In der Luzerner Gassechuchi kochen die Gemüter

In der Luzerner Gassechuchi kochen die Gemüter. Und zwar so sehr, dass der Chuchi-Leiter seine Stelle per Ende Januar gekündigt hat, so die «Zentralschweiz am Sonntag».

Die Missstände bei der Gassenarbeit sind schon länger bekannt, passiert ist jedoch bis heute nichts. Seit 2011 ist im selben Gebäude, in dem sich die Gassechuchi befindet, auch die Kontakt- und Anlaufstelle (K+A) untergebracht. Im zweiten Stock des Chuchi-Gebäudes ist es Drogenabhängigen in der K+A möglich, in hygienisch einwandfreiem Umfeld ihren mitgebrachten Stoff unter stressfreien Bedingungen zu konsumieren.

Die K+A und die Gassechuchi passen jedoch etwa so gut zusammen, wie der Neo-Vegetarier in eine Metzgerei. Denn in der Chuchi verkehren regelmässig auch ehemalige Junkies, die heute den Heroin-Ersatzstoff Methadon einnehmen. Die Versuchung und die Gefahr eines Rückfalls sind erheblich.

Chuchi-Team wollte die Probleme anpacken

Zur Diskussion stand unter anderem, dass ein externer Berater mit ins Boot geholt wird. Das passierte jedoch nicht. Nun schien der Chuchi-Leiter genug zu haben und schmiss den Kochlöffel hin. 

Fridolin Wyss, Leiter der kirchlichen Gassenarbeit, will dazu keine Stellung nehmen. Dagegen nimmt die Präsidentin des Vereins Kirchliche Gassenarbeit, Renata Asal-Steger, klar Bezug. Sie stärkt Fridolin Wyss den Rücken und sagt: «Ich stelle keine Führungsschwäche fest. Herr Wyss geht die Probleme in Absprache mit mir offen an.» Zur Situation der Methadon-Bezüger im Umfeld der K+A hält Asal-Steger fest: «Wir sind uns der Problematik bewusst und suchen nach geeigneten Lösungen.»