Die Zuger Bauernläden haben trotz Corona offen

In der Krise lokale Geschäfte unterstützen? Ab in den Hofladen!

Zuger Hofläden haben nach wie vor geöffnet. (Bild: wia)

Regionale Produkte, gute Auswahl und erst noch viel weniger Leute als bei Migros und Coop. Einkaufen im Hofladen macht Spass. Das Gute an der aktuellen Situation: Viele der Läden haben auch jetzt noch offen.

Wer in den Coop will, wird von zwei Mitarbeitern in Empfang genommen. Desinfektionsmittel steht mahnend, aber als «freiwillige» Massnahme vor dem Eingang, Nummern werden verteilt. Das ist zweifelsohne nötig in der aktuellen Situation. Es wirkt aber, besonders wenn viele Leute auf einmal einkaufen wollen, nicht sehr einladend.

Es gibt jedoch neben den Grossverteilern auch noch andere Geschäfte, welche derzeit geöffnet haben und die Grundversorgung charmant und mit genügend Abstand gewährleisten: die Zuger Hofläden.

Hotzenhof – der mit dem Desinfektionsmittel

Offen ist etwa der «Hofmärcht», also der Hotzenhof in Baar. Der Laden im Baarer Gebiet Deinikon ist verhältnismässig gross. Es gibt Gemüse, Confi, Früchte und seit Neustem auch Desinfektionsmittel. Dieses stellt der Hof seit kurzem selber her. Das geht, weil der Hotzenhof selber Schnaps brennt. – Ob es in der Krise eher Schnaps oder Desinfektionsmittel braucht, sei dahingestellt.

Alles bio gefällig?

Ebenfalls offen bleibt der Hofladen des Biohof Zug an der Artherstrasse. Das Geschäft bietet eine reiche Auswahl an Obst, Gemüse, Käse, Fleisch, Brot und Spezialitäten wie etwa Ajvar und Shiitake-Pilze. Der Laden ist fast schon ein Delikatessengeschäft. Selbstverständlich bleibt das Café aktuell geschlossen.

Iten Letzi – oder «Le Shop» mal anders

Der hübsche Hofladen neben der Herti, entlang des Lorzenfusswegs, bleibt ebenfalls offen. Neben Obst, Gemüse und Käse gibt es hier Mehl, 15 Sorten Glace und Eier zu kaufen. Auch Schnaps und Most ist im Angebot. Frische Milch gibt es zudem rund um die Uhr ab Automat.

Der Trumpf dieses Hofs in dieser aussergewöhnlichen Zeit: «Wir bieten seit Donnerstag Heimlieferungen an», so heisst es auf Anfrage. «Und wir wurden bereits ziemlich überrannt.»

Sternenhof Baar – klein, fein und sonntags geöffnet

Der Baarer Sternenhof funktioniert noch nach dem Vertrauensprinzip. Hier ist Selbstbedienung angesagt, das Geld wirft man anschliessend ins Kässeli. Nicht genug Bares dabei? Kein Problem. Seit kurzem kann man hier mit Twint bezahlen.

Der Sternenhof verfügt über alles, was grad so Saison hat. Die Basics wie Kartoffeln, Eier und Äpfel gibt’s immer. Ausserdem kann man meist auch Jogurt, Butter und Käse kaufen. Vorteil des Ladens: Weil hier Selbstbedienung herrscht, werden einige Lebensmittel auch sonntags angeboten.

Der Sternenhof in Baar liegt lauschig.

Zu viel Nüsslisalat!

Neben dem üblichen Hofladenangebot ebenfalls umgesattelt auf Heimlieferung hat der Enikerhof in Cham. Per Mail können Bestellungen aufgegeben werden, die dann geliefert werden.

Weiter liest man auf der Website des Hofs, dass Kunden gar selber Hand anlegen können. Weil man aktuell zu viel Nüsslisalat habe, könne man diesen auf dem Enikerhof sowie auf dem Itenhof in Steinhausen selber schneiden.

Neben dem klassischen Angebot an Brot, Fleisch, Gemüse und Käse bietet der Enikerhof auch speziellere Sachen an, die dazu verleiten, ausserhalb der «Spaghetti-Tomatensauce-Box» zu denken. Derzeit nämlich gibt es dort Pastinake, Bodenkohlraben, Federkohl und Petersilienwurzel zu kaufen. Zeit zum Kochen haben die meisten ja nun. Deshalb: Warum nicht mal neue Rezepte probieren?

Der «Buuregarte» und die Exoten

Auf Gemüse, Früchte und Beeren setzt der Hof der Familie Boog in Hünenberg. Im Gegensatz zu anderen Läden bietet man neben Produkten aus Eigenanbau auch importierte Früchte wie etwa Avocados, Clementinen und Ananas an.

Um von den Beeren zu kaufen, auf deren Anbau sich der Buuregarte spezialisiert hat, braucht es jedoch noch Geduld. Aktuell gibt es Blau-, Brom-, Erd- und Himbeeren nur in gefrorener Form. Immerhin. Schliesslich verfügen sie auch so über viele Vitamine, die unsere Abwehrkräfte stärken.

Hofladen Schluechthof – hier kann man Mehl kaufen

Beim Schluechthof können Kunden täglich zwischen 6 und 19 Uhr einkaufen. Milch gibt's während 24 Stunden am Automaten. Wie die Betreiberin Sibylle Hartmann gegenüber zentralplus erklärt, spüre man in den letzten Wochen den Zulauf sehr stark. «Gerade ältere Leute sind froh, wenn sie herkommen können und dann sehen, wie viele Leute hier sind und ob genügend Platz ist.»

Denn das sei nicht selbstverständlich: «Letztes Wochenende war ich gar nicht glücklich. Viele der Kunden haben die Abstandsregeln noch nicht befolgt. Das hat sich jetzt aber deutlich verbessert. Das Verständnis der Leute ist in der letzten Zeit stark gewachsen», so Hartmann.

Der Selbstbedienungsladen beim Schluechthof.

Was der Laden im Angebot hat: «Mehl, Süssmost, Milchprodukte, Glace, Fleisch. Eigentlich alles, querbeet», sagt Hartmann.

Unsere Liste der Zuger Hofläden ist mitnichten abschliessend. Da die Bauernläden zu den Grundversorgern zählen, kann davon ausgegangen werden, dass sie bis auf Weiteres geöffnet haben.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Glareanus
    Glareanus, 23.03.2020, 00:00 Uhr

    Zwischenfrage: Kann man sich in solchen Selbstbedienungsläden eigentlich über die Lebensmittel mit dem Corona-Virus anstecken? Immerhin wird ja u.U. das unverpackte Gemüse u.a. von zahlreichen Leuten in die Hand genommen… Wie ist denn da der Forschungsstand der Virologen?

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  • Profilfoto von Baldinger
    Baldinger, 22.03.2020, 11:38 Uhr

    Ein sehr wertvoller Beitrag

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