Das alte Hallenbad macht Keller fit für Partys

Im Untergrund des Neubads brodelt es mächtig

Derzeit ist das Neubad abends eine lauschige Piazza, im Innern tut sich aber einiges.

(Bild: zvg/Christian Felber)

Im Neubad wird in der Sommerpause geschwitzt: Im Untergrund wird derzeit der Club aufgemöbelt, damit er auf die neue Saison hin wieder richtig genutzt werden kann. Das ist nicht die einzige Neuerung in der Zwischennutzung, die bald fünf Jahre alt wird.

Eigentlich hat das Neubad ja gerade zu – hitzefrei. Das Kulturhaus steckt wie die meisten anderen auch in der Sommerpause und viele Mitarbeiter weilen in den verdienten Ferien. Aber auf der faulen Haut zu liegen, ist nicht so ihr Ding. Der Vorplatz wurde wiederum zur sommerlichen Piazza mit frischer Pizza und Moretti-Bier umgewandelt und die Gartenterrasse wird bald wieder zum Sommerkino.

Doch die grössten Neuerungen der Wundertüte Neubad passieren derzeit im Innern: Wer aufs WC huscht, kommt an Bauabsperrungen und staubigen Böden vorbei. Der Grund: Es wird gebaut, gehämmert und gelocht im Bistro des alten Hallenbads. Was passiert denn da?

Ein Light-Programm

Wir erinnern uns an die Kellergeschichte (zentralplus berichtete): Vor genau einem Jahr musste das Neubad zurückkrebsen, nur einige Monate, nachdem das Haus seinen Keller mit viel Aufwand zu einer weiteren Bühne ausgebaut hatte. Doch der Veranstaltungskeller erfüllte nicht alle Auflagen, also gab’s statt langer Partys fortan nur noch ein Light-Programm mit kleinen Konzerten und Lesungen bis 50 Personen. Das Ganze gipfelte darin, dass das Neubad eine Busse bezahlen musste (zentralplus berichtete).

Kleinere Mängel waren schnell nachgeholt, aber das Hauptproblem war: Ein zweiter Ausgang fehlte für einen geregelten Konzert- und Partybetrieb im Keller. Also wurde letztes Jahr geplant, gehirnt, wieder verworfen und Geld gesammelt, um den Keller mit einem neuen Notausgang zu versehen.

Präzise, aber mit Spielfreude: Hanreti im Neubad-Keller.

Eine der Bands, die bisher im Neubad-Keller auftrat: Hanreti bei ihrer Plattentaufe.

(Bild: jwy)

Dank Geld von der Migros

Auch dank 20’000 Franken vom Migros-Kulturprozent konnte das Neubad mit den Arbeiten loslegen. Nun entsteht also eine neue direkte Verbindung vom Bistrobereich direkt in den Untergrund, sodass das Neubad den Club auf die neue Saison hin wieder richtig nutzen kann. Bisher gab’s nur den Zugang über eine verwinkelte Treppe und einen langen Gang.

Wieder Partys im Keller

Der erneuerte Keller-Klub ist am 6. September das erste Mal offen – mit der neuen Reihe «6 × Sex: Lust auf Sex». Am 7. September steigt die erste Party mit dem Duo Savage Grounds aus Zürich, Johannes Michael aus Deutschland und DJ-Sets des Duo Meda und Stiglitz. Am 12. Oktober feiert das Neubad zudem sein fünfjähriges Bestehen mit einer grossen Fete im ganzen Haus.

«Im Souterrain des Hauses erwacht ein geliebter Raum aus dem Schlaf und bietet Nachteulen schöne Stunden», kündigt das Neubad an. Der gepimpte Keller kommt zwar in neuem Gewand daher, soll aber seinen Charakter behalten. Der Raum mit der ehemaligen Wasseraufbereitungsanlage des Hallenbads tief im Bauch des Gebäudes kann ab September wieder 200 Personen fassen, so wie ursprünglich vorgesehen. Am 7. September öffnet der Neubad-Keller seine neuen Türen in den Untergrund erstmals mit verschiedenen DJs (siehe Box).

Bücher gesucht

Ebenfalls im September gibt’s eine zweite Neuerung – nicht im, aber gleich neben dem Neubad: Im ehemaligen Bahnwärterhäuschen vis-à-vis des alten Schwimmbads eröffnet eine Mini-Bibliothek. Für diesen Buchtausch, wo jeder Bücher bringen und holen kann, ist das Neubad noch auf der Suche nach Kinder- und Reisebüchern, Fotobänden und Romanen – jedoch eher keine Sachbücher und Ratgeber.

 

Damit ist das Neubad in guter Gesellschaft, Büchertausch liegt im Trend. Neben den bekannten Tauschstationen werden zurzeit immer mehr ehemalige Telefonkabinen zu Mini-Bibliotheken umgenutzt (zentralplus berichtete).

Ähnliche Angebote mit offenen Bücherschränken gibt’s bereits einige in der Stadt und Umgebung: beim Helvetia-Park, in der Viscosistadt, im Wesemlin oder im Hof des Sentitreffs.

Bestehende Bücher-Tauschstationen im Sentitreff (links) und im Wesemlin.

Bestehende Büchertauschstationen im Sentitreff (links) und im Wesemlin.

(Bild: zvg)

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