Elektrofahrzeug mit Geräuschsimulator

In Luzern wird der Abfall umweltschonend abgeholt

Die beiden Geschäftsleiter von MAN Truck & Bus Schweiz AG Wolfgang Bumm (links) und Daniel Bernhard (Mitte) bei der symbolischen Schlüsselübergabe mit Heinz Zurkirchen, Ressortleiter Werkdienst vom Strasseninspektorat der Stadt Luzern (rechts). (Bild: zvg)

Die Stadt Luzern nimmt ihr erstes Elektro-Kehrichtfahrzeug in Betrieb. Der neue LKW produziert keine Abgase und ist leiser als traditionelle Fahrzeuge. Sollte sich das Gefährt bewähren, plant die Stadt, weitere Anschaffungen.

Das Strasseninspektorat der Stadt Luzern hat am Donnerstag ihr erstes Elektro-Kehrichtfahrzeug in Betrieb genommen. Äusserlich entspricht es den bekannten Sammelfahrzeugen. Der grosse Unterschied liegt in den Geräusch- und Abgasemissionen, wie die Stadt in einer Medienmitteilung schreibt. Der Elektro-LKW produziert keine Abgase und der Motor sei während der Fahrt kaum zu hören. 

Damit das Fahrzeug im Strassenverkehr akkustisch dennoch wahrgenommen werden kann, wurde aus Sicherheitsgründen ein Geräuschsimulator eingebaut. Eine Verbesserung besteht auch im Kraftstoffverbrauch: «Durch den Einsatz des Elektroantriebs können pro Fahrzeug und Tag durchschnittlich 70 bis 75 Liter Diesel eingespart werden», schreibt die Stadt.

Energieversorgung durch Solarenergie geplant

Gegenwärtig werden die Fahrzeugbatterien über das bestehende Stromnetz geladen. Dabei bezieht die Stadt gemäss «Aktionsplan Luft, Energie, Klima» einen Strommix mit mindestens 60 Prozent erneuerbarer Energie. In den nächsten Jahren ist aber eine Photovoltaikanlage auf den Dächern des Werkhofs geplant. Dann sollen die Elektrofahrzeuge direkt mit Sonnenenergie geladen werden.

Für das maximal 27 Tonnen schwere Fahrzeug wurde mit der MAN Truck & Bus Schweiz AG ein Mietvertrag über fünf Jahre abgeschlossen. Sollte sich das neue Fahrzeug nicht bewähren, wird das rund eine Million Franken teure Gefährt an den Hersteller zurückgeschickt.

Einjährige Testphase entscheidet

Obwohl in der Schweiz vermehrt Elektrofahrzeuge im Einsatz sind, gilt das noch nicht für Entsorgungsgefährte. Das hat Gründe: Kehrrichtfahrzeuge fahren für das Einsammeln der Abfälle sehr oft an und stoppen dann wieder. Ebenfalls verbraucht die Abfallpressung viel Energie. Beides müsste von einer Batterie gestemmt werden können.

Weil die Erfahrungen mit solchen Spezialfahrzeugen beschränkt sind, führt die Stadt nun eine umfangreiche Teststudie über mindestens ein Jahr aus. Die Ergebnisse der Studie sind für weitere Anschaffungen solcher LKW’s entscheidend. Der Stadtrat und das Stadtparlament streben eine gestaffelte Umrüstung der städtische Motorfahrzeugflotte auf ökologischere, elektrisch betriebene Fahrzeuge an.

Derzeit stehen in der Stadt acht Standard-Kehrichtwagen im Einsatz. Hinzu kommt jetzt das neue Elektro-Fahrzeug.

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