Kanton sieht Firmen in der Pflicht

Informatiker bleiben in Luzern trotz Bemühungen Mangelware

Der Fachkräftemangel bei den Informatikern gibt dem Kanton und den Behörden zu denken. (Bild: zentralplus)

Dass Informatiker gefragte Fachkräfte sind, ist kein Geheimnis. Doch in Luzern scheint es trotz Bemühungen nicht zu gelingen, genügend Nachwuchs auszubilden. Der Kanton fordert Unternehmen auf, sich stärker zu engagieren.

Waren es 2019 insgesamt 133 Auszubildende, sind es dieses Jahr 131 Informatiklehrlinge, die in Luzern ausgebildet werden. Kurz: Die Zahl stagniert. Gleichzeitig steigt aber der Bedarf an den Fachkräften stetig. Die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons schlägt deswegen Alarm.

Dienststellenleiter Christof Spöring stellt gegenüber der «Luzerner Zeitung» fest, dass es anderen Kantonen besser gelingt, den Informatikbereich zu entwickeln, als in der Zentralschweiz.

Ein Problem sieht Spöring darin, dass viele Firmen diesen Bereich auslagern. Das andere sei, dass Lehrstellen für Informatikerinnen aufwändig zu bewirtschaften seien. Seine Forderung: Firmen müssen bereit sein, in die Informatik zu investieren.

Gründe scheinen klar, die Rezepte weniger

Ueli Spöring, Präsident des Vereins ICT Berufsbildung Zentralschweiz nimmt den Ball auf. Er ortet bei vielen Firmen Respekt davor, einen neuen Bereich aufzubauen, den man bisher noch nicht kennt. Bei internationalen Firmen sei zudem oft auch Unwissen zum Bildungssystem ein Hinderungsgrund. Und schliesslich seien geeignete Lehrlinge oft nicht einfach zu finden – wie aus Rückmeldungen von Unternehmen hervorgehe.

Beim Gewerbeverband, wo man sich seit Jahren die Förderung der ICT-Berufe auf die Fahne schreibt und auf den Fachkräftemangel aufmerksam macht, zeigt sich Direktor Gaudenz Zemp schlicht «enttäuscht» über die aktuelle Situation.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Manjaro
    Manjaro, 02.10.2020, 15:30 Uhr

    Gründe: Luzern ist unattraktiv – weil Zug – Zürich in unmittelbarer Nähe…. vergleiche Gehälter.
    Riiesige Unterschiede.
    Zudem vergleiche man die Tätigkeiten. Luzern ist keine IT-Stadt, die interessanten Unternehmen sind nun mal nicht da.

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