Luzerner Polizeidichte nimmt ab

Immer weniger Polizisten pro Einwohner

Immer wenige Polizisten sind im Kanton Luzern für immer mehr Bürger verantwortlich. (Bild: Symbolbild Luzerner Polizei)

Landesweit betrachtet hat der Kanton Luzern eine der tiefsten Polizeidichte. Mehr als 600 Einwohner kommen hier auf einen Polizisten. Das hat erklärbare Gründe und soll sich möglichst rasch ändern.

Heute ist im Kanton Luzern ein Polizist für 617 Bürgerinnen verantwortlich. Damit hat sich die Polizeidichte seit 2013 um nicht weniger als 9,5 Prozent verschlechtert. Im Gegenteil zum Rest der Schweiz, wo sie sich im Schnitt um 2,2 Prozent verbessert hat. Luzern weist aktuell den siebtschlechtesten Wert auf. Wie die «Luzerner Zeitung» weiss, haben nur Aargau, Nid- und Obwalden, Appenzell Ausserrhoden, Schwyz und Thurgau haben eine geringere Dichte.

Der Luzerner Wert steht im Kontrast mit den Zielen der kantonalen Politik und des Polizeikommandanten Adi Achermann. Dieser hält wiederholt fest: «Ziel der Luzerner Polizei ist es, eine Polizeidichte von weniger als 600 Einwohnern pro Polizist zu erreichen.» Und auch in der Politik wird bis 2023 ein Wert von unter 600 Personen pro Polizist angestrebt. So zumindest hat es der Regierungsrat definiert. Und das Parlament hat bereits vor einigen Jahren eine Aufstockung von 50 Stellen bewilligt.

Rekrutierung ist nicht einfach

Auch wenn das Korps laut Umfragen bei der Bevölkerung einen guten Ruf hat und sich diese mehrheitlich sicher fühlt, gibt es Wermutstropfen. So ist die Aufstockung des Personalbestandes politisch immer wieder verzögert worden. Momentan sind fünf züsätzliche Stellen pro Jahr vorgesehen. Ausserem wächst die Bevölkerung prozentual schneller, als die Anzahl Polizisten.

Hinzu kommt, dass die Ausbildung zur Polizistin Zeit in Anspruch nimmt. Zwei Jahre dauert der Lehrgang. Ausserdem wird nicht jeder aufgenommen. «Wir stellen an die Bewerberinnen und Bewerber hohe Ansprüche. Das heisst, dass wir bei der Rekrutierung und im Auswahlverfahren genau hinschauen, um die geeignetsten Kandidatinnen und Kandidaten für die Polizeiausbildung zuzulassen», sagt Achermann zur «LZ». Auch fehlen Spezialisten im Bereich Cyberkriminalität.

Weniger Einnahmen

Die Polizei gehört mit der Volksschule und der Gesundheit zu jenen Bereichen, die im Kanton Luzern gemäss Finanzleitbild ein Ausgabenwachstum haben dürfen. Mit Blick auf das Globalbudget stimmt das auch. Zwischen 2013 und 2018 nahm das Globalbudget um über einen Viertel auf 88,1 Millionen Franken zu. Allerdings bewegt sich der Aufwand allein in den letzten Jahren konstant bei rund 129 Millionen Franken, so die «Luzerner Zeitung».

Gründe für das steigende Globalbudtet seien laut Adi Achermann tiefere Einnahmen. Zum Beispiel beim Passbüro oder bei den Ordnungsbussen. Und ab 2017 fielen rund 15 Millionen Franken Ertragsanteil an Verkehrssteuern dauerhaft weg.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Lynn
    Lynn, 02.04.2020, 09:41 Uhr

    Eine gute Entwicklung. Da die Kriminalität rückläufig ist braucht es auch weniger Staatsbeamte in Uniform. Weniger Staatsbeamte = weniger Schikane und Repression = weniger Steuergeld.

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