Kandidaten für den zweiten Wahlgang stehen fest

In Kriens lichten sich die Reihen – anders in Luzern

Die Kandidaten für den zweiten Wahlgang am 28. Juni stehen fest. (Bild: jal)

Am 28. Juni werden die letzten Sitze im Krienser und im Luzerner Stadtrat besetzt. Nun ist klar, wer erneut antreten wird. Während es in der Stadt Luzern alle nochmals versuchen, hat sich in Kriens die alte Garde fast komplett aus dem Rennen genommen. In Emmen, Ebikon und Horw kommt es je zu einem Duell.

Eigentlich hätte der zweite Wahlgang für die Exekutiven der Luzerner Gemeinden bereits am 17. Mai stattfinden sollen. Wegen der Coronakrise wurde der Urnengang um sechs Wochen verschoben. Darum hatten die Parteien und Kandidatinnen mehr Zeit, sich über ihre Strategie Gedanken zu machen.

Diesen Donnerstag nun ist die Eingabefrist abgelaufen. Die Übersicht zeigt, wer am 28. Juni in Luzern, Kriens, Emmen, Ebikon und Horw in den Stadt- oder Gemeinderat gewählt werden will – und wer um das Krienser Stadtpräsidium buhlt.

Luzern: Frauen in der Pole-Position

Im ersten Wahlgang haben in der Stadt Luzern die drei Männer Beat Züsli (SP), Martin Merki (FDP) und Adrian Borgula (Grüne) die Wiederwahl geschafft. Dahinter folgten mit Finanzdirektorin Franziska Bitzi Staub (CVP) und Baudirektorin Manuela Jost (GLP) die zwei amtierenden Stadträtinnen, die den Sprung über die Hürde des absoluten Mehrs verpassten.

Lange sah es so aus, als würde es im zweiten Wahlgang auf einen Dreikampf unter Frauen hinauslaufen. Die SP gab schon früh bekannt, dass sie mit Judith Dörflinger eine linke Mehrheit im Stadtrat anstrebt. Die 50-jährige Schulleiterin landete Ende März knapp hinter Jost.

Nun ist klar, dass sie nicht zu dritt bleiben. Kurz nacheinander meldeten die Vertreter der Jungparteien, Jona Studhalter (Junge Grüne) und Skandar Khan (Juso), ihre Ambitionen an. Ihnen folgte überraschenderweise Silvio Bonzanigo, der im ersten Wahlgang für die SVP angetreten war und anschliessend eigentlich mit der Partei zusammen (so zumindest die offizielle Wortwahl) den Rückzug beschlossen hatte. Inzwischen hat die SVP Bonzanigo aus Partei und Fraktion ausgeschlossen. Der 67-Jährige tritt als Parteiloser an. Genauso wie Rudolf Schweizer, Ende März das Schlusslicht aller zehn Kandidaten.

Insgesamt sind 21 Listen eingereicht worden. Damit haben die Stadtluzerner Wähler am 28. Juni eine grosse Auswahl.

Alle Kandidatinnen gibts in der Bildergalerie im Überblick:

Kriens: Alles neu macht der Juni?

In der Stadt Kriens hat das Resultat des ersten Wahlgangs das Kandidatenkarussell mächtig angekurbelt. Alle bisherigen bürgerlichen Stadträte nahmen nach dem schlechten Abschneiden Ende März den Hut: Sozialvorsteher Lothar Sidler (CVP), Bauvorsteher Matthias Senn (FDP) und zuletzt Finanzvorsteher Franco Faé (CVP).

Damit ist klar, dass die Krienser Stadtregierung mindestens vier neue Gesichter erhält. Bereits gewählt ist Maurus Frey (Grüne). Nochmals ins Rennen steigen Cla Büchi (SP, neu), Judith Luthiger (SP, bisher), Roger Erni (FDP, neu) und Marco Frauenknecht (SVP, neu). Die CVP hat als neue Kandidatin ihre Parteipräsidentin und Kantonsrätin Christine Kaufmann-Wolf nominiert. Ebenfalls neu ins Rennen steigt der parteilose Marcel Zandegiacomo. Der 25-jährige Jura-Student kandidiert unter dem Titel «Vorwärts Kriens» für den Stadtrat.

Damit kämpfen am 28. Juni sechs Personen um die vier freien Sitze. Zu einem Duell kommt es beim Kampf ums Stadtpräsidium. Matthias Senn (FDP), der Ende März am meisten Stimmen holte, zog sich zurück. Die Bürgerlichen unterstützen nun Christine Kaufmann-Wolf als Stadtpräsidentin. Auf linker Seite hat sich Cla Büchi (SP) zugunsten von Maurus Frey (Grüne) zurückgezogen.

Emmen: Angriff der SVP I

In Emmen ist noch ein Sitz im Gemeinderat frei. Der bisherige Baudirektor Josef Schmidli (CVP) verpasste am 29. März die Wiederwahl knapp. Er wird im zweiten Wahlgang von SVP-Kandidatin Ibolyka Lütolf herausgefordert. Obwohl die Einwohnerrätin nur knapp halb so viele Stimmen holte wie Schmidli, will die SVP den Wählern eine Auswahl bieten.

Zudem war es die CVP mit dem heutigen Finanzdirektor Patrick Schnellmann, welche die SVP 2018 aus dem Gemeinderat katapultierte. Nationalrat Felix Müri gelang es damals nicht, das Mandat von Urs Dickerhof zu verteidigen. Nun kämpft die SVP um die Rückkehr in die fünfköpfige Exekutive von Emmen.

Horw: Angriff der SVP II

Ähnlich ist die Ausgangslage in Horw: Hier war es die linksgrüne L20 mit Jörg Stalder, die der SVP vor knapp einem Jahr ihren einzigen Sitz im Gemeinderat wegschnappte.

Dem Sicherheitsdirektor fehlten Ende März nur gerade 21 Stimmen für das absolute Mehr von knapp 2'000 Stimmen. Damit verpasste er die direkte Wiederwahl. Seine Konkurrentin Astrid David Müller (SVP) landete rund 500 Stimmen dahinter. Die Rechtsanwältin wird auf vier Listen zur Wahl vorgeschlagen, ihr Konkurrent gar auf deren elf.

Bereits im ersten Wahlgang bestätigt wurden Gemeindepräsident Ruedi Burkard (FDP), Hans Rudolf Jung (CVP), Claudia Röösli (L20) und Thomas Zemp (CVP).

Ebikon: Duell um letzten Sitz

In Ebikon verpasste Ruedi Mazenauer (FDP) am 29. März die Wiederwahl hauchdünn – ihm fehlten 23 Stimmen. Überraschenderweise kündigte er an, auf den zweiten Wahlgang zu verzichten, um sich in der Coronakrise seiner Firma widmen zu können. Die FDP musste kurzerhand einen Ersatz finden: Neu will die Partei ihren Sitz mit dem 61-jährigen Mark Pfyffer verteidigen.

Er tritt am 28. Juni gegen die SP-Kantonsrätin Marianne Wimmer-Lötscher an. Die 57-Jährige lag im ersten Wahlgang 150 Stimmen hinter Mazenauer.

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