespräch schnell eine Vertrautheit, die man auch ihren Bildern ansieht.

So zum Beispiel in der Serie «Red Light Women», in welcher sie einen intimen Einblick in das Leben Luzerner Prostituierten gewährt. Wie kam es dazu? «Mich hat das Thema schon immer fasziniert und ich denke hier auch an Prostitution im weiteren Sinne – also seine Seele nicht unter Wert zu verkaufen», erläutert die Luzernerin.

Über Umwege zur Fotografie

Fotografie war nicht immer Mangolds Leben. Lange Zeit widmete sie dieses dem Tanz und dem Kostümdesign. Sie besuchte eine Tanzschule in San Francisco und sah dort am mexikanischen Tag der Toten zum ersten Mal einen Tänzer mit Skull-Face-Make-up. «Ich war total fasziniert von diesem Stil. Zurück in der Schweiz schminkte und fotografierte mich auch so.» Bald darauf folgte ihre erste Ausstellung.

Ein Selbstporträt der Fotografin vor ihren Bildern
Ein Selbstporträt der Fotografin vor ihren Bildern

«Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung von Fotografie und besass weder eine Kamera noch Photoshop», erinnert sich Mangold. Auch heute sind technische Finessen für sie zweitranging, ihr gehe es um den Menschen, sagt sie. Einen Fotokurs und ein Praktikum bei einer Fotoagentur hat sie trotzdem gemacht, ihren Lebensunterhalt verdient sie mittlerweile mit bezahlten Aufträgen, wie z.B. einer Fotoreportage in Bosnien oder mit Architekturbildern.

Überraschende Projekte

Nach der Fotoserie aus dem Luzerner Bordell musste Mangold wieder mal «etwas Schönes» machen und widmete sich dem Projekt «To Margrit». Aus antikem Schmuck fertigte sie in aufwendiger Handarbeit vier aussergewöhnliche Kostüme für vier Frauen an, die sie dann fotografierte. Eine Hommage an die Weiblichkeit und ein Projekt, das sich von ihren anderen Bildern stark unterscheidet. Mangold entspricht den Klischees eben nicht.

Bilderausstellung von Maria Mangold
Vernissage: Donnerstag, 11. Februar 2016, ab 19 Uhr
Etage 1, Moosstrasse 8, Luzern

www.mariamangold.ch

Einblick in die Arbeiten von Maria Mangold, die in Luzern aufgenommen wurden, finden Sie in unserer Slideshow. 

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