Neuer Max-Chocolatier-Standort mit Take-away

In der Altstadt Luzern gibt’s bald Schoggi «über d’Gass»

Max-Chocolatier-Sprecherin Florence Lerch präsentierte zentralplus den neuen Laden. (Bild: cbu)

Die Luzerner Schoggi-Manufaktur ist umgezogen. Am neuen Ort an der Hertensteinstrasse erwartet man nicht nur mehr einheimische Kundschaft, sondern setzt auch auf ein Take-away-Angebot. zentralplus hat sich im neuen Laden umgesehen.

Der Winter naht. Und mit ihm die Lust, mit süssem Gebäck und einer heissen Schoggi in eine dicke Decke eingemummelt vor dem Kamin zu sitzen. Mit Gebäck kann die Luzerner Schoggi-Manufaktur Max Chocolatier nicht dienen. Mit einem Kamin auch nicht. Dafür mit Schoggi. Und je nach Konsum wird man auch dick – ganz ohne Decke.

Seit zwölf Jahren stellt der kleine Familienbetrieb mit seinen rund 15 Mitarbeitenden in Luzern Schoko-Produkte wie Pralinen und Tafeln her. Bisher war der Verkaufsladen des Familienbetriebs am Schweizerhofquai, eingeklemmt zwischen einer Cartier-Filiale und einem Geschäft für edles Geschirr. Seit dem 1. Oktober befindet sich der Shop neu an der Hertensteinstrasse 7. Der Umzug an die neue Adresse war «eine relativ spontane Sache», wie uns Max-Sprecherin Florence Lerch (24) erklärt.

Raus aus den Kinderschuhen

Im vergangenen Dezember entschied man sich nämlich dazu, einen neuen Standort zu suchen. Respektive zwei neue Standorte, denn während beim Schweizerhofquai sowohl Laden, Büros als auch Atelier in einem Gebäude untergebracht waren, hat sich Max Chocolatier nun auf zwei Adressen aufgeteilt. Den Shop in der Luzerner Einkaufsmeile und die Büroräumlichkeiten sowie die Produktionsstätte und eine Eventfläche an der Obergrundstrasse, wo die Eröffnung für November geplant ist.

Hinter dem Umzug stehen zwei Gründe. Zum einen wollte Cartier die Ladenfläche vergrössern (zentralplus berichtete) und zum anderen ging Max Chocolatier am alten Standort allmählich der Platz aus. «Wir sind den Kinderschuhen allmählich entwachsen», sagt Lerch dazu.

Neu mit Take-away-Angebot

Nun also neu in der Hertensteinstrasse. Schon von aussen fällt als Erstes gleich ein Ausgabefenster auf. «The sweetest window in town» – das süsseste Fenster der Stadt – steht auf einem Schild darunter. Darauf angesprochen erklärt uns Lerch: «Wir bieten neu einen Take-away an, bei dem unsere Kunden eine heisse Schoggi, frischen Luzerner Kaffee oder etwas Süsses für zwischendurch kaufen können.»

Damit wolle man besonders in der kalten Jahreszeit punkten, wenn einem beim Einkauf die Hände langsam einfrieren. Im Sommer soll an der Theke auch hausgemachte Glace angeboten werden. Für den Kaffee spannt Max mit der Luzerner Rösterei «400mg Coffee» zusammen. Noch gibt es am Fenster nichts zu haben. «Wir planen, das Take-away-Angebot in den kommenden Wochen zu öffnen.»

Beim Ladendesign selbst setzt der Schokolade-Hersteller auf eine Mischung aus alt und modern. Das Mobiliar soll ein «Daheim»-Feeling versprühen, die restliche Aufmachung setzt eher auf einen Industrial-Look. Im hinteren Bereich des Geschäfts befindet sich ein Separee. «Diesen Bereich möchten wir für Tastings und Meetings nutzen, er kann aber auch von externen Gästen für andere Zwecke genutzt werden.»

Perfektes Nischendasein

Grundsätzlich will sich die Manufaktur vermehrt nach aussen öffnen. Beim Standort an der Obergrundstrasse, der am 4. November eröffnet wird, steht darum weniger der Verkauf, als vielmehr der Community-Gedanke im Vordergrund. «Wir möchten uns im Eventbereich stärker positionieren», so Lerch. Darum plant das Unternehmen, sich zunehmend weg von der reinen Manufaktur und vermehrt zu einer Schokolade-Kreativagentur zu bewegen.

Dass man mit dem Wegzug vom Schweizerhofquai nicht mehr direkt im Blickfeld der Touristen am Schwanenplatz steht, findet Lerch nicht schlimm. «Der Standort da war ein Fluch und ein Segen zugleich.» Obwohl die Touristen einen entscheidenden Teil der Kundschaft ausmachen, wolle man sich nicht nur davon abhängig machen. Eine Lektion, die der Betrieb während Corona schmerzlich erfahren musste. Darum fokussiert er sich vermehrt auf die einheimische Bevölkerung.

Dass Max Chocolatier dabei mit anderen Playern wie Aeschbach Chocolatier, Läderach und auch Lindt grosse und teils international bekannte Kontrahenten hat, schüchtert den Familienbetrieb nicht ein. «Wir funktionieren nebeneinander.» Ausserdem habe sich Max Chocolatier in seiner eigenen Nische gut positioniert.

Keine Expansionen geplant

Denn die durchs Band handgemachten Schokokreationen bewegen sich im Premiumsegment. Hier setzt man weniger auf Masse als auf Klasse. Das zeigt sich auch beim Preis. Bei den Kundinnen habe diese Positionierung Anklang gefunden. «Es wird sehr geschätzt, dass wir auf Kundenbedürfnisse eingehen können.» Die kleine Grösse der Manufaktur erlaube es denn auch, diesen schnell und unkompliziert entgegenkommen zu können. «Diese Flexibilität wäre bei einer grösseren Produktion nicht möglich.»

Weiter expandieren will der Betrieb momentan nicht. «Unser Fokus liegt weiterhin auf der Handarbeit. Unsere Produkte sind nachhaltig produzierte und mit regionalen Zutaten gefertigte Einzelstücke.» So beziehe man Milch und Rahm beispielsweise aus dem Entlebuch, Mirabellen aus Uri. Für Produkte, die es in der Schweiz nicht gibt, habe man verlässliche Partner gefunden.

Und was ist derzeit bei den Luzerner Schleckmäulern besonders beliebt? Gemäss Florence Lerch werden vor allem die saisonal verfügbaren Produkte gekauft. Zurzeit kommen Pralinen und Plättli mit herbstlichen Zutaten wie Marroni, Baumnüssen, Marzipan oder Mirabellen besonders gut an. Aber auch Produkte für Veganerinnen oder Laktose-Intolerante finden einen guten Absatz.

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